23.08.2018

MoonVision: Wiener AI-Startup bringt Computern das Sehen bei

Das Wiener Startup Moonvision hat eine AI-basierte Technologie entwickelt, die Computern das Sehen beibringt. Sie ermöglicht mithilfe ihrer Objekterkennung, u.a. Prozesse in Industrie, Gastronomie und Handel zu automatisieren und zu vereinfachen. Sie wurde bereits durch das aws "Seed Financing" Programm unterstützt und hat sich sogar schon auf dem Münchner Oktoberfest bewährt.
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Das Team von MoonVision.
(c) Anna Rheinhartz. Das Team von MoonVision.
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MoonVision ist ein Unternehmen, das durch Echtzeit-Objekttracking auf AI-Basis lösungsorientierte Technologien für unternehmerische Problemstellungen bietet. Kunden wenden sich mit Problemen direkt an das Team, das versucht, maßgeschneiderte Lösungen zu finden und entsprechend zu programmieren. “Ganz einfach ausgedrückt können wir mit unserer Objekterkennungssoftware einem Computer ‘das Sehen beibringen‘, das heißt, wir füttern unser System mit ein paar Bildern und das System lernt, was das Objekt ausmacht,” erklärt uns Georg Bartels, Head of Sales bei MoonVision, die Funktionsweise der Technologie. Nach einer kurzen Anlernphase kann das Modell in der Praxis genutzt werden. Diese Technologie steuert dann beispielsweise Maschinen, Kassen, Prozesse, oder wird zur Informationsgewinnung verwendet.

MoonVision gewann Audi-Hackathon 2016

Mit ihrer Objekterkennungstechnologie gewann das Gründerteam Ende 2016 sogar bereits einen von Audi initiierten “Hackathon”. Die ist eine kollaborative Hard- und Softwareentwicklungsveranstaltung, deren Name sich aus der Wortkombination „Hack“ und “Marathon” ableitet. “Wir haben eine Problemstellung in der Logistik gelöst. Wir können mit unserer Technologie dort Leergutbehälter erkennen und somit die Effizienz in der Logistik erhöhen. Nach diesem ersten Pilotprojekt wurde unsere Objekterkennungssoftware auch im Echtzeitbetrieb am Münchner Oktoberfest 2017 zur Erkennung von Speisen eingesetzt”, berichtet Bartels.

 „Grilled Chicken Tracking“ made in Austria

Das Produkt „Dish Tracker“ ist eines vieler innovativer Umsetzungen, bei dem das System Speisen in Echtzeit erfasst, zählt und verfolgt. Die sechs Millionen Besucher beim Münchner Oktoberfest und deren Bestellungen stellten für das Computersystem den ultimativen Stress-Test dar. 40 Kellner an 16 Tagen hatten den Auftrag, Essen und Getränke möglichst rasch zu servieren, was in der lauten und stressigen Atmosphäre für die KellnerInnen eine Herausforderung darstellt. Das Programm „Dish Tracker“ sollte hierbei einen perfekten Soll-Ist-Zustand ermöglichen und den Workflow verbessern. Die Technologie filmt alle Gerichte, die die Küche verlassen und sendet die Informationen direkt an das Kassensystem. Die Herausforderung bestand unter anderem in der Schnelligkeit und der Hektik, die auf dem Münchner Oktoberfest üblich ist.

Das Wiener Startup MoonVision bringt mittels AI-Technologie Computern das Sehen bei.
(c) Alexander Hirner. Das Wiener Startup MoonVision bringt mittels AI-Technologie Computern das Sehen bei.

Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in Industrie, Gastronomie und Handel

Neben Speisen und der Gastronomie gibt es viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten und -gebiete für die Technologie. “Zum Beispiel sind wir gerade dabei, einen großen Hersteller von Gleitlagern dabei zu unterstützen, seine Qualitätskontrolle zu automatisieren, in dem wir ein Modell trainieren, das brauchbare von unbrauchbaren Gleitlagern voneinander unterscheiden kann. Aber nicht nur in der Industrie, auch im Einzelhandel gibt es Aufgaben, die wir lösen können, wie zum Beispiel die Erkennung von Artikeln mittels Kamera und das Einspielen dieser Information in ein Kassensystem“, erklärt Bartels.

Auch für kleinere Unternehmen leistbar sein

Die größten Hürden bestehen für das Unternehmen derzeit nicht in der Umsetzung, sondern in den langen Sales-Cycles der Großunternehmen. Gerade für Jungunternehmen sei das in der Anfangszeit eine Herausforderung, so Bartels. MoonVision ist es inzwischen aber auch gelungen, KMU mit ihrer Technologie anzusprechen, weil sie sie zu einem Preis anbieten, der auch für KMUs leistbar ist. Bisher war sie nämlich eher großen Konzernen vorbehalten. Um potenzielle Kunden gezielt anzusprechen, setzt MoonVision auf Kanäle wie LinkedIn, ist aber auch auf industriespezifisichen Veranstaltungen sowie in Fachzeitschriften vertreten.

Gründer-Hilfe im Technologie-Sektor

Für diese Idee bedachte die aws (austria wirtschaftsservice) MoonVision mit einer Förderung:  “Wir haben eine aws-Förderung erhalten und konnten somit eine Finanzierung im sechsstelligen Bereich lukrieren”, berichtet Bartels. Die aws nahm MoonVision in das “Seed Financing”-Programm auf. Dieses Finanzierungsangebot spricht Unternehmen aus allen High-Tech-Bereichen an. Der Schwerpunkt liegt in der Informations- und Kommunikationstechnologie, sowie Physical- und Life Sciences. “Wir haben um Förderung für unsere Lösung angesucht und unser Konzept dargelegt. Nach einem finalen Pitch bewilligte die aws die Förderung. Wir freuen uns über die bislang sehr gute Zusammenarbeit,” sagt Bartels.

Wien als Standort mit hoher Lebensqualität

Österreich als Gründerland hat man bei MoonVision schon immer geschätzt. Bartels lobt vor allem die Vorzüge des Standorts Wien: “Wir haben ein sehr internationales Team, wir haben Entwickler aus Mexiko, den USA und dem Libanon. Wien als Headquarter ist ein Standort, der mit hoher Lebensqualität verbunden wird, das wissen unsere Mitarbeiter zu schätzen. Aber auch bei unseren Kunden kommt Qualität “Made in Austria” sehr gut an, sowohl im nationalen als auch im internationalen Umfeld.”

Florian Bauer, CEO & Co-Founder von MoonVision, im Interview über die neue Self-Service Plattform für real time object tracking


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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI

Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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