20.07.2015

Mutter Natur als Vorbild: Grazer Startup übernimmt Haifischhaut-Effekt für Rennflugzeuge

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Ein Grazer Startup erobert die Luftfahrtindustrie.

Zwei Österreicher mischen derzeit die Luftfahrtindustrie auf. Internationale Unternehmen “fliegen” auf die Innovationen des Grazer Aerodynamikunternehmens Bionic Surface. In Budapest – anlässlich des Red Bull Airrace – wurde nun die neuerste Technologie für Rennflugzeuge präsentiert.

Das, was man von der Formel 1 kennt, gibt es auch beim Red Bull Air Race: Dröhnende Motoren, schreiendes Publikum und spektakuläre Manöver. Die Mischung aus Flugshow und Wettbewerb gibt es seit 2005 und gilt in der Szene als Königsklasse der Flugkunst.

Aber auch an den technischen Aspekten – der Motorleistung und der Aerodynamik – wird gefeilt wie bei der Formel 1. Ein Grazer Start-up bringt jetzt mit Bionik einen neuen Aspekt in die Konstruktionsschlacht ein – und hofft auf die Aufmerksamkeit großer Flugzeugbauer.

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Bionic Surface heißt der neue Player im Air Race. Die beiden Gründer, die Maschinenbauer Andreas Flanschger und Peter Leitl, entwickelten während ihres Studiums an der TU Graz eine neuartige Oberflächenbeschichtung. Aufgrund ihrer Struktur reduziert sie den Luftwiderstand für Objekte, auf denen sie angebracht wird. Abgeschaut haben sie sich den Effekt aus der Natur: Bei den ersten Prototypen stand eine Haifischhaut Modell. Mit der Anleihe aus der Natur spart das Flugzeug vier Prozent Sprit und fliegt um 1,6 Prozent schneller.

Wegen der Vorteile der Shark-Skin-Beschichtung kam Rennflugveteran Peter Beseneyi auf Bionic Surface zu, um ein aerodynamisch optimales Rennflugzeug entwickeln zu lassen. Flanschger und Leitl übernahmen das Design, holten den US-amerikanischen Flugzeugbauer Zivko Aeronautics und den oberösterreichischen Zulieferer FACC an Bord. Das Flugzeug wurde Anfang Juli in Budapest präsentiert und wird bei den nächsten Rennen zum Einsatz kommen.

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Abgesehen vom wirtschaftlichen Gewinn erwarten sich die Geschäftsführer von Bionic Surface auch die Aufmerksamkeit großer Flugzeughersteller: „Der Motorsport ist für kleine, junge Unternehmen die ideale Eintrittskarte in die Luftfahrtindustrie. Würden wir bei Airbus in der Vermittlung anrufen gäbe es wahrscheinlich nicht so schnell einen Termin“, sagt Flanschger.

Ganz klein ist aber auch Bionic Surface nicht mehr. 200 Projekte seit der Gründung 2009, die aktuell zwölf Mitarbeiter erwirtschaften einen Jahresumsatz von über einer Million €. Die Exportquote liegt bei 90 Prozent, jene für Forschung und Entwicklung bei über 30 Prozent.

Quelle

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Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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