12.03.2021

Mission Innovation Austria Award: Bewerbung läuft noch bis zum 22. März

Der Mission Innovation Austria Award würdigt herausragende Leistungen von Persönlichkeiten, Unternehmen und Projektteams im Bereich Energieinnovation. Der Award wird in vier Kategorien vergeben und feierlich im Rahmen der Mission Innovation Austria Conference am 28. April 2021 überreicht. Einreichungen sind bis zum 22. März möglich.
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​Mit der Mission Innovation Austria Online (kurz: MIA) wurde vom Klimaschutzministerium (BMK) und dem Klima- und Energiefonds ein Forum für all jene Menschen geschaffen, die mit der Entwicklung und modellhaften Umsetzung von neuen Technologien und Lösungen den Veränderungsprozess des Energiesystems aktiv mitgestalten.

Die MIA ist zudem Österreichs Beitrag in der weltweiten Forschungsallianz Mission Innovation (MI). Die globale Initiative wurde 2015 gegründet und besteht mittlerweile aus 24 Staaten und der Europäischen Union. Erklärtes Ziel ist es, mithilfe privater und öffentlicher Investitionen die Entwicklung sauberer Energietechnologien voranzutreiben. ​

Mission Innovation Austria Award

Im Rahmen der MIA wird auch in regelmäßigen Abständen der Mission Innovation Austria Award verliehen. Der Award würdigt herausragende Leistungen von Persönlichkeiten, Unternehmen und Projektteams im Bereich Energieinnovation.

Die feierliche Überreichung des Awards wird dieses Jahr im Zuge der Mission Innovation Austria Conference am 28. April 2021 durch Bundesministerin Leonore Gewessler gemeinsam mit prominenten Branchen-VertreterInnen. erfolgen.

Die herausragenden Leistungen der GewinnerInnen werden in Form einer Laudatio dem Publikum präsentiert. Zusätzlich wird eine Auswahl der eingereichten Projekte auf der Mission !!Innovation Austria-Website mit ihren Kurzvideos vorgestellt.

Einreichungen in vier Kategorien

Die Einreichungen für den MIA-Award sind bis 22. März auf der Website der MIA online möglich. Insgesamt stehen vier Kategorien zur Auswahl.

  • Next Generation

In der Kategorie „Next Generation“ wird eine herausragende fachbezogene Masterarbeit oder Dissertation ausgezeichnet, die einen innovativen Lösungsansatz für eine praktische Problemstellung im Themenbereich zukünftiger Energiesysteme behandelt. Die GewinnerIn kann sich zusätzlich zum Award über ein Preisgeld von 3.000 Euro freuen. Der zweite Platz ist mit 1.500 Euro dotiert!

  • Resilient Energy Systems | powered by Austrian Power Grid

In der Kategorie „Resilient Energy Systems“ werden laufende oder abgeschlossene FTI-Projekte, innovative Ideen oder unternehmerische Konzepte ausgezeichnet, die die Transformation der Energiesysteme in Richtung Resilienz unterstützen.  Die Gewinnerin/der Gewinner bekommt zusätzlich zum Award die Einladung zu einem Workshop mit dem Innovationsteam der Austrian Power Grid und eine gemeinsame Presseaktion.

  • Tech Solution & Local Hero | powered by Klima- und Energiefonds & FFG

In der Kategorie „Tech Solution & Local Hero“ werden herausragende Leistungen im Bereich angewandte Forschung und Entwicklung (Technologien, Komponenten, etc.) ausgezeichnet, die maßgeblich zur Umsetzung zukünftiger Energiesysteme beitragen sowie PionierInnen, denen die Umsetzung / Anwendung / Demonstration von zukünftigen Energiesystemen in einem Teilbereich bereits gelungen ist. Die Gewinnerin/der Gewinner bekommt zusätzlich zum Award die Einladung zu einer gemeinsamen Presseaktion mit den Partnern.

  • Entrepreneur | powered by Austria Wirtschaftsservice und Oesterreichs Energie

In der Kategorie „Entrepreneur“ wird ein junges Start-up oder die Idee für ein neues Geschäftsmodell ausgezeichnet, das ein Game Changer in der Energiewende sein kann. Es werden innovative Geschäftsmodelle gesucht, die neuen Technologien zum Durchbruch verhelfen. Die GewinnerIn kann sich zusätzlich zum Award über ein Preisgeld von 3.000 Euro freuen.


HINWEIS: Für alle vier Kategorien gibt es unterschiedliche Verfahren in Bezug auf Einreichung bzw. Auswahlprozedere. Alle Informationen finden sich auf Website der MIA. Nach Ende der Einreichfrist wird eine Auswahl der eingereichten Videos auf der MIA-Website publiziert.

Tipp: Unterstützung für Klimaschutz Startups

Du möchtest eine bahnbrechende technische Innovation vorantreiben und auf den Markt bringen, die einen Meilenstein im Klimaschutz setzen wird? Du hast ein skalierbares Geschäftsmodell? Dann solltest du mit der Austria Wirtschafsservice (aws) in Kontakt treten.

Die aws kann im Rahmen des neuen aws Seedfinancing Schwerpunkts GREEN TECH von der Vorgründungsphase mit bis zu 200.000 Euro und in der Seedphase mit bis zu 800.000 Euro unterstützen – der brutkasten berichtete.

Für mehr Informationen veranstaltet die aws am 7. April 2021 ab 16 Uhr eine virtuelle Infohour. Anmeldungen sind HIER möglich. Mehr Informationen zu Seedfinancing findest du zudem auf www.aws.at/seedfinancing. Dort stehen AnsprechpartnerInnen der aws auch für Rückfragen zur Verfügung.


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Storebox-CEO und Cofounder Johannes Braith
Storebox-CEO und Cofounder Johannes Braith | Foto: brutkasten

Die neue EU-Kommission steht. Hierzulande laufen dagegen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Währenddessen kommt nicht nur Österreich nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben tendenziell negativ. Begleitet wird das Szenario von einer Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.

Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach.

Storebox-Co-Founder und -CEO Johannes Braith sieht im brutkasten-Interview auch Chancen, die die Krise biete, formuliert aber konkrete Maßnahmen, die dazu nun auf politischer Seite ergriffen werden müssten.


brutkasten: Düstere Prognosen und drastische Appelle stehen aktuell in der Wirtschaftsberichterstattung an der Tagesordnung. Wie beurteilst Du die Situation? Ist sie wirklich so dramatisch?

Johannes Braith: Ich beobachte die Großwetterlage natürlich laufend. Allerdings halte ich es für gut, wenn man sich in seinen daily Operations als Founder nicht zwangsläufig beunruhigen lässt. Gerade Startups sind es gewohnt Krisen zu managen bzw. mit ihnen umzugehen. In manchen Fällen kann dadurch sogar etwas Positives entstehen. Denn Krisen erzwingen oft Veränderungen, welche wiederum oft Chancen beinhalten.

Aber natürlich finde ich es beunruhigend, dass wir, was unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa angeht, so dramatisch den Anschluss verlieren. Ich hoffe, dass der steigende Schmerz dazu führt Regulierungen abzubauen und ein neues Selbstverständnis hinsichtlich Wirtschaft, Startups und Technologie einkehrt.

Welche gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen sollten in Österreich möglichst schnell umgesetzt werden? Was muss unbedingt ins Regierungsprogramm?

Das Thema ist leider ziemlich mühsam, da sehr, sehr gute Vorschläge seit langer Zeit am Tisch liegen, die allerdings nicht umgesetzt wurden. Ein wichtiger Punkt ist es bestimmt, Risikokapitalgeber zu incentivieren – Stichwort Beteiligungsfreibetrag.

Noch wichtiger wäre es allerdings die Steuern auf Arbeit deutlich zu reduzieren. Wir sind in einer Zeit, in der wir die Extrameile gehen müssen. Das sollte auch belohnt werden. Man könnte z.B. Überstunden steuerlich freistellen, Pensionisten incentivieren, wenn sie in der Rente arbeiten möchten – eventuell gänzlich steuerfrei, oder man kann über Modelle nachdenken, mit denen man Vollzeitarbeit nicht nur ermöglicht (Kinderbetreuung) sondern eventuell auch belohnt.

Generell stelle ich mir die Frage, wie Menschen den Sinn in ihrer beruflichen Tätigkeit wieder zurückerlangen können. In vielen Gesprächen und Beobachtungen sehe ich, dass die Leistungebereitschaft extrem abgenommen hat. Ob das immer durch politische Maßnahmen geheilt werden kann, bezweifle ich. Ich halte viel von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.

Und was sollte die neue EU-Kommission unbedingt sofort angehen?

Regulierung massiv abbauen. Ich bin mit Storebox mittlerweile in sechs Ländern und mehr als 200 Städten operativ tätig. Es kann ja nicht sein, dass wir gefühlt hunderte unterschiedliche Regulierungen vorfinden, die das Prosperieren von Unternhemen extrem erschweren.

Was wären konkret für euch als Scaleup die wichtigsten Schritte auf nationaler und EU-Ebene?

Die Lohnkosten senken, Regulierungen massiv reduzieren und die Zuwanderung hochqualifizierter Personen massiv erleichtern.

Was bräuchte es, damit die Wiener Börse bzw. zumindest eine europäische Börse für einen IPO eines Scaleups wie Storebox attraktiv ist?

Große Anschlussfinanzierungen müssen in Europa mit europäischem Kapital getätigt werden, um ab einer gewissen Stage als logischen Schritt einen IPO auch in einem europäischen Heimatmarkt zu forcieren.

Aktuell wird nicht nur im Zusammenhang mit Börsengängen die Standortattraktivität stark diskutiert. War Abwanderung aus Europa für euch jemals ein Thema?

Aktuell noch nicht. Ich lebe sehr gerne in Österreich und sehe nicht alles nur negativ. Wir leben in einem tollen Land mit vielen Möglichkeiten, toller Infrastruktur und einigermaßen stabilen Verhältnissen. Die Verwaltung dieses Zustands wird allerdings nicht ausreichen. Es muss gestaltet werden, um den Standort attraktiv zu halten.

Bitte eine Prognose: Abhängig von den Entscheidungen, die in nächster Zeit getroffen werden – was ist das Worst- und was das Best-Case-Szenario für Europa?

Das Worst-Case-Szenario: Die EU zerfällt in unterschiedliche Lager, weil es nicht möglich war, Interessen zu alignen und die großen Hebel zu betätigen. Geopolitisch wäre das eine absolute Katastrophe!

Das Best-Case-Szenario: Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch radikale Maßnahmen wieder hergestellt. Die Menschen spüren eine deutliche Entlastung, haben Perspektiven und glauben an eine bessere Zukunft. Europa wächst weiter zusammen und bleibt ein starker und wichtiger globaler Player.

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