19.10.2015

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

/artikel/nach-crowdinvesting-rekord-mit-kaahee-es-gibt-auch-spaetzuender
© Kahée: Regenerationsdrink-Gründer Julian Juen

Der Anti-Hangover Drink Kaahée verbuchte letzte Woche einen Rekord: Der Lifestyle-Drink konnte in nur zwanzig Tagen letzte Woche über 500.000 Euro auf der Crowdinvesting-Plattform CONDA einsammeln. Aktuell steht der Regenerationsdrink bei rund 590.000 Euro. Ein neuer Investor ist außerdem an Board. Der Brutkasten hat bei CONDA Co-Founder Daniel Horak nachgefragt, was das Rezept einer erfolgreichen Kampagne ist und was das neue “Crowdfunding-Gesetz” mit dem Erfolg zu tun hat.

Der Regenerationsdrink Kaahée ist spätestens durch die Präsentation bei der PULS 4 Startup-Show “2 Minuten 2 Millionen” bekannt. Dort pitchen Startups vor Investoren und versuchen diese von ihrer Startup-Idee zu überzeugen. Kahée beeindruckte neben dem Publikum die Investoren Michael Altrichter (Ein Interview mit dem Gründer der paysafecard-Card-Gründer hier), Hans Peter Haselsteiner und Heinrich Prokop. Nun wurde bekannt, dass auch der Eigentümer von Biogena, Albert Schmidbauer mit 100.000 Euro einsteigt.

„Gemeinsam mit unserem neuen strategischen Investor Dr. Schmidbauer und durch die Aufstockung der Crowdinvesting-Kampagne auf 750.000 Euro, können wir nun die Deutschland Expansion rascher als geplant umsetzen und stärken die Kapitalausstattung des Unternehmens“, erklärt Kahée-Founder Julian Juen. Das Unternehmen befindet sich aktuell auf Expansionskurs: bald schon soll die zehnmillionste Kaahée-Flasche in Österreich, Deutschland oder der Schweiz verkauft werden.

„Gemeinsam mit unserem neuen Investor und durch die Aufstockung der Crowdinvesting-Kampagne, können wir die Deutschland Expansion rascher als geplant umsetzen”, so Kahée-Gründer Juen.

Seit Dezember 2014 können Projekte des gesamten deutschsprachigen Raums auf der Crowdinvesting-Plattform CONDA eingereicht werden. Das Konzept ist dem von Crowdfunding-Plattformen wie kickstarter oder startnext ähnlich, jedoch können auf CONDA höhere Beträge gegen Anteile investiert werden. Seit März 2013 wurden 32 „equity based Crowdfunding“-Projekte erfolgreich abgeschlossen. Durch die Beteiligung von rund 2.000 Crowd-Investoren konnten bereits über 3,48 Millionen Euro finanziert werden.

Mit Kahée wurde nun der Crowdinvesting-Rekord aufgestellt: In nur 20 Tagen wurde das Fundinglimit von 500.000 Euro mit Hilfe der Crowd erreicht. Aktuell steht Kahée bei bald 590.000 Euro.

„Bei unserer ersten CONDA Kampagne war das Interesse potentieller Investoren viel höher, als das im gesetzlichen Rahmen mögliche Angebot”, so Juen.

Das nun neu eingeführte Crowdfunding-Gesetz ist für den Erfolg der Kampagne “mitverantwortlich”: Seit September können via Crwodinvesting laut Gesetz rund 1,5 Millionen Euro eingenommen werden und zwar ohne größere bürokratische und regulative Hürden, wie etwa dem Kapitalmarktprospekt.

„Bei unserer ersten CONDA Kampagne war das Interesse potentieller Investoren viel höher, als das im gesetzlichen Rahmen mögliche Angebot”, meint Juen rückblickend. Damals konnten sich nur 300 Investoren beteiligen bis das gesetzlich erlaubte Fundinglimit von 249.900 Euro erreicht war – dabei wäre durchaus mehr möglich gewesen.  “Wir sehen bei unserer derzeitigen Kampagne, wie hoch das Interesse am Crowdinvesting in starke Projekte in Österreich ist“, meint Kaahée Gründer Julian Juen zufrieden.

Der Brutkasten hat auch bei Co-Gründer von CONDA Daniel Horak nachgefragt, ob das “Crowdfunding-Gesetz” nun etwas verändert. (Foto: © CONDA)

015-10-19 um 13.36.50

Daniel Horak von CONDA

Ist mit Kahée nun der Beweis der Sinnhaftigkeit des Crowdfunding Gesetztes erbracht worden?
Daniel Horak: Mit Kahée ist sicherlich aufgezeigt worden, dass das Gesetz sinnvoll ist. Jetzt stehen wir aktuell bei über 580.000 Euro und das Projekt läuft erst seit über 3 Wochen – mit Raum nach oben. Wir sind überzeugt, dass noch einiges an Potenzial drin steckt.

Sind weitere Projekte geplant, die ebenfalls so erfolgreich sein könnten?
Es sind aktuell einige Projekte im Vorbereitung, die in dieser Dimension auch spielen können. Die Idee bei der Gründung von CONDA war es eben, dass es eine Plattform für unterschiedliche Arten von Unternehmen gibt. Startups, lokale Gründungsprojekte, aber auch Klein und Mittelstand-Unterehmen. Nun mit dem Crowdfunding Gesetz wird CONDA für KMUs immer interessanter, da wir jetzt bis zu eineinhalb Millionen Euro ohne Kapitalmarktprospekt und bis 5 Millionen mit dem Kapitalmarktprospekt light von der Crowd einsammeln können.

kaahee_Produkt

Bei erfolgreichen Kampagnen ist die Vorbereitung ausschlaggebend. Gibt es eine Durchschnittsdauer, die zum Erfolg führt? 
Wir müssen unterscheiden, denn unsere Philosophie ist es, kein Kickstarter zu sein, wo durchgehend massig an Projekten online sind. Wir haben einen anderen Selektionsprozess als Crowdfunding-Plattformen. Im Normalfall sind es zwischen 4 und 8 Wochen. Wobei schon im Selektionsprozess darauf geachtet wird, dass gewisse Kriterien erfüllt sind, wie eine zielgruppenorientierte Community.
Bei Kahée waren es zwischen 4 bis 6 Wochen, die sind aber auch sehr professionell aufgestellt, aufs Team bezogen, bzw. in ihrer gesamten Kommunikation.

Was ist ausschlaggebend für den Erfolg?

Wichtig sind vor allem das Team, eine gute Vorbereitung und die richtige Kommunikation. Diese kann man wie ein System von konzentrischen Kreisen sehen: Im engsten muss das Projekt im eigenen Umfeld gut ankommen, damit Freunde und Verwandte investieren. Das ist auch eine Art Vertrauensbeweis. Jeder von uns bekommt mulmiges Gefühl, wenn ein Projekt auf der Plattform steht, das nach zwei, drei Wochen erst ein paar tausend Euro gesammelt hat. Denn, wenn nicht einmal Großonkel und Tante investieren wollen, wieso sollte ich als Wildfremder dann mein Geld hineinstecken? Der zweie Kreis orientiert sich an den Kunden und der Community, auch einbezogen der bestehende Kundenstamm oder die Social Media Community. Der dritte Kreis umzäunt die Öffentlichkeit. Hier wirkt dann die Plattform CONDA als Hebel. Aber ganz wichtig ist eben, dass die Initialzündung und Beschleunigung aus dem eigenen, ersten Kreis des Unternehmens kommt. Wenn es da schon “happert”, ist es schwer, Fremde, die man nicht kennt und die keine Beziehung zum Produkt haben, davon zu überzeugen, Geld zu investieren.

Stimmt das, wenn in der Startphase ein Projekt nicht übermäßig erfolgreich ist, dass es dann nicht mehr einschlagen wird?
Nein, nicht unbedingt, wir haben auch Spätzünder, die dann innerhalb von wenigen Tagen auf einmal einschlagen. Das sind meist jene, die in der Vorbereitungsphase ihre “Hausaufgaben” nicht gemacht und dann aktiv werden. Aber klar, um große Summen zu sammeln, ist es wichtig, dass der Start schon passt.

Danke. 

Deine ungelesenen Artikel:
vor 15 Stunden

Otterly.AI: Österreichische Serial-Gründer mit mehreren Exits im CV starten neues KI-Startup

Mit Thomas Peham, Klaus-M. Schremser und Josef Trauner gehen drei ausgewiesene Startup-Veteranen mit einem neuen Unternehmen an den Start. Otterly.AI will seinen Kunden ihre Sichtbarkeit in AI-Suchmaschinen zeigen.
/artikel/otterly-ai-seo
vor 15 Stunden

Otterly.AI: Österreichische Serial-Gründer mit mehreren Exits im CV starten neues KI-Startup

Mit Thomas Peham, Klaus-M. Schremser und Josef Trauner gehen drei ausgewiesene Startup-Veteranen mit einem neuen Unternehmen an den Start. Otterly.AI will seinen Kunden ihre Sichtbarkeit in AI-Suchmaschinen zeigen.
/artikel/otterly-ai-seo
Die Otterly.AI-Gründer (vlnr.) Thomas Peham, Josef Trauner und Klaus-M. Schremser | (c) Otterly.AI
Die Otterly.AI-Gründer (vlnr.) Thomas Peham, Josef Trauner und Klaus-M. Schremser | (c) Otterly.AI

Video killed the Radio Star und Internet killed the Video Star. Disruptive Entwicklungen bringen neue Herausforderungen mit sich und momentan ist es wieder soweit: AI-Suchmaschinen wie ChatGPT search, Perplexity und das neue Google-AI-Feature gewinnen gerade rasant an Boden. Gartner sagt einen 50-Prozent-Rückgang bei organischem Suchmaschinen-Traffic bis 2028 voraus. Für klassische Suchmaschinenoptimierung bedeutet das: GenAI killed the SEO-Star – bald ist nichts mehr, wie es war. Die AI spuckt Ergebnisse aus und der angestrebte Click auf die Seite bleibt oft aus. Hier setzt das neue Startup Otterly.AI an.

Otterly.AI-Gründer: “Sich an fundamentale Veränderungen im Such-Ökosystem anpassen”

“Der Übergang zur generativen KI-Suche ist einer der umfassendsten Umbrüche im heutigen Marketing. Wir haben Otterly.AI mit der Vision gegründet, Marken in die Lage zu versetzen, sich an diese fundamentalen Veränderungen im Such-Ökosystem anzupassen und sie mit den Werkzeugen auszustatten, um in dieser komplexen neuen Landschaft sichtbar, wettbewerbsfähig und informiert zu bleiben”, sagt Thomas Peham, Co-Founder von Otterly.AI.

Ist die eigene Page in AI-Suchergebnissen sichtbar?

Die Plattform trackt dazu zentrale Metriken auf den drei großen KI-Suchplattformen, ChatGPT, Google AI Overviews und Perplexity.AI und liefert – aktuell im Wochenrythmus – Einblicke in die Entwicklung von Trends. Dazu stellt Otterly.AI Tools bereit, mit denen Unternehmen ihre KI-Suchleistung verbessern können sollen. Konkret beantwortet die Anwendung etwa die Frage, ob die eigene Website bei KI-Suchanfragen zu bestimmten Themen sichtbar und verlinkt ist und wie prominent diese platziert ist.

Otterly.AI verlässt mit 1.000 Nutzer:innen Stealth-Mode

Gestartet hat das Startup bereits im Oktober – allerdings noch abseits der breiten Öffentlichkeit. Mit Überschreiten der 1.000-Nutzer:innen-Marke verließ es nun den Stealth-Mode. Als Referenzen werden die Unternehmen Datadome, Skale, Downtown Ecommerce und Videoloft genannt. “Das Erreichen von 1.000 Usern in so kurzer Zeit ist ein Beweis dafür, wie wichtig es für Unternehmen ist, ihre Leistung in der KI-gesteuerten Suchlandschaft zu überwachen”, meint dazu Peham.

Drei ausgewiesene Startup-Veteranen als Gründer

Er uns seine zwei Co-Founder, Klaus-M. Schremser und Josef Trauner, bringen für ihre Mission einen beachtlichen Track-Record mit. Peham war Vice President Marketing beim heimischen Soonicorn Storyblok, das sich dieses Jahr ein Investment über 80 Millionen US-Dollar holte. Schremser hat mit Gentics, Wikidocs und Usersnap gleich drei Exits im CV stehen (er sprach darüber auch ausführlich in der brutkasten-Serie “Das Leben nach dem Exit”). Trauner war ebenfalls Co-Founder von Usersnap. Otterly.AI hat bisher kein externes Kapital aufgenommen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nach Crowdinvesting-Rekord mit Kaahée: “Es gibt auch Spätzünder”