14.05.2015

“MyEsel” setzt auf Individualität: Via Online-Konfigurator zum Traumfahrrad

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Das Startup MyEsel will hochwertige Lifestyle-Premiumprodukte bauen.

Der Do-it-yourself-Trend ist noch nicht vorbei. Immer mehr Startups setzten auf Individualität statt auf Massenproduktion. Die Wiener Jungs von Ünique Skis, die maßgeschneiderte Skier bauen, hat derBrutkasten bereits vorgestellt, ebenso das Startup “Company of Glovers”, das seine Kunden zu Handschuh-Designer werden lässt.

Das Startup “MyEsel” setzt ebenfalls auf Einzigartigkeit. Das junge Unternehmen wurde vom Oberösterreicher Christoph Fraundorfer ins Leben gerufen und ­bietet maßgefertigte Fahrräder aus Holz, Alu oder Carbon. Die Zielgruppe: kaufkräftige Städter.

„Ich bin selbst 1,95 m groß und hatte oft das Problem, dass mir standardisierte Produkte nicht gepasst haben. Da ist die Idee aufgekommen, selbst ein Rad nach meinen individuellen Bedürfnissen zu bauen“, erzählt Christoph Fraundorfer aus Wilhering (Bez. Linz-Land). Aus dem Einfall wurde ein Geschäftsmodell: 2013 gründete der heute 31-Jährige das Start-up „MyEsel“ mit Firmensitz in Linz.

Drei Jahre später, Anfang 2016, will er das erste ­maßgeschneiderte Fahrrad auf den Markt bringen. Hinter dem Unternehmen steckt ein siebenköpfiges Team, das projektbezogen an der Entwicklung der personalisierten Bikes tüftelt. „Es geht uns um maximale Individualisierung“, so Fraundorfer, der auch die Johannes-Kepler-Universität Linz für die Umsetzung an Bord geholt hat.

Per Online-Konfigurator können künftige Kunden Körpergröße und Schrittlänge eingeben und so die Rahmengeometrie an ihre ergonomischen ­Bedürfnisse anpassen. Zudem wird es laut dem Jungunternehmer möglich sein, Branding, Farbe und Material auszuwählen. „Wir werden Rahmenkonstruktionen aus Holz, Aluminium und Carbon anbieten“, erklärt der Architekt, der die Unikate in individueller CNC-Serienproduktion vom Band laufen lassen will.

Bis Ende des Jahres werden insgesamt knapp 100.000 Euro in die Gesamtentwicklung des Bikes ­geflossen sein. Der durchschnittliche Drahtesel soll dann laut Firmeninhaber zwischen 1600 und 2600 Euro kosten. Es gehe vordergründig nicht ­darum, ein Downhill-Mountainbike oder ein Rennrad anzubieten, konkret habe man die Klientel für Urban-Bikes im Fokus. Fraundorfer will ein „hochwertiges Lifestyle-Premiumprodukt“ auf den Markt bringen.

Warum er unter anderem auf Spezialräder aus Holz setzt? „Mit der aus Holz gefertigten Plattenkonstruktion decken wir auch den ökologischen Nachhaltigkeitsgedanken ab, zudem dämpft das ­Material optimal Vibrationen“, so der Oberösterreicher.

Anfang 2016 soll die individuelle Serienproduktion mit externen Herstellern starten. Derzeit laufen Verhandlungsgespräche. Noch ist man auch auf der Suche nach Produzenten für die Aluminiumrahmen. „Ziel ist es, Anfang 2016 bei ingesamt 15 Fachhändlern und ­natürlich online in abgespeckter Form mit dem Konfigurator präsent zu sein. Wir wollen im ersten Jahr mehrere Hundert Stück verkaufen, schon bald aber den vierstelligen Bereich erreichen“, beschreibt Fraundorfer seinen Zeitplan. Das vollständige Tool samt ergonomischen Feineinstellungen dürfte dann im Sommer des ­kommenden Jahres zum Einsatz kommen.

„Der Vorteil von MyEsel ist, dass man schneller auf Trends ­reagieren und in wenigen Wochen neue Produkte auf den Markt bringen kann“, so der Bike-Entwickler, der sich neben Privatkunden ein weiteres Potenzial im B2B-Bereich – etwa bei Verleihstationen von Cityrädern in größeren Städten – verspricht.

MyEsel-Bike

Quelle: Wirtschaftsblatt

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Memorandum of Understanding, Startup-Allianz, Innovation, Wien, Rio
(c) Stock.Adobe/mRGB/ IrynaV - Wien und Rio kooperieren künftig.

Mit der Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen aus Wien und Rio de Janeiro sollen eine wirtschaftliche Brückenbau-Funktion in Gang gesetzt und interkontinentale Perspektiven zwischen Europa und Südamerika ermöglicht werden.

Erstes “Memorandum of Understanding” außerhalb portugiesischsprachiger Welt

“Dies ist das erste von Rio de Janeiro unterfertigte ‘Memorandum of Understanding’ außerhalb der portugiesischsprachigen Welt. Wir öffnen damit eine wirtschaftliche Pforte in die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Eine Marktchance, von der die zahlreichen innovativen Wiener Startups und Technologieunternehmen in ihrem Wachstumsbestreben nur profitieren können”, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Die Idee zu dieser Allianz startete vor rund vier Wochen während eines Besuchs einer Expert:innendelegation der Wirtschaftsagentur Wien in Rio de Janeiro: “Wien und Rio de Janeiro verbindet nun offiziell der Wille, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und den Dialog zu vertiefen”, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. “Ähnlich wie bei uns sind auch in Rio de Janeiro die Kreativwirtschaft und die Biotech-Branche von großer Bedeutung für den Standort und wir erwarten uns hier einen regen wirtschaftlichen Austausch.”

ViennaUp und WebSummit

Zu einem der künftigen Schwerpunkte zählt die Zusammenarbeit der internationalen Startup-Festivals der beiden Städte: Konkret geht es um die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP und um den WebSummit in Rio.

“Wir sehen auch hinsichtlich einer engeren Kooperation während unserer Festivals großes Potential. Diese Veranstaltungen bieten aufstrebenden Jung-Unternehmer:innen beider Städte die internationale Bühne, die sie für eine Weiterentwicklung ihrer Ideen und Produkte benötigen”, glaubt Hanke.

Das zwischen Wien und Rio de Janeiro abgeschlossene “Memorandum of Understanding” ist bereits die vierte Vereinbarung in den letzten zwölf Monaten, die die Hauptstadt getroffen hat. Ähnliche Übereinkommen wurden zuvor bereits mit Bangkok, Shanghai und Shenzhen vereinbart.

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