19.11.2021

Geldanlage nach Startup-Exit: „Die meisten haben sich darauf nicht vorbereitet“

Nach einem Exit sind Startup-Gründer oft Millionäre – wie veranlagen sie dann ihr Geld? Die LGT Bank lud zu einer Diskussion.
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Roman Scharf (3VC), Janice Goodenough (Hydrogrid) und Business Angel Hansi Hansmann © Maximilian Rosenberger
Roman Scharf (3VC), Janice Goodenough (Hydrogrid) und Business Angel Hansi Hansmann © Maximilian Rosenberger

Wenn Gründer:innen ihr Startup verkaufen, ist das auf vielen Ebenen ein besonderer und herausfordernder Moment: monatelange harte Verhandlungen, emotionale Achterbahn und gleichzeitig das Geschäft operativ normal weiterführen. Die wenigsten Founder setzen sich nach einem Exit zur Ruhe – Verträge binden sie als Manager meist noch einige Jahre an das Unternehmen und nicht wenige werden zu Serial Entrepreneurs. Nach einem Millionenexit werden viele auch zu Investor:innen. Aber auf diese Situation sind nicht alle gut vorbereitet, wie eine Diskussion unter Unternehmer:innen und Investor:innen auf Einladung der LGT Bank in Wien zeigte.

„Viel Geld veranlagen ist viel Arbeit“

Roman Scharf ist bereits lange auf der Seite der Investoren. Er war mit dem Exit von Jajah 2009 einer der ersten heimischen Startup-Millionäre und leitet heute mit 3VC einen Wiener Venture-Capital-Fonds. Auf die Euromillionen nach dem Exit war er gut vorbereitet: „Ein Exit passiert ja nicht plötzlich und unerwartet“, sagt er im Rahmen einer Podiumsdiskussion, die von brutkasten-CEO Dejan Jovicevic moderiert wurde. „Ich habe bereits im Jahr davor eine Stiftung gegründet, um mich darauf vorzubereiten“, erinnert er sich. Viel Geld zu veranlagen sei auch viel Arbeit und das gelte für Unternehmer ganz besonders, ist er überzeugt: „Unternehmer suchen nach unternehmerischen Wegen, um ihr Geld zu veranlagen“.

Gemeint ist damit, dass viele Founder ihr Geld wieder in neue Geschäftsmodelle stecken. Entweder in eigene neue Gründungen oder in andere vielversprechende Startups. Kaum jemand hat das so intensiv getan (und tut es noch wie vor ab und zu) als Johann „Hansi“ Hansmann. Da Startup-Investments mit hohem Risiko verbunden sind, konzentriert er sich bei der Geldanlage darüber hinaus auf eher konservative Werte: „Ich investiere entgegen der Regel einen großen Teil meines Geldes in Startups – den Rest lege ich eher konservativ an“. Grundsätzlich rät er Foundern eher zu einer konservativen Anlagestrategie, „weil die meistens sehr risikoaffin sind“. Den Großteil des Exit-Geldes wieder in Startups zu stecken, empfiehlt er nicht. Scharf bestätigt: „Gute Gründer sind nicht unbedingt auch gute Investoren“.

Kein Geld verplanen, das noch nicht da ist

In was die meisten Startup-Gründer nach einem Exit zuerst investieren? „Fast alle ändern ihre Wohnsituation“, sagt Hansmann, der bereits viele Gründer in einen Exit begleitet hat. „Die meisten haben sich darauf nicht wirklich vorbereitet“, erzählt er. Bei solchen Deals könne bis zum letzten Tag etwas schief gehen, weshalb viele Gründer Vorbehalte haben, Geld zu verplanen, das noch nicht in trockenen Tüchern ist. Hydrogrid-Gründerin Janice Goodenough kann das bestätigen: Derzeit stehe kein Exit im Raum und grundsätzlich wolle sie „kein Fell verteilen, das nicht nicht da ist“. Geldanlage sei vor allem vor der Gründung wichtig gewesen – als Polster für die ersten vier Jahre Startup, in denen sie auf ein marktübliches Gehalt verzichtete.

Ein Punkt, den Hansmann für einen Fehler hält. Es sei auch Aufgabe der Investoren, darauf zu achten, dass das „Geldbedürfnis“ der Gründer:innen – abhängig von der Lebenssituation – gedeckt ist, damit sie sich auf ihr Unternehmen konzentrieren können. Gleichzeitig sollte man als Investor verhindern, dass Gründer vorzeitig aussteigen, um bei einem Exit siebenstellige Beträge zu bekommen. „Investoren wollen ja, dass Gründer ihre Firma sehr groß machen und nicht vorzeitig verkaufen“. Das sieht auch Scharf so und empfiehlt, Gründer:innen ab der Series-B-Finanzierung bei jeder Runde über ein Secondary mit 1 – 2 Millionen Euro zu bedenken.

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Die vier WeAreDevelopers-Gründer beim World Congress 2025 in Berlin (vlnr.) Benjamin Ruschin, Markus Wagner Thomas Pamminger und Sead Ahmetović | (c) WeAreDevelopers
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2015 fand erstmals die WeAreDevelopers Conference in Wien statt. Schon 2017 reklamierte das Wiener Unternehmen für sich, das Event sei die größte Entwickler-Konferenz Europas. 2018 wurde dann aus der „Conference“ der „World Congress“, zu dem damals Apple Co-Founder Steve Wozniak kam. Und 2019 erfolgte die Verlegung des Events nach Berlin, wo es seitdem jährlich stattfindet. Nun folgt der nächste geografische Schritt: 2026 soll es – zusätzlich zu jenem in Berlin – einen WeAreDevelopers World Congress North America geben.

Docker will als Co-Host von Kombination aus Tech-Konferenz und Festival profitieren

Das wurde gestern im Rahmen des World Congress 2025 in Berlin verkündet – der genaue Austragungsort wurde noch nicht genannt. WeAreDevelopers kooperiert dazu mit dem US-Unternehmen Docker, das von 20 Millionen Entwickler:innen weltweit genutzte Tools im Bereich Containertechnologie anbietet.

Docker veranstaltete bislang seine eigene, auf Containertechnologie fokussierte „DockerCon“. Als Co-Host des World Congress North America will das Unternehmen auch vom speziellen Charakter des Event-Formats als Kombination aus Tech-Konferenz und Festival profitieren. Ziel sei „die Rückkehr eines wirklich mitreißenden und community-getriebenen Events nach Nordamerika“.

Der geplante WeAreDevelopers World Congress North America wurde gestern beim World Congress in Berlin verkündet | (c) WeAreDevelopers
Der geplante WeAreDevelopers World Congress North America wurde gestern beim World Congress in Berlin verkündet | (c) WeAreDevelopers

WeAreDevelopers World Congress North America soll größtes Developer-Event des Kontinents werden

Man erwarte, damit das größte Developers-Only-Event des Kontinents zu schaffen, heißt es von den beiden Unternehmen. Die Besucherzahl für den aktuellen World Congress in Berlin wird von WeAreDevelopers mit mehr als 15.000 angegeben – bei mehr als 500 Speaker:innen.

Erst kürzlich waren gemeinsam mit der Rückkehr von Co-Founder Benjamin Ruschin zu WeAreDevelopers als Executive Chairman auch ambitionierte Wachstumsziele kommuniziert worden. Im Jahr 2024 hatte das Unternehmen eine Millionenfinanzierung verkündet. Das Geschäftsmodell stützt sich primär auf die auf Developer fokussierte Karriere-Plattform – die Events sollen entsprechend Aufmerksamkeit generieren.

„Bauen das inklusivste und wirkungsvollste Entwickler-Event in den USA auf“

Mehr Details zum für September 2026 geplanten Nordamerika-Event sollen spätestens Anfang kommenden Jahres bekanntgegeben werden – der World Congress 2026 in Berlin ist bereits für Juli fixiert. „Wir freuen uns, unser charakteristisches Format nach Nordamerika zu bringen – mit namhaften Rednern, Live-Coding und der Art von Hallway-Gesprächen, die echte Innovationen hervorbringen“, kommentiert WeAreDevelopers-Co-Founder und -CEO Sead Ahmetović. „Zusammen mit Docker bauen wir das inklusivste und wirkungsvollste Entwickler-Event in den USA auf.“

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