11.01.2022

Bericht: N26 will in Brasilien 300 neue Jobs schaffen

Erst vor wenigen Wochen hatte die Neobank N26 rund um Wiener Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal ihren Rückzug vom US-Markt angekündigt. In Brasilien soll das Team dafür nun kräftig wachsen.
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N26-Cofounder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf
Die N26-Cofounder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf | Foto: N26

Vor rund drei Jahren ist N26 am brasilianischen Markt aktiv geworden – jetzt soll die Präsenz dort deutlich ausgebaut werden. Einem Bericht von Finance Forward zufolge will die Neobank noch in diesem Jahr ihr Team um rund 300 Personen vergrößern. Jeweils rund die Hälfe sollen dabei auf das Tech-Team sowie auf den Geschäftsbetrieb entfallen. Derzeit arbeiten rund 60 N26-Mitarbeiter:innen am Standort in São Paulo.

Am brasilianischen Markt gibt es einen dominanten Player: Das Fintech Nubank hat über 45 Mio. Kund:innen und ist seit Anfang Dezember auch an der New Yorker Börse notiert. Dort kommt die brasilianische Neobank aktuell auf einen Börsenwert von 45 Mrd. US-Dollar. Zu den Investoren des Unternehmens zählt unter anderem Warren Buffett. Neben dem Heimatmarkt Brasilien ist Nubank auch in Kolumbien und Mexiko aktiv.

Rückzug vom US-Markt erst vor wenigen Monaten angekündigt

Dass N26 seine Präsenz in Brasilien nun offenbar deutlich ausbauen will, kommt durchaus überraschend: Erst im November war bekannt geworden, dass sich N26 aus dem US-Markt zurückziehen wird. Das Fintech war dort seit Sommer 2019 über eine Partnerschaft mit einer lokalen Bank – Axox – aktiv gewesen. Auch in Brasilien hatte N26 zunächst nach einem Bankpartner gesucht, sich dann aber umentschieden und eine eigene Banklizenz beantragt. Diese wurde vor etwa einem Jahr von der brasilianischen Zentralbank gewährt.

Dieser Schwenk dürfte auch aufgrund der wenig zufriedenstellenden Erfahrungen am US-Markt erfolgt sein. Auch der N26-Konkurrent Revolut hatte im Vorjahr eine Strategie in den USA geändert und eine eigene Banklizenz beantragt, nachdem er zuvor ebenfalls mit einem lokalen Partner am Markt aktiv gewesen war.

N26-Mitgründer Tayenthal selbstkritisch

In einem Interview mit der Financial Times äußerte sich N26-Gründer Maximilian Tayenthal selbstkritisch: “Hätten wir ein Trading- und ein Krypto-Angebot aufbauen sollen anstatt in den USA zu starten? Im Nachhinein wäre das wohl eine kluge Idee gewesen”, sagte der gebürtige Wiener. Dass die Neobank ihre Produktpalette um Kryptoangebote und um Wertpapierhandel erweitern will, ist schon länger bekannt. Der Start des Kryptoangebots war im Vorjahr für das erste Quartal 2022 angekündigt worden. Ein Angebot im Aktienbereich soll dann folgen.

Im Oktober hatte N26 den Abschluss einer 900 Mio. Dollar schweren Series-E-Runde kommuniziert. Die Bewertung stieg von 3,5 Mrd. Dollar auf über 9 Mrd. Dollar. Angeführt worden war die Runde von den US-Investoren Third Point Ventures und Coatue Management. Ebenfalls beteiligt hatten sich die Dragoneer Investment Group, zudem waren auch Bestandsinvestoren sind mitgezogen.

Die Höhe des Investments war ein Rekord für eine europäische Digitalbank, bei der Bewertung liegt allerdings der Konkurrent Revolut mittlerweile deutlich vorne: Diese kam in einer 800 Mio. Dollar schweren Series-E-Runde vom Juli auf 33 Mrd. Dollar.

Allerdings hatte N26 im Vorjahr auch immer wieder Probleme mit der der deutschen Finanzaufsicht BaFin. Diese hat der Neobank Defizite in der Betrugs- und Geldwäschebekämpfung vorgeworfen. N26 hatte wegen Versäumnissen bei der Abgabe von Geldwäscheverdachtsmeldungen zunächst 4,25 Mio. Euro Strafe gezahlt. Später wurde dem Fintech eine Wachstumsbeschränkung von 50.000 Neukunden:innen im Monat auferlegt. N26-Mitgründer Valentin Stalf ging im Gespräch mit dem brutkasten im Oktober davon aus, dass die Beschränkung “wahrscheinlich nicht länger als ein oder zwei Quartale” aufrecht bleibe.

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Das Team von occyo (c) occyo

Das in Innsbruck gegründete MedTech-Startup occyo spezialisiert sich auf Digital Health in der Augenheilkunde: Im Jahr 2022 schloss es seine erste Finanzierungsrunde in Millionenhöhe ab – brutkasten berichtete. Zuvor wurde das MedTech von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), der FFG und dem Land Tirol gefördert. Im Juli 2022 kam schließlich der Münchener Neuinvestor Floris Capital rund um Peter Blumenwitz hinzu. Die Pläne waren groß: Im Frühjahr 2024 Zulassung und Markteintritt des Produktes, neue Finanzierungsrunde gegen Ende des Jahres. Nun kommt es aber anders.

Produkt zur Telemedizin in der Augenheilkunde

Heute wie damals fokussierte sich das Digital Health Unternehmen auf Telemedizin-Anwendungen, die die dezentrale Kommunikation in der Augenheilkunde vereinfachen. Konkret: Das von occyo entwickelte Gerät namens Occyo One sollte es “zum ersten Mal möglich” machen, “den gesamten Augenvordergrund standardisiert und hochauflösend aufzunehmen”.

Damit wollte man die medizinische Diagnostik für die breite Masse zugänglicher gestalten. Volkskrankheiten wie trockene oder gerötete Augen könnten damit von Fachmediziner:innen und -personal “einfacher diagnostiziert und behandelt” werden, hieß es. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2019 von Vito Romano, Bernhard Steger, Ulrich Hausmann und Giulia Angi.

Neue Finanzierungsrunde für Ende 2024 geplant

Für seine Lösung und kontinuierliche Fortentwicklung des Modells erhielt occyo schließlich auch im Jänner diesen Jahres sein letztes Investment. Der Neuinvestor Paolo Belloco übernahm nämlich 15 Prozent der Firmenanteile für einen sechsstelligen Betrag. Damals plante man den Markstart des Produktes Occyo One im diesjährigen März. Eine Zulassung wurde für den Vormonat Feber erwartet. Für Ende dieses Jahres plante man mit einer weiteren Finanzierungsrunde. Damals umfasste das Team knapp 20 Personen, wie brutkasten berichtete.

190.000 Euro Passiva

Zumindest aus der angedachten Finanzierungsrunde wird allerdings vorerst nichts. Denn mit dem heutigen Mittwoch vermeldet der Kreditschutzverband KSV1870 das Konkursverfahren des Innsbrucker MedTechs. Der Antrag ist vonseiten des Schuldners, also von der occyo GmbH selbst, eingereicht worden.

Wie der KSV1870 weiter vermeldet, liegen aktuell noch keine geprüften Informationen zur Insolvenz vor. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Schuldnerangaben auf etwa 190.000 Euro. Anfragen vonseiten der brutkasten-Redaktion blieben bislang unbeantwortet. Informationen werden laufend ergänzt. Ob das Produkt des MedTech-Startups in einer anderen Gesellschaft weitergeführt wird, ist somit noch unklar.

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