25.06.2019

Millioneninvestment: karriere.at kauft Mehrheit von HR-Startup hokify

Das Wiener HR-Startup hokify sichert sich ein siebenstelliges Folgeinvestment von Bestandsinvestor karriere.at. Über die genaue Höhe wurde Stillschweigen vereinbart. Das Kapital soll für die geplante Deutschland-Expansion genutzt werden.
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hokify (vlnr.): Geschäftsführer karriere.at: Jürgen Smid, Oliver Sonnleithner, Klaus Hofbauer, Geschäftsführer hokify: Daniel Laiminger, Karl Edlbauer, Simon Tretter
(c) hokify (vlnr.): Geschäftsführer karriere.at: Jürgen Smid, Oliver Sonnleithner, Klaus Hofbauer, Geschäftsführer hokify: Daniel Laiminger, Karl Edlbauer, Simon Tretter

2016 hatte das Wiener HR-Startup hokify in der Puls 4-Show 2 Minuten 2 Millionen Michael Altrichter überzeugt und ein sechsstelliges Investment aus dem startup300-Netzwerk ergattert. karriere.at fettete den Betrag damals auf rund eine Million Euro auf und wurde als strategischer Investor mit mehr als 30 Prozent zum größten Anteilseigner des Unternehmens. Nun baut das marktführende Karriereportal des Landes seine Anteile mit einem Millioneninvestment weiter aus und wird zum Mehrheitseigentümer des Startups. Man bleibe aber weiterhin operativ eigenständig, betont man seitens hokify.

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Ziel: “Marktführer im Fachkräfte-Recruiting für Blue-Collar in Deutschland”

Über die genaue Höhe des Investments wurde stillschweigen vereinbart. Der Betrag dürfte aber jenen der Investmentrunde 2016 deutlich übersteigen. Das frische Kapital soll in die geplante Deutschland-Expansion fließen – diese war übrigens 2016 erstmals angekündigt worden. “Mit der Expansionsfinanzierung will hokify sein Wachstum beschleunigen und sich innerhalb der nächsten fünf Jahre als Marktführer im Fachkräfte-Recruiting für Blue-Collar in Deutschland und Österreich etablieren”, heißt es in einer Aussendung. Man werde das Wachstumskapital in die Vergrößerung des Teams und in Marketing-Kampagnen in Deutschland investieren. Derzeit hat das Startup 25 Mitarbeiter.

Mehr zum aktuellen Investment im Video-Talk mit Co-Founder Karl Edlbauer:

Live-Talk mit Karl Edlbauer, Co-Founder von hokify

Live mit Karl Edlbauer, Co-Founder von hokify, über das Millioneninvestment, die Deutschlandexpansion, den Status Quo, die nächsten großen Milestones und vieles mehr!

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 25. Juni 2019

hokify: karriere.at sieht “nächsten logischen Schritt”

hokify tritt mit seiner Plattform und App eher als Vermittler von Jobs auf niedrigem bis mittleren Qualifikationsniveau bzw. in traditionellen Berufen auf. Zuletzt wollte man jedoch auch vermehrt andere Fachkräfte ansprechen. Seitens karriere.at sieht man die Stärke dennoch vorwiegend im geringer qualifizierten Bereich. “Der akute Fachkräftemangel erfordert innovative Lösungen vor allem auch im Blue-Collar-Segment. Der Erfolg von hokify bestätigt uns in der Entscheidung für eine strategische Partnerschaft, eine Erweiterung unseres Investments war der nächste logische Schritt”, komentiert Klaus Hofbauer, geschäftsführender Gesellschafter von karriere.at. Man wolle dem Wachstum der Plattform einen zusätzlichen Schub geben und dadurch den Weg nach Deutschland ebnen.

Fokus: Gastronomie, Handel, Handwerk und Büro

Der Blue-Collar-Ansatz spiegelt sich auch in den von hokify veröffentlichten Zahlen wider: Derzeit verzeichne man 21.000 registrierte Unternehmen und mehr als 350.000 Jobsuchende, vor allem in den Branchen Gastronomie, Handel, Handwerk und Büro. Schon 2018 hatte das Startup ein gutes Wachstum verzeichnen können. So verzeichnet die Job-Plattform im vergangenen Jahr 345.000 Bewerbungen — eine Steigerung von 140 Prozent im Vergleich zu 2017. Rund 50.000 Inserate wurden dazu über hokify geschalten und erreichten insgesamt 2,1 Mio. Nutzer. 2018 hat sich zudem die Anzahl der registrierten Arbeitgeber im deutschsprachigen Raum von 10.000 auf 19.000 fast verdoppelt.

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N26-Founder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf Onlinebank neobank n26
N26-Founder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf (v.li.) (c) N26

Elf Jahre nach ihrer Gründung gelingt es der Neobank N26, über einen längeren Zeitraum profitabel zu wirtschaften. Im dritten Quartal dieses Jahres erzielte das Unternehmen zum ersten Mal ein operatives Ergebnis von 2,8 Millionen Euro im Plus. Bereits im Juni konnte die Neobank ihren ersten monatlichen Gewinn verbuchen – brutkasten berichtete.

2024: 440 Mio. Euro Umsatz

Mitte des Jahres äußerte CEO Valentin Stalf die Hoffnung, dass das gesamte Jahr profitabel ausfallen könnte. Fünf Monate später steht N26 jedoch vor einem (unbereinigten) operativen Jahresminus von etwa 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Minus noch bei 78,3 Millionen Euro.

Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass es für die Neobank N26 in diesem Jahr deutlich bergauf geht. Der Umsatz wird voraussichtlich rund 440 Millionen Euro erreichen, was einem Wachstum von etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nahezu die Hälfte davon soll aus Zinserträgen stammen, ergänzt durch Erträge aus der Veranlagung von Kundengeldern und einem wachsenden Anteil aus dem Kreditgeschäft. Der Rest resultiert aus Gebühren und Provisionen.

N26: Transaktionsvolumen von 140 Milliarden Euro

Erstmals überschritt der Betrag der Kundeneinlagen in diesem Jahr die zehn Milliarden Euro. Das Transaktionsvolumen soll 2024 zudem 140 Milliarden Euro erreichen.

Nach der Aufhebung der Wachstumsbeschränkung im Juni, die von der deutschen Finanzaufsicht Bafin aufgrund von Mängeln in der Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung verhängt wurde, verzeichnet N26 aktuell mehr als 200.000 Neuanmeldungen pro Monat, wie Stalf verkündet.


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