09.10.2021

Bericht: N26 holt 700 Mio. Euro Investment zu Bewertung von 8 Mrd. Euro

Medienberichten zufolge soll die von den Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal in Berlin gegründete Neobank eine Finanzierungsrunde abgeschlossen haben. Laut "Spiegel" will N26 nun in den Handel mit Wertpapieren und Kryptowährungen einsteigen.
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N26
(c) N26: Die Co-Founder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf

In den vergangenen Monaten war immer wieder über eine neue Finanzierungsrunde von N26 spekuliert worden – nun dürfte es so weit sein. Offiziell bestätigt ist es noch nicht, allerdings berichtete das deutsche Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” unter Berufung auf Finanzkreise, dass die von den beiden Wiener Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Berliner Neobank ein 700 Mio. Euro schweres Investment erhalten hat. Die Bewertung soll in der Runde bei 8 Mrd. Euro liegen.

Zuletzt war N26 in einer 2020 abgeschlossenen Finanzierungsrunde mit 3,1 Mrd. Euro bewertet worden. Das “Handelsblatt” konnte die “Spiegel”-Informationen mit eigenen Quellen bestätigen. Demnach seien drei neue Investoren eingestiegen. Welche das sind, ist derzeit jedoch noch nicht bekannt. N26 selbst wollte den Bericht nicht kommentieren.

Mit der neuen Bewertung würde N26 jedenfalls den Neobroker Trade Republic als das am höchsten bewertete deutsche Fintech ablösen. Von der Londoner Neobank Revolut ist man jedoch weiterhin deutlich entfernt: Diese wurde in einer Finanzierungsrunde im Juli mit umgerechnet rund 28,5 Mrd. Euro bewertet. Zudem dürfte die Bewertung etwas geringer ausgefallen sein als von Medien in den vergangenen Monaten gemutmaßt worden war. Im Juli hatte etwa Bloomberg berichtet, dass die Neobank eine Bewertung von 10 Mrd. Dollar, also umgerechnet 8,6 Mrd. Euro anpeile.

Zuletzt Probleme mit deutscher Finanzaufsicht

Dass die Bewertung nun nicht ganz so hoch ausfallen dürfte, könnte auch mit den Problemen zusammenhängen, die N26 in den vergangenen Monaten mit der deutschen Finanzaufsicht BaFin hatte. Diese hatte der Neobank Defizite in der Betrugs- und Geldwäschebekämpfung vorgeworfen. N26 hatte wegen Versäumnissen bei der Abgabe von Geldwäscheverdachtsmeldungen 4,25 Mio. Euro Strafe gezahlt. Zudem hatte die Behörde gedroht, das Neugeschäft der Neobank einzuschränken. Laut “Handelsblatt” soll die Finanzaufsicht tatsächlich kürzlich “Wachstumsbeschränkungen” für N26 erlassen haben. Die Neobank hatte im September kommuniziert, alle Forderungen der BaFin umgesetzt zu haben und darüber hinaus zahlreiche weitere Maßnahmen ergriffen zu haben, um die Standards in diesem Bereich zu heben.

Das nun aufgenommene Geld soll nun auch unter anderem in die Verbesserung der Anti-Geldwäsche-Systeme fließen, hieß es im Bericht des “Spiegel”. Daneben soll es demnach aber auch in die Erweiterung der Produktpalette investiert werden: Ein eigenes Angebot an Kryptowährungen bei N26 dürfte nun konkret werden. Außerdem soll die Neobank den Einstieg in den Wertpapierhandel planen. Damit würde N26 also auch zum Neobroker und stünde in direkter Konkurrenz etwa zu Trade Republic oder auch dem österreichischen Unicorn Bitpanda.

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Grow geht in die vierte Runde: am Bild Jakob Detering und Harald Breit
Jakob Detering und Harald Breit | (c) Impact Hub/Zeman Photography / Deloitte/feelimage

Bereits zum vierten Mal unterstützt das Beratungsunternehmen Deloitte gemeinsam mit dem Impact Hub heimische Startups mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen.

Nach einer Bewerbungsphase stehen die sechs Finalist:innen von „Grow“ nun fest. Sie starten jetzt in einen halbjährigen Inkubationsprozess. Auf die besten zwei Jungunternehmen warten im Juni 2025 insgesamt EUR 15.000,- Preisgeld sowie 100 Pro-Bono-Beratungsstunden von Deloitte.

Grow: Das sind die Finalist:innen

“Im Rahmen von Grow fördern wir schon seit Jahren Jungunternehmer:innen mit nachhaltigen und sozialen Geschäftsideen. Wir waren stets begeistert vom Pionier- und Innovationsgeist der jungen Menschen. Auch heuer sind zahlreiche vielversprechende Ideen dabei. Wir freuen uns, die sechs ausgewählten Teams in den kommenden Monaten zu begleiten”, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sonnig

Zu den diesjährigen Finalist:innen zählt das Startup SonnigDie App ermöglicht es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden erneuerbare Energie, als Corporate-Benefit zur Verfügung zu stellen. Damit soll auf beiden Seiten Kosten gespart und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben werden.

Les Ensembles

Das KI-Startup Les Ensembles fokussiert auf den nachhaltigen Gebrauch von Kleidung. Die KI-App erstellt ihren Nutzer:innen individualisierte Outfit-Vorschläge und verhindert so, dass bereits gekaufte Kleidung aus dem eigenen Schrank frühzeitig im Müll landet. Zudem verbindet sie Anwender:innen mit umweltfreundlichen Marken und Secondhand-Labels.

STURC

Das Startup STURC stellt Holzplatten aus Kaffeeabfällen her. Die ressourcenschonende und nachhaltige MDF-Alternative(Anm.: mitteldichte Holzfaserplatte) ermöglicht es Holzplatten-Produzenten, Möbel-Giganten und Instantkaffee-Herstellern Kosten zu sparen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

CELLOgics

CELLogics möchte mit „TranSphere“ künftig eine kosteneffiziente, nachhaltige und verschlankte Lösung für den weltweiten Versand von Zellproben anbieten. Voluminöse Verpackungen, die gekühlt werden müssen, sollen damit abgelöst werden. 

Social Cooling

Ebenfalls im „Grow“-Finale steht das Jungunternehmen Social Cooling, das mit „TerraBreeze“ eine umweltfreundliche „Plug-and-Play“-Klimaanlage erschaffen hat, die 40 Prozent weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte. Ihre Zielgruppe sind vor allem Büros und öffentliche Räume. 

Smiling Food

Das Startup Smiling Food arbeitet an der Marktreife des ersten Baukastensystems für Zuckeralternativen. Mithilfe von Datenwissenschaft, Prozessinnovation und Anwendungstechnologie sei es gelungen, die Eigenschaften von Zucker 1:1 nachzubauen.

So geht es jetzt weiter

Auf die sechs Startups warten nun arbeitsintensive Wochen, in denen die Businesspläne weiterentwickelt und geschäftstauglich gemacht werden sollen. “Wir freuen uns sehr darauf, den Jungunternehmer:innen in dieser wichtigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ihre Ideen künftig eine wichtige Basis für eine grünere Zukunft sein werden”, so Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna.
 
Nach dem Acceleration-Programm pitchen die Finalist:innen ihre Konzepte vor einer externen Jury, die am Ende die beiden Gewinner-Teams kürt.
 

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