14.01.2021

Nach dem Bitcoin-Hype: Wandel von Weltwährung zu Digitalem Gold?

Robert Schwertner alias Cryptorobby rekapituliert im Gastbeitrag die Geschichte von Bitcoin und gibt einen Ausblick auf die mögliche Weiterentwicklung.
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Bitcoin, Robby Schwertner, 20.000 Dollar, 20.000 Marke
(c) imh GmbH - Krypto-Experte Robby Schwertner

Satoshi Nakamoto, der noch immer nicht enttarnte Bitcoin-Erfinder, hat mit der Kryptowährung Bitcoin ein Zahlungsmittel geschaffen. Jedenfalls war das sein erklärtes Ziel, wie er im Whitepaper “A Peer-to-Peer Electronic Cash System” schon 2008 ausführte. Nakamoto wollte mit seinem “Electronic Cash” den Ersatz von Bargeld mit seiner genialen Innovation forcieren: Mit Bitcoin den Kaffee bezahlen, die Miete, den Einkauf. Schlagzeilen machte die Kryptowährung, als ein IT-Entwickler am 22. Mai 2010 anbot, für einige Pizzas 10.000 Bitcoins zu bezahlen. Prompt meldete sich ein Brite und brachte zwei frische Pizzas, damals im Wert von 20 Euro. Heute wären es 285 Millionen Euro. Man möge hoffen, die Pizzas waren schmackhaft! Seither wird der “Bitcoin Pizza Day” am 22. Mai gefeiert, die Bezahlfunktion wurde angepriesen.

Bitcoin als e-Cash?

Der Blockchain-basierte Coin wurde über viele Jahre als digitales e-Cash verstanden, das von keinem Staat, von keiner Firma kontrolliert wurde, sondern einzig und allein auf einem Computer-Code beruht, der für Cybersecurity-Experten für die nächsten Jahrzehnte als sicher vor Hackern gilt.

Ein Nachteil sind die langsamen Transaktionszeiten von rund zehn Minuten – für den täglichen Gebrauch höchst unpraktisch. Wer will schon zehn Minuten an der Supermarkt-Kassa warten, bis der Bezahlvorgang abgeschlossen ist? Andere Kryptowährungen tauchten auf, mit dem Ziel, schnellere Transaktionen zu ermöglichen. Bitcoin Cash, Litecoin und Dash sind bekannte Konkurrenten, die eine schnellere Bezahlmöglichkeit bieten. Diese konnten sich aber bisher nicht durchsetzen und verfügen nur über einen sehr geringen Marktanteil von jeweils unter einem Prozent, während Bitcoin mit 68 Prozent auch nach zwölf Jahren noch immer den Kryptowährungsmarkt dominiert.

Krypto-Coin im Wandel: Einstieg der Großinvestoren

Allerdings erfuhr auch die weltweit führende Krypto-Coin eine Wandlung: Nach dem massiven Preisanstieg 2017 und dem dramatischen Kurseinbruch im Jahr darauf traten Staaten auf den Plan. Politiker forderten eine Regulierung wegen zahlreicher Krypto-Betrugsfälle, daraufhin wurde Rechtssicherheit durch neue Gesetze und Klarheit in Bezug auf Steuern geschaffen. Mit der umfassenderen gesetzlichen Regelung entschieden Großinvestoren, diese neue Anlageklasse zu nutzen und investieren seither vermehrt in Kryptowährungen, allen voran in Bitcoin.

Digitales – und überlegenes – Gold

Bitcoin war allerdings immer mehr als nur Zahlungsmittel. Denn der clevere Nakamoto begrenzte die Geldmenge mit 21 Millionen. Dies unterscheidet Bitcoin (kurz BTC genannt) von Fiat-Währungen wie Euro und US-Dollar. BTC kann nicht beliebig vermehrt werden. Damit gleicht es von Beginn an mehr dem historischen Wertaufbewahrungsmittel Gold, und viel weniger den klassischen Währungen. Durch den Einstieg von Großinvestoren wie Investmentbanken, Pensionsfonds, Vermögensverwaltern und Unternehmen, wird der Charakter von Bitcoin als “Store-of-Value” noch verstärkt. Denn institutionelle Investoren sehen Bitcoin nicht als Zahlungsmittel, sondern als Anlageklasse eines “Digitalen Gold”, das vor drohender Dollar- und Euro-Inflation schützt.

Doch die Kryptowährung ist Gold in vielerlei Hinsicht überlegen. Physisches Gold ist kompliziert zu verwahren und unpraktisch bei Bezahlvorgängen. Bitcoin ist zwar langsam, aber für große Transaktionen sind zehn Minuten Transfergeschwindigkeit nach wie vor unglaublich schnell und wesentlich einfacher als klassische Geldtransfers durchzuführen.

Andere Anlageklassen wie Immobilien heißen nicht ohne Grund “Im-mobilien”, weil sie nicht rasch in Geld getauscht werden können. Zwar ist die Wertbeständigkeit bei Gebäuden und Kryptowährungen eher gegeben als beispielsweise bei Aktien, Kaufvorgänge sind allerdings aufwändig, der Real-Estate-Markt ist vergleichsweise illiquid.

All diese Faktoren unterstützen den Gold-Charakter von BTC. Die weltgrößte Kryptowährung ist ein Kind der digitalen Revolution, ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Weiterentwicklung des Internets in ein Web 3.0, ein “Internet of Values”.

Bitcoin: Kurzfristig Casino, langfristig noch stark unterbewertet

Die in meinem Bekanntenkreis in letzter Zeit häufig gestellte Frage: “Soll man jetzt Bitcoin kaufen?”, beantworte ich mit einem “Bitcoin-Kauf ist wie Casino: Nur kleine Summen einsetzen, man könnte auch alles verlieren”. Denn heftige Rückschläge beim Preis sind absehbar, der Markt ist überhitzt. Allerdings ist der zunehmende Gold-Charakter nicht mehr wegzudenken und wird von professionellen Anlegern auch anerkannt. Auf lange Sicht halte ich Bitcoin daher nach wie vor für stark unterbewertet. JP-Morgan, die größte Investmentbank der Welt, veröffentlichte kürzlich eine gewagte Prognose, denn sie erwartet Ende 2021 einen Preis von 146.000 US-Dollar. Man wird bald sehen, ob sie richtig liegen.

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Wiener ClimateTech greenpass erweitert Late-Seed-Finanzierungsrunde

Greenpass hat sich auf die klimaresiliente Entwicklung von Stadtentwicklungs- und Bauprojekten spezialisiert. Für die weitere Skalierung hat sich das Wiener Scaleup nun ein Investment gesichert und seine Late-Seed-Runde erweitert.
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(c) greenpass

Schon im Jänner 2022 wurde es laut rund um das Wiener ClimateTech Scaleup greenpass: Mit der KI-basierte SaaS-Lösung wurde zum damaligen Zeitpunkt eine Late Seed Investmentrunde in Millionenhöhe abgeschlossen – brutkasten berichtete. Mit dem Kapital wollte man damals die Services zur Bewertung und Zertifizierung der Klima- und Umweltauswirkungen von Immobilien und Freiräumen europaweit skalieren.

Nun vermeldet das Scaleup einen weiteren Meilenstein: Die besagte Late-Seed-Runde von 2022 wurde nun erweitert – und nennt sich jetzt Late-Seed-Extension-Runde. Damit will das Scaleup weiter skalieren. Eine Summe oder ungefähre Größenordnung des Investments wird nicht genannt. Auch auf Anfrage des brutkasten wollte sich greenpass dazu nicht äußern.

Neue Investoren an Bord

Mit der Erweiterung der Late-Seed-Runde stiegen auch neue Kapitalgeber ein: Neben den Bestandsinvestoren rund um den aws Gründerfonds, die Hans-Peter Haselsteiner Privatstiftung, Peak Pride und Pi Labs aus Großbritannien kommt nun auch ARAX Capital als Partner an Bord.

Das frische Kapital soll dem 20-köpfigen Team als Basis zur weiteren Skalierung seiner SaaS-Lösung dienen. Im Zuge dessen plant man mit der Entwicklung von Produkt, Marketing und Vertrieb, sowie der Marktdurchdringung und -erweiterung im DACH-Raum.

Buwog, Billa, Ikea und Stadt Wien als Kunden

Vor rund fünf Jahren wurde greenpass als Spinoff der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und der Green4Cities GmbH gegründet. Das Scaleup rund um Gründer Florian Kraus (CEO) und Bernhard Scharf (CTO) hat sich seither auf die klimaresiliente Entwicklung von Stadtentwicklungs- und Bauprojekten spezialisiert. Mittlerweile zählt das Scaleup über 200 Kunden in über zehn Ländern, darunter Buwog, Billa, Ikea sowie die Stadt Wien.

Zum Einsatz kommt dabei eine eigens entwickelte KI-basierte SaaS-Lösung, mit der greenpass einen “One-Stop-Shop” zur Klimawandelanpassung und Dekarbonisierung in der Immobilienlandschaft bietet. Die SaaS-Lösung von greenpass ermöglicht es Bauträgern, Investor:innen und Portfoliomanager:innen sicherzustellen, dass ihre Immobilien “klimasicher” sind und CSRD- sowie EU-Vorgaben entsprechen. Ziel sei es dabei, “die dringende Transofmration zu klimasicheren Gebäuden und Freiräumen weiter” voranzutreiben.

Greenpass-Screening sichert Klimaresilienz

Basierend auf diversen Inputparametern wie der Gebäudegrundfläche, dem Energiesystem oder der Begrünung kann die SaaS-Lösung von greenpass Klimarisiken und Indikatoren zum Klimaschutz sowie zur Klimawandelanpassung überprüfen. Auf Basis der Ergebnisse soll die von greenpass genutzte KI schließlich Maßnahmen zur Reduktion der Klimarisiken erarbeiten – unter anderem zur die Vermeidung von CO2-Emissionen sowie die Erhöhung der Klimaresilienz. Insgesamt 40 Maßnahmen werden je nach Bedarf vorgeschlagen, darunter Gebäudedämmung, Dachbegrünung sowie Klimatisierung.

Der dabei erstellte Climate Proofing Report kann zur ESG Berichterstattung gegenüber Wirtschaftsprüfern, Banken und Finanzinstituten verwendet werden, heißt es vonseiten des Scaleups. Die automatisierte Überprüfung würde sich indes vor allem zur portfolioweiten Betrachtung sowie zum Management ganzer Immobilienportfolios eignen.

Zuversicht zeigt sich auch von Seiten der neuen Investoren: “Mit greenpass investieren wir nicht nur in ein hoch kompetentes und motiviertes Team, sondern auch in ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell in einem vielversprechenden und aufstrebenden Markt mit Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette von Immobilien”, sagt Melanie Hillbrand von ARAX Capital.

DIY Plattform und Academy

Doch die erweiterte Late-Seed-Runde ist nicht die einzige Neuigkeit rund um das Wiener ClimateTech. Vor wenigen Wochen verkündete man neben der neuen Plattformlösung auch eine Online Academy mit einem mehr als 600 minütigen Video-Training für Architekten, Stadtplaner:innen und Nachhaltigkeitsexpert:innen. Damit können Ausbildungen zum Urban Climate Architect (UCA) sowie zum greenpass Partner absolviert werden. Bei Bedarf könne die Nutzung der greenpass DIY Plattform auch als Jahres-Abonnement erworben werden.

“Wir freuen uns über das frische Kapital und unsere neuen Partner um das Thema Klimasicherung gemeinsam noch weiter voranzutreiben und als 1-Stop-Shop einen wichtigen Beitrag für die Transformation der Immobilienwirtschaft hin zur Dekarbonisierung sowie einer erfolgreichen Klimawandelanpassung zu leisten”, so Co-Founder und greenpass CEO Florian Kraus.

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