21.08.2018

MidnightDeal: “70 Prozent unserer User zocken”

Wir sprachen mit MidnightDeal-Gründer Lukas Zirker über Learnings aus den ersten Monaten am Markt und die Pläne für die nahe Zukunft.
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MidnightDeal: Das Kernteam mit Lukas Zirker (2.v.r.)
(c) MidnightDeal: Teil des Teams v.l.n.r.: Sebastian Wimmer, Fabian Schmidt, Lukas Zirker, Leander Seidl

“Nur 67 Prozent aller Hotelzimmer sind gebucht. Also werden 33 Prozent des möglichen Umsatzes nicht eingebracht. Das sind weltweit 5,6 Millionen leerstehende Zimmer pro Tag. Genau diesen ‘Gap’ wollen wir schließen”, sagt Lukas Zirker im Gespräch mit dem Brutkasten. Er ist Co-Founder und Geschäftsführer des Wiener Startups MidnightDeal. Formell ist sein Unternehmen ein Auktionshaus – der Brutkasten berichtete vor einigen Monaten. “Versteigert” werden Hotel-Aufenthalte. Und zwar weit unter dem Standard-Preis.

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Nicht stornierbar

“Wir können tatsächlich behaupten, dass wir ausnahmslos günstiger sind, als alle anderen Plattformen”, sagt Zirker. Das Geheimnis dahinter ist nicht nur der “flexible Preis” – die USP des Unternehmens. “Wir gehen momentan sehr offensiv vor. Unsere Marge liegt aktuell noch sehr niedrig – quasi unser Startpaket”, erklärt Zirker. Dazu kommt eine Besonderheit im Geschäftsmodell, die die Kategorisierung als Auktionshaus mit sich bringt. “Die großen Buchungsportale haben enorme Storno-Raten. Unsere Angebote sind aufgrund unseres Modus nicht stornierbar”, erklärt Zirker.

“Signifikanter Kundenstamm”

Wenige Monate nach dem Launch ist das Team sechs Personen stark. MidnightDeal kooperiert mit mehr als 60 Partner-Hotels und die Umsätze krabbelten von rund 2000 Euro im ersten Monat auf “einen mittleren fünfstelligen Betrag”. Momentan verzeichne man durchschnittlich drei bis fünf Buchungen am Tag und habe bereits einen signifikanten Kundenstamm, sagt Zirker. Zum Vergleich: booking.com verarbeitet etwa 1,5 Millionen Buchungen pro Tag. Doch mit der Mega-Plattform will man sich, abgesehen vom Preis, ohnehin nicht matchen.

Deals in “Sonderzeiten”

Denn bei MidnightDeal ist man darauf spezialisiert, Hotelaufenthalte zu verkaufen, die eigentlich niemand kaufen würde. Für einen Preis, den eigentlich niemand initial anbieten würde. “Unsere Deals liegen in den ‘Sonderzeiten’ unserer Partner-Betriebe, also zu Zeiten, wo sie nicht ausgebucht sind. Klar, in dem Segment sind wir nicht die einzigen. Über den flexiblen Preis können wir aber zusätzlich Umsätze vermitteln, die sonst wirklich niemand vermitteln kann”, sagt Zirker.

Ein Slider, Emojis und der Reiz zu Zocken

Und wie funktioniert er, dieser flexible Preis? Auf der Page wird ein Startpreis angezeigt, der bereits unter dem üblichem Marktpreis liegt. User können sofort buchen, oder den Startpreis unterbieten. Dabei können sie mehr oder weniger riskieren. Der Wunschpreis wird mit einem Slider eingestellt – eine Innovation nach den ersten Monaten – und über Emojis wird die Chance auf Erfolg angezeigt. Ausgewertet wird die Bieter-Schlacht – der Name des Startups lässt es erahnen – zu Mitternacht. Übrigens nehmen nicht alle User die Möglichkeit, mit dem Preis zu spielen, an. “Ungefähr 70 Prozent unserer User zocken inzwischen. Bevor wir den Slider eingeführt haben, waren es etwa 50”, sagt Zirker.

Diskreter Verkauf unter Marktpreis

Der Clou auf der B2B-Seite: Die Hotels definieren zwar einen Mindestpreis, über dem der Handel seitens MidnightDeal fixiert werden kann. “Wenn Leute unter dem Mindestpreis bieten, können die Hotels aber trotzdem annehmen. Es ist für sie eine Möglichkeit, diskret unter dem Marktpreis zu verkaufen, ohne die eigene Preissouveränität zu zerstören”, sagt Zirker. Es habe sich herausgestellt, dass gerade diese Möglichkeit für Hotelbetreiber extrem spannend sei – “ein market need, den wir erst in den Monaten nach dem Launch gesehen haben”, sagt der Gründer.

Neuer Fokus auf Incoming-Agenturen

Momentan werden diese zusätzlichen Buchungen unter Preis noch persönlich zwischen MidnightDeal und den Hotels arrangiert, wie auch einige andere Vorgänge. Das soll sich aber bald ändern. Ein automatisiertes Dashboard läuft bereits. Es werde in Kürze den vollen Funktionsumfang haben, sagt Zirker. Schon jetzt könnten bereits registrierte Partner innerhalb von zehn Minuten ein neues Angebot auf die Plattform stellen. Diese Geschwindigkeit wird auch notwendig sein, wenn Zirkers Plan aufgeht. Nachdem Falk Tours, die Incoming-Agentur der Falkensteiner-Gruppe, bereits früh als Partner gewonnen wurde, widmet man sich im Verkauf neben Hotels und Hotelketten nun generell verstärkt Incoming-Agenturen. Dabei gelang ein erster großer Erfolg: Mit einer Untermarke der größten Incoming-Agentur Österreichs feilt man bereits an einer langfristigen Kooperation.

MidnightDeal-Marktstart in Deutschland noch im September

Auch sonst will man bei MidnightDeal schnell vorankommen. In Bayern habe es bereits erste Verkäufe gegeben, erzählt Zirker. “Im September kommt der volle Marktstart in Deutschland”. Dazu habe man sich einen Growth-Hacker ins Team geholt. B2B-seitig fischt man vorerst aber noch nicht im Nachbarland. “Wir erschließen damit einen anderen Quellmarkt, bleiben aber vorerst beim selben Zielmarkt”, erklärt Zirker. Und dieser Zielmarkt umfasst, dank österreichischer Hotelketten als Partner, ohnehin schon einige weitere Länder.

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Laura Raggl | (c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer:innen, Technikbegeisterten und Vertreter:innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor:innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer:innen

Unter den Investor:innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Feber den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor:innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivsten HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

(c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer:innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor:innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer:innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer:innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor:innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor:innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter:innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

© Wirtschaftsagentur Wien / Philipp Lipiarski

Lead Today. Shape. Tomorrow, Manufacturing Day, Impact Days und Tipps zum Networking

Weiters empfiehlt Raggl für Gründer:innen auch das zweitägige Event Lead Today. Shape Tomorrow., das vom 5. Juni bis zum 6 Juni im Wiener MAK von Female Founders organisiert wird. Im Rahmen der Veranstaltung kommen Startups, Investor:innen und Vertreter:innen aus dem Innovationscommunity zusammen. Neben Workshops und Roundtables wird es auch hier die Möglichkeit für 1:1 Meetings geben.

Zudem rät die Investorin Gründer:innen: “Mit einer guten Vorbereitung kann man am Event zielgerichteter Investor:innen ansprechen. Zudem sollte man darauf achten, welchen Investmentfokus die jeweiligen Investor:innen haben, mit denen man in Kontakt treten möchte.” Und sie merkt an: “Investor:innen kann man auch schon vor den Events anschreiben. Man muss dabei nicht unbedingt sofort das ganze Pitch Deck mitschicken, jedoch sollte man einen kurzes Umriss des Startups geben.”

Weitere Veranstaltungen, die Gründer:innen im Blick behalten sollten, sind laut Raggl die Impact Days, die vom 5. bis 7. Juni in der Hofburg stattfinden und der Manufacturing Day. Dieser geht am 6. Juni in der Aula der Wissenschaft über die Bühne. Auch hier werden internationale Investor:innen und Startup-Gründer:innen vor Ort sein, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

“Bei der ViennaUP kommen immer auch internationale Startups nach Wien. Als Investorin ist dies ein großer Mehrwert, um mit Gründer:innen hier in Wien direkt in Kontakt zu treten. Dazu zählen auch einige unserer Portfolio-Startups”, so Raggl.

Homebase und Wiener Kaffeehäuser vermitteln das Wiener Lebensgefühl

Netzwerken kann man aber nicht nur auf den zahlreichen Events der Programm-Partner. Auch in diesem Jahr bietet die ViennaUP mit der Homebase am Karlsplatz eine zentralen Treffpunkt. Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland können dort bei einem speziellen Musikprogramm das Wiener Lebensgefühl genießen. Zudem beteiligen sich auch Kaffeehäuser als Partner im Rahmen der ViennaUP.

Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt bietet auch abseits der ViennaUP für Gründer:innen eine idealen Nährboden, um sich ein Business aufzubauen. Davon ist auch Raggl überzeugt: “Wien ist ein unfassbar attraktiver Standort. Die Büroflächen sind im internationalen Vergleich noch relativ günstig, aber auch die Lebenskosten sind niedriger als in anderen europäischen Metropolen. Das wirkt sich schlussendlich auch auf den Runway von Gründer:innen aus”. Abschließend verweist sie auf die Programme der Wirtschaftsagentur Wien, die Gründer:innen ganzjährig unterstützen. Mehr darüber könnt ihr auch auf der Website der Wirtschaftsagentur Wien erfahren.


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