16.07.2015

Musik-Streaming-Dienste boomen: Bertelsmann investiert in “Saavn” aus Indien

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Das Streaming-Dienst-Geschäft boomt - auch in Indien.

Musik-Streaming-Dienste wie Spotify, Napster, Deezer oder seit kurzem auch Apple Music sorgen für einen Aufschwung in der Musikindustrie. Millionen Menschen streamen Musik bereits im Netz. Abertausende kommen täglich dazu. Die Schallplatte ist längst vergessen, CD und Audiodatei werden es bald sein.

Die großen Konzerne wollen hier vom Kuchen ein Stück abhaben. Mit Apple hat eines der größten Unternehmen den Streaming-Sektor erst kürzlich zur Chefsache gemacht. Aber auch andere Konzerne warten nur auf die beste Gelegenheit ebenfalls mitzumischen.

Der Medienkonzern Bertelsmann gehört ebenfalls dazu. Das Unternehmen zu dem unter anderem die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House gehören sowie die Musikrechtefirma BMG ist in rund 50 Ländern der Welt aktiv und hat mehr als 112.000 Mitarbeiter weltweit.

Wie nun bekannt wurde, investierte Bertelsmann in Saavn, einen indischen Musik-Streaming-Dienst. Dieser bekommt in seiner aktuellen Finanzierungsrunde 100 Millionen US-Dollar von Investoren. Neben Bertelsmann nehmen Tiger Global Management als Anker-Investor sowie Steadview Capital, Liberty Media, Mousse Partners und eine Reihe weiterer namhafter Investoren an dieser Finanzierungsrunde teil.

Saavn ist der führende Dienst in Indien, der monatlich um mehr als eine Million aktive Nutzer wächst und die am häufigsten installierte Musik-App Indiens bietet. Saavn hat mit mehr als sieben Millionen Songs bereits heute eine globale Fan-Gemeinde. Bertelsmann hat in Saavn bereits 2013 investiert. Pankaj Makkar, Managing Director von Bertelsmann India Investments, sieht gerade im indischen Streaming-Markt riesiges Potenzial.

Und auch CEO und Mitgründer von Saavn, Rishi Malhotra, bestätigt die Erfolgsaussichten des Investments. „Musik-Streaming ist die Zukunft der Musikindustrie und Indien ist einer der wichtigsten Musik-Märkte der Welt. Mit zwei Millionen ausgelieferten Android-Handys jede Woche treibt Musik die mobile Datennutzung und definiert die mobile Werbung in Indien neu. Wir bauen das beste mobile Entertainment-Ökosystem – mit Musik als Grundlage.“

Das Geld wird Saavn vor allem in die Produktentwicklung und die Kundengewinnung stecken. Außerdem soll in die firmeneigene Ad-Technologie und neue Content-Deals investiert werden.

Bertelsmann ist in Indien außerdem beteiligt an Pepperfry.com, einem Online-Marktplatz für Möbel, Indiaproperty.com, einem der führenden Immobilienportale des Landes, dem Hochschul-Dienstleister iNurture sowie an Authorgen Technologies und dessen Online-Bildungsplattform Wiziq.com.

Das Logo des Musik-Dienstes aus Indien:

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Quelle

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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