17.10.2022

Mimo: Wiener Coding-Lern-Startup führt Menstruationsurlaub ein

Das Wiener Startup Mimo hat als eines der ersten österreichischen Unternehmen bis zu zwei Tage Menstruationsurlaub pro Monat eingeführt.
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Das Team von Mimo. (c) Mimo

Themen rund um Frauen- und Menstruationsgesundheit führen in den letzten Jahren vermehrt zu Enttabuisierungen am Arbeitsplatz. Spätestens seit Mai dieses Jahres – nachdem das spanische Kabinett bis zu fünf Tage Menstruationsurlaub für Frauen eingeführt hat – realisierten Arbeitgeber:innen weltweit, dass auch die Gesundheit ihrer Angestellten im Vordergrund stehen kann. Nun hat auch ein Startup aus Wien die Signifikanz dieser Maßnahme erkannt und führt Period Leave für bis zu zwei Tage im Monat für menstruierende Angestellte ein. “Es ist ein Problem, das von vielen Unternehmen nicht wirklich wahrgenommen wird, weil man darüber nicht spricht. Wir als Mimo haben angefangen, offen darüber zu reden”, sagt Johannes Berger, CEO und Co-Founder von Mimo.

Mimo möchte mit Menstruationsurlaub Perioden-Themen normalisieren

Mit der Einführung von Menstruationsurlaub verfolge das Startup das Ziel, dieses Thema zu normalisieren. “Wir möchten es ermöglichen, mehr darüber zu reden. Menstruation soll kein Tabuthema mehr sein, was sie vielerorts leider noch immer ist”, erklärt Berger weiter. Bereits kurz nach der Einführung des Period-Leaves habe der CEO tolles Feedback vom Team erhalten. “Teammitglieder, die Menstruation betrifft, sagen, dass sie sich nun wohler fühlen, über dieses Thema zu sprechen und bei Bedarf Krankenstand zu nehmen – auch wenn das sonst auch vollkommen legitim wäre”, sagt der CEO.

Der Menstruationsurlaub bei Mimo funktioniert so: Das Startup möchte die freien Tage an einen Krankenstand angleichen. Dem Geschäftsführer sei es bewusst, dass weibliche Team-Mitglieder dadurch häufiger von Krankenständen betroffen seien als jemand, der nicht menstruiert. Ähnlich wie beim Krankenstand, müssen Mimo-Angestellte nicht kommunizieren, weshalb sie arbeitsunfähig sind. Wer das aber dennoch angeben möchte hat die Möglichkeit, im internen System Period-Leave zu beantragen, das nur von der HR-Abteilung gesehen wird. “Wenn man aufgrund von Schmerzen, Krämpfen oder weiteren gesundheitlichen Zuständen nicht arbeiten kann, soll man natürlich auch nicht gezwungen sein, zu arbeiten”, sagt Berger.

Mehr Verständnis von der österreichischen Regierung

Als eines der ersten Unternehmer in Österreich, der Period-Leave in seinem Startup eingeführt hat, wünscht sich der CEO dennoch mehr Verständnis, wenn es um diese Themen geht. “Für mich wäre es ein Anliegen, wenn nicht jeder Unternehmer eine eigene Lösung basteln müsste. Wir machen das natürlich gerne, um etwas in die Richtung zu bewegen, aber schön wäre es, wenn sich auch die österreichische Regierung damit befassen könnte”, erklärt der Geschäftsführer weiter.

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Brigitte-Bierlein-Frauenpreis
(c) Joey Prink/Marcella Ruiz-Cruz/Christoph Steinbauer - Johanna Pirker, Lisa-Marie Fassl und Ali Mahlodji sitzen in der Jury des Brigitte-Bierlein-Frauenpreis.

Mit dem Brigitte-Bierlein-Frauenpreis des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMW) sollen künftig herausragende junge Frauen unter 35 Jahren geehrt werden, die durch innovative Ansätze und Engagement in der Wirtschaft aufgefallen sind.

Brigitte-Bierlein-Frauenpreis richtet sich an Pionierinnen der Wirtschaft

“Der Preis würdigt zwei außergewöhnliche Frauen: Brigitte Bierlein, die erste Bundeskanzlerin Österreichs, und Maria Rauch-Kallat, eine unermüdliche Kämpferin für Frauenförderung. Ihre Leistungen und ihr Mut sind Vorbild für uns alle. Der neue Frauenpreis soll junge Frauen ermutigen, ihren Visionen zu folgen und ihren eigenen starken Weg zu gehen. Denn durch die Förderung von Chancengleichheit und Gleichstellung schaffen wir die Grundlage für eine erfolgreiche und zukunftsfähige Gesellschaft”, sagt Bundesminister Martin Kocher.

Der Preis steht ganz im Zeichen seiner Namensgeberin (am 3. Juni 2024 verstorben) und richtet sich an Pionierinnen, die in Wirtschaft und Gesellschaft als Vorbilder gelten. Eine besondere Rolle in der Auswahl wird Bundesministerin außer Dienst, Maria Rauch-Kallat als Schirmherrin einnehmen und ihre Expertise in die Auswahl der besten Talente einfließen lassen: “Brigitte Bierlein, ihre Arbeit, ihr Leben und ihre Karriere, sind Vorbild für engagierte Frauen. Es soll ihnen Mut machen , Chancen zu ergreifen und auch nicht davor zurückzuschrecken, in manchen Bereichen die Erste zu sein”, sagt sie.

Beim Brigitte-Bierlein-Frauenpreis liegt der Fokus auf den folgenden Bereichen:

  • Entrepreneurship
  • Innovation und Technologie
  • Angewandte, wirtschaftlich-technische Forschung und Wissenschaft
  • Familienunternehmen
  • Startups

Die Jury besteht aus insgesamt acht Personen, darunter ein paar bekannte Namen aus der Startup-Szene:

  • Vorsitz: Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft und Maria Rauch-Kallat, Bundesministerin außer Dienst
  • Johanna Pirker, Professorin Games Engineering an der TU Graz
  • Herta Stockbauer, Aufsichtsrätin & ehemalige Vorstandsvorsitzende der BKS Bank
  • Johanna Rachinger, Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek
  • Ali Mahlodji, Gründer und Unternehmer
  • Lisa-Marie Fassl, Managing Partner Fund F
  • Markus Fallenböck, Vizerektor Personal und Digitalisierung Universität Graz

Einreichungen für den Brigitte-Bierlein-Frauenpreis sind ab sofort bis Ende April 2025 möglich. Dabei können sich Kandidatinnen selbst bewerben oder von anderen vorgeschlagen werden. Das BMAW erstellt aus allen Einreichungen eine Shortlist von 35 Kandidatinnen – die Top 35 unter 35.

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