14.08.2018

Wiener Motec Ventures holt E-Auto-Pionier Henrik Fisker in Beirat

Henrik Fisker soll die auf Mobility-Lösungen spezialisierte Investment-Gesellschaft Motec Ventures nicht nur beraten. Er soll sein Netzwerk einbringen und mit seiner Fisker Inc. auch in Motec-Portfolio-Unternehmen investieren.
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Henrik Fisker will einen Computer auf Rädern entwickeln.
(c) Fisker Inc.: Henrik Fisker mit dem EMotion aus seiner Luxus E-Auto-Schmiede.

Noch ist kein Investment der auf Mobility-Lösungen spezialisierten Motec Ventures bekannt. Die Gesellschaft mit Sitz in Wien wurde auch erst vor wenigen Monaten als Joint Venture zwischen dem deutschen Mobilitätsberatungsunternehmen e&Co. AG und der Wiener Venionaire Capital gegründet. Dennoch gelang es nun bereits, einen größeren Player aus dem E-Mobility-Bereich als Partner zu gewinnen. Der gebürtige Däne Henrik Fisker, der mit Fisker Inc. eine eigene E-Auto-Schmiede in Kalifornien betreibt, wird Teil des Beirats. Dort soll er nicht nur beratend tätig sein.

+++ Mobilität: Startups als Triebwerk kommender Revolutionen +++

Henrik Fisker: Z8-Designer mit zweitem E-Auto-Versuch

Fisker machte sich als Auto-Designer einen Namen. So lieferte er etwa die Entwürfe zum BMW Z8 und zum Aston Martin DB9/V8 Vantage. 2007 sprang er dann mit Fisker Automotive bereits früh auf den E-Auto-Zug auf – im Premium-Segment. 2013 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden und wurde Anfang 2014 von der chinesischen Wanxiang Gruppe übernommen. 2016 wagte der Entrepreneur mit Fisker Inc. den zweiten Anlauf – wieder mit Luxus-E-Autos.

“Der Steve Jobs der Automobilbranche”

Bei Motec Ventures setzt man große Erwartungen in die Partnerschaft und spart nicht mit Superlativen: “Henrik Fisker ist aus meiner Sicht der Steve Jobs der Automobilbranche: ein starker Visionär und Vollblutunternehmer mit Erfahrungen aus sehr erfolgreichen Projekten – aber eben auch aus solchen, die sehr herausfordernd und lehrreich waren”, sagt Co-Geschäftsführer Geza Brugger. Die e&Co. AG, die 50 Prozent der Motec Ventures hält, kann bereits einige gemeinsame Projekte mit Fisker vorweisen.

Geza Brugger und Berthold Baurek-Karlic im Video-Interview zu Motec Ventures

Vernetzung von Startups, KMU und OEM

Der Entrepreneur und sein Unternehmen sollen nicht nur beraten, sondern auch Co-Investieren und die Portfolio-Startups mit Zulieferern vernetzen. Diese Vernetzung von Startups, KMU und OEM ist generell das erklärte Ziel von Motec Ventures. Co-Geschäftsführer Berthold Baurek-Karlic ist sich sicher: “Henriks geballtes Automobil-Know-how bildet zusammen mit unserer Venture-Capital-Expertise bei Venionaire Capital eine perfekte Grundlage für die Weiterentwicklung der Mobilität. Und vor allem wird es den KMU endlich ermöglicht, an interessanten Geschäftsmodellen aus der Startup-Szene zu partizipieren”.

“Überzeugendste Mobilitätstechnologien der nächsten Generation”

Henrik Fisker selbst kommentiert: “In Deutschland, der Hochburg der Automobilwirtschaft, gibt es viele Investoren, die vielversprechende neue Lieferanten finden möchten, ohne dafür den großen Teich bis nach Kalifornien überqueren zu müssen. Darüber hinaus ermöglicht diese Zusammenarbeit Fisker Inc., in beeindruckende Portfoliounternehmen zu investieren und sich Zugang zu den überzeugendsten Mobilitätstechnologien der nächsten Generation zu verschaffen. Diese Zukunft wird sich letztendlich für alle Beteiligten – auch für die Hersteller – auszahlen”. Sein Investment-Fokus soll in den Bereichen Smart Manufacturing, KI-basierte Prozessoptimierung und Applikationen im Bereich des autonomen Fahrens liegen.

⇒ Zur Page der Fisker Inc.

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Dass KI Kündigungen bewirkt, kann so nicht gesagt werden. Was der Wirtschaftsprüfer EY allerdings herausgefunden hat: KI wird immer häufiger genutzt und immer mehr Mitarbeitende wollen die Kündigung. Die Studienergebnisse gibt es hier im Überblick.
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(c) Adobe Stock - and.one

Vor einem Jahr war man noch skeptisch: Nicht mal ein Viertel der heimischen Bevölkerung nutzte Generative KI rund um ChatGPT am Arbeitsplatz. Eine neue Studie von EY – namentlich die EY Work Reimagined Studie – zeigt nun, wie schnell sich das Blatt wenden kann.

Wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft am heutigen Montag vermeldet, sollen unter den von ihnen befragten Arbeitnehmer:innen mittlerweile drei Viertel – genau 75 Prozent – zu generativer KI am Arbeitsplatz greifen. Am häufigsten greift man zu KI-Tools im Technologiesektor. Dort liegt die Nutzungsrate schon bei 90 Prozent. Der öffentliche Sektor bildet mit einer Nutzungsrate von 60 Prozent das Schlusslicht.

EY: KI-Schulung sei “überdurchschnittlich” und “exzellent”

Von den drei Vierteln all jener, die KI regelmäßig am Arbeitsplatz nutzen, merkt ein Drittel bereits positive Auswirkungen durch den Einsatz von Generativer KI. Folgen genannt werden etwa gesteigerte Produktivität (37 Prozent) sowie die Möglichkeit, sich auf stärker wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren (36 Prozent).

Darüber hinaus beobachten KI-Nutzende einen starken Kompetenzaufbau: 58 Prozent der Befragten bewerten die themenbezogenen Entwicklungs- und Schulungsprogramme ihres Unternehmens als “überdurchschnittlich” oder “exzellent”.

Boomer hinken hinten nach

Wenig überraschend macht sich allerdings eine Alterskluft bei der Nutzung von KI am Arbeitsplatz bemerkbar: So nutzen 27 Prozent der befragten Millennials KI regelmäßig, während dies nur bei sieben Prozent der Babyboomer der Fall ist.

Dass die Einführung von KI im Unternemen auch einen wesentlichen Einfluss auf das Standing im Arbeitsmarkt und das Mithalten im Wettbewerb hat, weiß Regina Karner von EY Österreich. der EY-Partnerin zufolge habe GenAI “Wichtige Themen für die Belegschaft in den Fokus gerückt”. Darunter Technologie- und Kompetenzinvestitionen, Unternehmenskultur, Vertrauen und Mitarbeiterbindung.

GenAI sei überdies essenziell für die Talentestrategie von Arbeitgeber:innen – und beeinflusse damit deren Standing am Arbeitsmarkt.

KI beeinflusst Blick auf Karriere

Allerdings zeigt EY mit seiner neuen Studie auch, dass sich KI nicht nur auf die Arbeit selbst, sondern auch auf arbeitsbezogene Sichtweisen auswirkt. So vermeldet die Wirtschaftsprüfung das Stimmungsbild, dass sich Mitarbeitende zwar als “motivierte Unterstützung” ihres Arbeitgebers sehen, gleichzeitig dennoch “nach höheren Verdienstmöglichkeiten” Ausschau halten (81 Prozent der Befragten).

Zudem rückt KI und dessen Effizienzsteigerung die Themen “Work-Life-Balance” und “Karriereaussichten” (79 Prozent) sowie die Nachfrage nach einer “besseren Führungskultur” (76 Prozent) in den Vordergrund. Auch die Möglichkeit, remote arbeiten zu können, ist für drei Viertel der befragten Belegschaft ein essentielles Kriterium, das durch den Einsatz von GenAI stärker in das Rampenlicht gerückt ist.

Im Rennen um das Gewinnen und Halten von Talenten sind Unternehmen dazu angehalten, sich auf die eben genannten “Soft”-Aspekte zu bemühen. Allen voran: Unternehmenskultur, Anreizsysteme und Bildungsangebote, sagt Karner, “um so die gewünschten Geschäftsergebnisse zu erreichen”.

Lust zur Kündigung steigt – vor allem bei jungen Männern

Außerdem hebt EY die Haltung jüngerer Generationen – allen voran die GenZ (geboren 1996 und 2012) und Millennials (geboren zwischen 1980 und 1995). Die beiden Jung-Generationen am Arbeitsmarkt haben eine fast doppelt so hohe Kündigungsabsicht wie Babyboomer. Außerdem sind Männer im Vergleich zu Frauen um ein- bis zweimal eher bereit, ihren Job zu kündigen.

Diese Bereitschaft sei allerdings nicht schlichte Utopie, sondern ein konkreter Plan: Denn die jüngste EY-Studie verzeichnet, dass rund 38 Prozent der befragten Mitarbeitenden in “den nächsten zwölf Monaten kündigen wollen”. Von diesen planen 26 Prozent, so EY, “einen Wechsel in ihrer aktuellen Sparte”. Ein Viertel der Kündigungs-Sympathisanten plant allerdings den Wechsel in eine andere Branche.

Am ehesten stünden Millennials der Kündigung nahe – ganze 40 Prozent denken laut EY darüber nach. Unter Babyboomern sei es nur ein knappes Viertel – konkret 23 Prozent.

Die Kündigungsabsicht ist im Vergleich zum Vorjahr im Allgemeinen gestiegen – um ganze vier Prozent, heißt es von EY. Auch über einen Wechsel des primären Arbeitsortes wird immer mehr nachgedacht (37 Prozent).

Individualismus im Vordergrund

“Individuelle Erwartungen stehen immer mehr im Vordergrund, und traditionelle Ansätze zu Karriere, Belohnungen und Arbeitsort greifen nicht mehr”, stellt Karner in Bezug auf die Studienergebnisse klar. Ein häufiger Wechsel des Arbeitgebers bringe neue Erfahrungen, andere Fähigkeiten und zudem die Möglichkeit auf Flexibilität. Für Personalverantwortliche sei ein Fokus auf Werte und Erfahrungen indes ein Vorteil, so Karner.

Dass KI dezidiert zur Kündigungsbereitschaft von jungen Generationen beiträgt, wird so in der Studie nicht dargelegt. Dennoch könnte der technologische Fortschritt, flexibleres Arbeiten und das Schaffen neuer Geschäftsbereiche – in Kombination mit der immer größer werdenden Bedeutung von Individualismus und Selbstbestimmtheit – zur Wechselbereitschaft der Generation beitragen.

Talente-Management soll in den Fokus

Angesichts der präsentierten Studienergebnisse empfiehlt Karner, sich als Unternehmen einen Vorsprung im Talente-Management zu erarbeiten. Dafür sei ein Fokus auf folgende Bereiche notwendig: Gesundheit, Technologie und GenAI, faire Vergütung sowie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten und Unternehmenskultur. Bei 70 Prozent der Befragten bleibt dahingehend allerdings noch Luft nach oben, heißt es.


*Im Rahmen der Studie befragte EY weltweit 17.350 Mitarbeitende und 1.595 Arbeitgeber:innen aus 23 Ländern und 27 Branchen.

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