22.08.2022

Mountain-View Data: Ex-Ministerin Köstinger ist jetzt CEO eines FinTechs

Ex-Tourismus- und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger übernimmt mit Mountain-View Data die Führung in einem Schwester-Unternehmen von Superfund.
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Ex-Ministerin Köstinger wird Investorin.
Ex-Ministerin Köstinger investiert in Medien-Startup. Foto: Brutkasten

Was haben Elisabeth Köstinger und Gernot Blümel gemeinsam? Ab September noch mehr als bisher. Nicht nur waren sie beide ÖVP-Minister:innen unter Ex-Kanzler Sebastian Kurz (und ein wenig darüber hinaus). Ab Anfang kommenden Monats ist Köstinger CEO des 1994 gegründeten FinTechs Mountain-View Data mit Sitz im Kärntner Bergort Diex. Dieses gehört, wie Superfund, wo Blümel CEO ist, zu 100 Prozent dem heimischen Unternehmer Christian Baha.

Mountain-View Data: Finanzdaten-Anbieter mit ESG-Fokus

Mountain-View Data bezeichnet sich selbst als “einer der größten Anbieter von tagesaktuellen Finanzdaten mit Fokus auf Nachhaltigkeit und ESG”. Das Unternehmen überwacht und analysiert die Performance von mehr als 55.000 Investmentfonds. Zu den Kunden zählen nach Unternehmensangaben “mehr als 150 Institutionen, von internationalen Banken, Versicherungsgruppen, Pensionsfonds und staatlichen Einrichtungen bis hin zu Vermögensverwaltern und Stiftungen in Europa und den USA”.

Köstinger: “Unverzichtbarer Hebel für den ökosozialen Umbau des Wirtschaftssystems”

Köstinger betont in einem LinkedIn-Posting den ESG-Fokus ihrer neuen Stelle. “Durch seine Analysen und Datenbanken macht Mountain-View Data transparent, wie 7,5 Billionen Euro weltweit veranlagt werden. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag, um Finanzströme in eine nachhaltige Richtung zu lenken. Warum das so wichtig ist? Weil nachhaltige Investitionen ein unverzichtbarer Hebel für den ökosozialen Umbau des Wirtschaftssystems sind” schreibt sie. “Mein Ziel ist es, die internationale Expansion von Mountain-View Data voranzutreiben und global erfolgreich zu machen”, wird die Ex-Ministerin in einer Aussendung zitiert.

Christian Baha: “Richtige Person für Expansion”

Christian Baha kommentiert dort: “Elisabeth Köstinger hat sich als Regierungsmitglied, insbesondere als Ministerin für Nachhaltigkeit sowie als langjährige Europaabgeordnete einen Namen gemacht. Mit ihrer Expertise im Bereich Nachhaltigkeit, Umwelt, Landwirtschaft, Klima und Energie ist sie die richtige Person, um die Stärken von Mountain-View Data international einzusetzen und weiter zu expandieren”.

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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