08.02.2024

myBios: Grazer BioTech-Startup erhält Investment von belgischen FoodTech-VC

Mit dem Investment soll nun die Präzisions-Fermentationstechnologie des Grazer Startups weiterentwickelt werden. Der belgische FoodTech-Investmentfonds Sparkalis hält nun 13,79 Prozent der Firmenanteile.
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(c) myBios

Das Grazer Startup myBios wurde 2020 gegründet und fokussiert sich auf die Herstellung natürlicher Biomaterialien und Enzyme für die Bereiche Medizin, Lebens- und Futtermittel.

myBios erhält Investment von Sparkalis

Nun erhält das Startup ein strategisches Seed-Investment aus Belgien: Der FoodTech-Investmentfonds Sparkalis investiert in die Präzisions-Fermentationstechnologie des Grazer BioTechs, die zu einer nachhaltigen Produktion von Nahrungsmitteln eingesetzt werden soll. Über die Höhe des Investments gibt es bislang keine Angaben. Aktuell liegen laut Firmenbuch 86,21 Prozent der Firmenanteile bei CEO und Gründerin Claudia Rinnofner, während Sparkalis 13,79 Prozent der Anteile hält.

Sparkalis FoodTech Ventures ist ein neuer Unternehmenszweig der belgischen Puratos Group. Der junge Investmentfonds konzentriert sich in erster Linie auf “innovative Technologien, um eine gesündere und bessere Welt zu schaffen”, heißt es in einem LinkedIn-Posting von Rinnofner.

“Mehr als eine Geldinvestition”

“Für uns ist das mehr als eine Geldinvestition. Mit Sparkalis haben wir einen erfahrenen und aktiven Partner gefunden, der uns technologisches Verständnis und Zugang zu einem Kundenstamm bietet, der die Implementierung unserer innovativen Lösungen ermöglicht. So konnten wir unseren Fokus schärfen und werden nun all unsere Energie in die Weiterentwicklung unserer Pichiapastoris-Präzisionsfermentationsplattform für Anwendungen in der Lebens- und Futtermittelindustrie stecken”, schreibt Rinnhofer auf LinkedIn. Konkret handelt es sich dabei um eine bestimmte Hefeart.

Paul Baisier, Vorstandsmitglied von Sparkalis, verweist indes auf die strategische Bedeutung der Investition: “Wir investieren nicht nur Kapital, sondern bieten auch unser Fachwissen an, um den Erfolg von myBios bei der Erreichung seiner Ziele sicherzustellen.”

Ziel sind “Proteine On-Demand”

Ziel des Investmentfonds sei es, den Prozess der Präzisionsfermentation weiterzuentwickeln. Dabei werden beispielsweise Organismen wie Hefe verwendet, um tierische Proteine wie Molke oder Kasein herzustellen. MyBios hat sich für das laufende Geschäftsjahr indes zum Ziel gesetzt, eine automatisierte Proteinproduktionsplattform zu implementieren sowie On-Demand-Proteinproduktionsdienste über Online-Schnittstellen weiterzuentwickeln.

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Verdea, CSRD
(c) Verdea - Sebastian Reich (l.) und Shane Devane von Verdea.

Während seines Studiums in Mailand hat Sebastian Reich, der das Compliance-Startup Verdea gemeinsam mit Shane Devane aus Irland gegründet hat, bei freiwilligen Beratungsprojekten leider hautnah erfahren, wie langsam und ineffizient Compliance in der EU – von Nachhaltigkeit bis Cybersicherheit – noch abläuft. Und welchen Wettbewerbsnachteil dies gegenüber den USA bedeutet.

Verdea arbeitet mit Knowledge Graphs

Der Wiener wurde anschließend in das Antler-Accelerator-Programm aufgenommen, wo er seinen Co-Founder fand, dessen letztes Startup unter anderem auch von Google gefunded worden war. “Gemeinsam haben wir uns intensiv mit neuen EU-Richtlinien auseinandergesetzt und diese so strukturiert, dass eine KI sie besser verstehen kann (Anm.: Knowledge Graphs)”, sagt er. Um mit ihrer Lösung Unternehmen dort zu unterstützen, wo Prozesse noch langsam und unübersichtlich sind. Dafür erhielt man nun ein sechsstelliges Investment.

An der Finanzierungsrunde beteiligen sich die Investoren Techsoft Invest, Daniel Wülbern, und ein weiterer Business Angel. Mit dem neuen Kapital plant Verdea, sein Angebot weiterzuentwickeln und den europäischen Markt gezielt zu adressieren. Auch soll heuer noch ein Produkt für die NIS2-Richtlinie und die AIFMD gelauncht werden.

Indexierung auf Aufbereitung von Daten

Verdea strukturiert konkret EU-Richtlinien in jene Knowledge Graphs, sodass eine KI die Anforderungen besser verstehen soll. Unternehmen könnten so verschiedene Daten mit Verdea teilen, die dann indexiert und gemäß den Anforderungen der Richtlinie aufbereitet werden. Dies erfolgt mithilfe von “Retrieval-Augmented Generation” (RAG)-Modellen.

Zusätzlich fine-tuned Verdea Open-Source-KI-Modelle, die automatisch erkennen, wo noch Daten eingesammelt werden sollten und wie diese zu finden sind.

Verdea und das Problem der Daten

Die “Corporate Sustainability Reporting Directive” (CSRD) betrifft etwa 50.000 Unternehmen in der EU, die relativ komplexe Anforderungen erfüllen und enorme Datenmengen aufbereiten müssen.

“Das grundlegende Problem vieler Unternehmen ist, überhaupt zu verstehen, welche Daten aus einem unstrukturierten Daten-Dschungel für die verschiedenen Compliance-Prozesse relevant sind”, erklärt Reich. “Eine vollständige Automatisierung durch KI ergibt hier wenig Sinn. Aber gezielte Unterstützung, etwa beim Lesen von tausenden Seiten Unternehmensberichten und CSV-Dateien und deren Aufbereitung gemäß den Richtlinien, kann KI sehr gut und effizient leisten.”

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