30.07.2018

Milan Red: NÖ-Startup bringt Hypercar mit 1325 PS

Das in Leobersdorf (NÖ) ansässige Startup Milan Automotive bringt mit dem Milan Red Österreichs erstes "Hypercar". Für das 1325 PS-starke Auto, das mehr als 400 km/h draufhaben soll, setzt Gründer und Ex-Rennfahrer Markus Fux auf einen reinen Benzin-Motor.
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Milan Automotive: So sieht der Milan Red des Leobersdorfer Startups aus
(c) Milan Automotive: So sieht der Milan Red des Leobersdorfer Startups aus

2020 soll es erhältlich sein – Österreichs erstes “Hypercar”. Als solches werden Fahrzeuge bezeichnet, deren Leistung noch einmal deutlich über jene von Serien-Sportwagen hinausgeht. Gründer und Ex-Rennfahrer Markus Fux will mit seinem Startup Milan Automotive und konkret mit dem Milan Red also in einer Liga mit Herstellern wie Bugatti und Lamborghini spielen. Die Zahlen: 1325 PS, in 2,47 Sekunden von 0 auf 100 km/h, mehr als 400 km/h Höchstgeschwindigkeit.

+++ Mobilität: Startups als Triebwerk kommender Revolutionen +++

Innovative Bauteile aus Österreich

Beim Motor ist Fux dabei konservativ. Während es etwa in Kroatien das Startup Rimac Automobili (bislang erfolgreich) mit dem ersten E-Hypercar probiert und somit in Sachen Antrieb neue Maßstäbe setzen will, wird der Milan Red mit einem reinen Benzin-Motor betrieben (Andere Branchen-Größen setzen derzeit auf Hybrid-Lösungen).  Genauer, mit einem V8 Quad Turbo Motor mit 6,2 Liter Hubraum. Den hat Fux nicht selber entwickelt. Er kommt vom steirischen Hersteller AVL, der übrigens ein Startup-Programm betreibt. Innovativ ist der Milan Red dennoch. Er das weltweit erste straßenzugelassene Fahrzeug, dessen Querlenker aus Carbon sind. Auch die werden in Österreich, von PEAK Technology (OÖ) gefertigt. Hinzu kommen Radträger aus Titan von der steirischen PANKL Racing Systems.

Roter Milan als Namensgeber für Milan Red

Genau 99 Stück soll es von dem Hypercar geben, das nach dem bedrohten Greifvogel Rot-Milan benannt ist. Auf der Homepage des Startups heißt es dazu etwas pathetisch: “Der extrem seltene rote Milan strebt nach viel mehr als Geschwindigkeit: Er gleitet, jagt und greift mit beeindruckender Geschicklichkeit an. Die atemberaubende Kraft unter seinem leicht erkennbaren Gefieder ist in jedem Moment bereit, entfesselt zu werden”. Und weiter: Die Österreichische Falknerei sei ein immaterielles Kulturerbe der UNESCO und mit ebensolchem Stolz sei auch der Milan weltweiter Botschafter seiner österreichischen Heimat.

Ob freilich der CO2-Ausstoß eines benzinbetriebenen Hypercars wie des Milan Red nicht bis zu einem gewissen Grad entgegen des Schutzes seines Namensgebers arbeitet, sei an dieser Stelle dahingestellt. 18 der 99 Stück sollen jedenfalls bereits vorbestellt sein.

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Symbolbild Insolvenz (c) Adobe Stock / Pixel-Shot

“Das weltweit erste seiner Art” – was viele Startups von ihrem Produkt behaupten, hält bei genauerer Betrachtung oft nicht stand. Ein heimisches Startup, das den oft genutzten Claim erfüllt, ist Pixelrunner aus dem oberösterreichischen Engerwitzdorf. 2016 gegründet, entwickelte es den ersten Landschaftsdrucker der Welt. Das Gerät kann autonom große Bodenflächen – egal ob Asphalt, Rasen oder Schnee – bedrucken. Die Technologie ähnelt laut Unternehmen jener eines Tintenstrahldruckers.

Beteiligung nach 2 Minuten 2 Millionen von kurzer Dauer

Damit sorgte Pixelrunner nicht nur in der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen für Aufsehen: 2017 stieg startup300, in der Show vertreten durch Michael Altrichter, beim Startup ein, gab seine Anteile jedoch bereits Mitte 2018 laut Firmenbuchdaten wieder ab. Tatsächlich sei der investierte Betrag auch deutlich geringer ausgefallen, als in der Show zugesagt, verriet Co-Founder Rainer Kargel gegenüber brutkasten im Jahr 2018. Damals verkündete das Startup ein Investment durch den OÖ HightechFonds. Dieser wurde in den Jahren darauf in mehreren Runden zum größten Investor, der aktuell mit 38,61 den höchsten Einzelanteil hält.

Viele Referenzen als Agentur, Hardware-Verkauf nicht realisiert

In den Jahren sammelte Pixelrunner zahlreiche Referenzen, vor allem bei großen Sportevents wie dem Vienna City Marathon, dem Berlin Marathon oder dem Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. Dort erfüllte das Unternehmen Druckaufträge mit seinen Prototypen. Immer wieder wurde jedoch der Plan kommuniziert, mit dem Gerät in die Serienproduktion zu gehen und es weltweit zu verkaufen. 2021 wurde dies anlässlich eines CEO-Wechsels bekräftigt, wie brutkasten berichtete. Dem Vernehmen nach war Pixelrunner zuletzt aber weiterhin mit den eigenen Geräten als Agentur aktiv und konnte den Hardware-Verkauf nicht wie geplant aufbauen.

Pixelrunner meldet Konkurs an

Wie die Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV heute berichten, brachte Pixelrunner nun einen Konkursantrag ein. Eine Fortführung der GmbH scheint somit aktuell nicht geplant. Eine Fortführung des Geschäfts in einer neuen Gesellschaft wäre aber natürlich möglich, wenn die Patente und Geräte aus der Konkursmasse gekauft werden. Zu den Insolvenz-Details, etwa die Höhe der Schulden oder die Anzahl betroffener Gläubiger:innen und Mitarbeiter:innen, machen die Kreditschutzverbände aktuell keine Angaben.

Eine brutkasten-Anfrage per E-Mail beim Unternehmen mit der Bitte um ein Statement wurde bislang nicht beantwortet. Sollte das Statement eintreffen, wird es hier ergänzt.

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