25.09.2018

Millionen-Investment von PrimeCrowd für Wiener Startup iDWELL

Das Wiener Startup iDWELL erhält via primeCrowd in Investment von über 1 Million Euro. Es entwickelte eine Multi-Channel CRM-Software für Immobilienverwaltungen. Mit dem Kapital will man in Österreich weiter wachsen und nach Deutschland expandieren.
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iDwell erhält das bislang höchste Investment von primeCrowd.
(c) iDwell. Das Team von iDwell, v.l.n.r.: Shajan Djannatian (Business Development), Bianca Schieler (PR & Marketing), Alexander Roth (CEO), Anna-Katharina Matzenberger (Account Manager & Consultant) und Christian Karner (Sales Manager)
Mit einer siebenstelligen Finanzierung sichert sich iDWELL die höchste Investitionssumme in der Geschichte von Österreichs Startup-Investoren-Netzwerk primeCROWD. Die Multi-Channel CRM-Software für Immobilienverwaltungen ersetzt erstmals den First-Level-Support durch eine Web- bzw. Mobile-App. Damit möchte das Wiener Startup alle Arbeitsabläufe automatisieren und die Kommunikation zwischen Eigentümern, Mietern und Immobilienverwaltung optimieren. Hinter dem Investoren-Team der bislang erfolgreichsten primeCROWD Kampagne verbergen sich u.a. die Business Angels Markus Ertler (Immobilien.net), Jens Wirsching (Orderlion), Johannes Siller (FirmenABC),Johannes Cech (Geizhals), Patrick Pöschl (Scalable Capital) und Philipp Schindler (Fürnkranz Stiftung), der u.a. gemeinsam mit Konrad Kreid (Sportnahrung.at) bereits zuvor in das Startup investiert hatte.

iDWELL: Expansion nach Deutschland geplant

Das Wiener Startup iDWELL hat eine Multi-Channel CRM-Software entwickelt, die die gesamte Kommunikation zwischen Eigentümern, Mietern, Drittfirmen und Immobilienverwaltung optimieren soll. Die Software-Lösung automatisiert sämtliche Arbeitsprozesse und sorgt für einen fließenden Austausch zwischen allen Beteiligten. Dafür hat das Team rund um Alexander Roth ein Investment von primeCrowd von über einer Million Euro erhalten. Mit dem frischen Kapital soll die Marktdurchdringung in Österreich und die Expansion nach Deutschland vorangetrieben werden.

 60.000 Wohneinheiten bereits über iDWELL versorgt

Seit der Gründung 2017 sorgt iDWELL nach eigenen Angaben bereits in über 60.000 Wohneinheiten. Kunden sind u.a. die Signa Holding und Brichard Immobilien. Darüber hinaus ist die CRM-Software in den führenden ERP-Systemen der Immobilienwirtschaft IGEL und Real Data integriert: “iDWELL hat den Finger auf einen wunden Punkt gelegt und mit seiner Plattform die entsprechende Lösung präsentiert. In der EU werden über 110 Millionen Wohngebäude von Immobilienverwaltungen betreut, die auf eine moderne Software-Lösung für die Kundenbetreuung warten”, so Markus Kainz, Gründer und CEO von primeCROWD über das Potenzial des Startups.

Automatisierter First-Level-Support

iDWELL sorgt via Web- und Mobile-App für das effiziente und übersichtliche Management von Schadensmeldungen. Diese laden vollkommen automatisiert bei den zuständigen Professionisten. Mieter und Eigentümer erhalten Informationen rund um ihre Liegenschaft direkt über das digitale Schwarze Brett. Seit kurzem adressiert iDWELL auch Bauträger und Asset Manager, die Informationen des Schwarzen Bretts über vernetzte TV-Screens in den Liegenschaften steuern können. Mieter und Eigentümer profitieren außerdem von der Nachbarschaftsfunktion der App, über die sie sich untereinander vernetzen und austauschen können.

Über primeCROWD

primeCROWD ist Österreichs größtes Startup-Investoren-Netzwerk. Das Unternehmen vernetzt Investoren mit ausgewählten Startups und begleitet sie während des gesamten Investitionsprozesses. Ab 10.000 Euro können sich Investoren direkt an Jungunternehmen beteiligen. primeCROWD wurde im Dezember 2015 gegründet und umfasst aktuell über 800 Investoren, die bisher Beteiligungen in der Höhe von über sieben Millionen Euro finanziert haben. Die Finanzierungsquote von in Betracht gezogenen Projekten liegt bei über 80 Prozent.


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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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