11.01.2022

mostly AI: 25 Millionen US-Dollar Investment für Wiener Daten-Startup

Das auf synthetische Daten spezialisierte Unternehmen hat einige der größten Banken, Versicherungen und Telcos der Welt als Kunden.
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mostly.ai: 5 Millionen US-Dollar Investment von Earlybird, 42 CAP und Push Ventures mostly ai
(c) mostly AI: Das Management-Team

Sogenannte “synthetische Daten” sind von einer AI “erfundene” Datensätze, die allerdings in ihren statistischen Eigenschaften einem reellen Ausgangsdatensatz statistisch bis ins letzte Detail gleichen. Damit können Unternehmen, die große Datenmengen haben, detaillierte Analysen durchführen und sehr viel über ihre Kund:innen als Gesamtheit herausfinden, ohne auch nur entfernt am Thema Datenschutz zu streifen. Entsprechend groß ist das Interesse von Konzernen in aus Datenschutz-Sicht sensiblen Bereichen wie Banking, Versicherung und Telekommunikation an der Technologie. Einer der weltweit führenden Anbeiter, der einige der weltgrößten Unternehmen aus diesen Branchen als Kunden hat, ist das 2017 gegründete Wiener Startup mostly AI.

mostly AI: britischer VC übernimmt Lead in Series B-Runde

Nach siebenstelligen Investments in den Jahren 2018 und 2020 verkündete das Unternehmen nun eine Series B-Finanzierungsrunde in der Höhe von 25 Millionen US-Dollar. Den Lead übernahm laut dem US-Magazin TechCrunch der britische VC Molten Ventures. Ebenfalls neu dabei ist Citi Ventures mit Sitz in San Francisco. Zudem ziehen die Bestandsinvestoren 42CAP aus München und Earlybird aus Berlin auch in dieser Runde mit.

Mit dem frischen Kapital wolle man “die Grenzen des Produkts erweitern”, das Team vergrößern und mehr Kunden sowohl in Europa als auch in den USA gewinnen, erklärt CEO Tobias Hann gegenüber TechCrunch. mostly AI betreibt bereits einen Standort in New York City, der weiter wachsen soll. Insgesamt soll im Laufe des Jahres von 35 auf rund 65 Mitarbeiter:innen aufgestockt werden – der Großteil davon am Standort Wien und remote. Primäre Zielgruppe bleiben derzeit Großunternehmen aus den oben genannten Branchen. Allerdings wolle man zukünftig auch stärker mit kleineren unternehmen zusammenarbeiten. Zudem gebe es dieses Jahr auch Pilotprojekte im Medizinbereich, auf den Mitbewerber des Startups spezialisiert sind, erklärt Hann.

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Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech
Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech

Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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