15.04.2022

Microsoft entwickelte zwei Jahre lang einen Wok – wegen Klimaschutz

Für einen traditionellen Wok braucht man eine offene Flamme. Die Microsoft-Kantine muss aber nach einem Umbau mit Induktion statt Gas auskommen.
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So sieht der Induktions-Wok von Microsoft aus
So sieht der Induktions-Wok von Microsoft aus | (c) Microsoft

Es gibt Essen, auf das man einfach nicht verzichten will, auch wenn man dafür ein paar Extrarunden drehe muss. So ging es zuletzt auch Microsoft. Schon vor einigen Jahren identifizierte der IT-Gigant die Küche der Kantine, in der bis zu 10.000 Mahlzeiten am Tag zubereitet werden, als einen der größten Verbraucher fossiler Energieträger im Hauptquartier außerhalb von Seattle. Denn rund 80 Prozent der Kochgeräte liefen, wie in der besseren Gastronomie üblich, mit Gas. Man beschloss für den Klimaschutz einen kompletten Umstieg auf die in Sachen Energieeffizienz gute und auch bei Köch:innen meist akzeptierte Induktions-Technologie. Das ging soweit gut, mit ein paar Außnahmen: Es gab bislang etwa weder einen Induktions-Wok, noch einen den hohen Ansprüchen der Küchenchef:innen entsprechenden elektrischen Pizzaofen.

Microsoft baute nicht nur Induktions-Wok, sondern auch elektrischen Pizzaofen und Grill

Auch der Umstieg auf herkömmliche Pfannen kam für die verantwortlichen Küchenchef:innen nicht infrage. Denn nur in einem Wok könne man ganz besondere Geschmacksnuancen herausarbeiten, meinten diese. Microsoft entschloss sich also, in Kooperation mit dem Küchengeräte-Hersteller Jade Range an einem Induktions-Wok zu arbeiten, wie das US-Magazin Fast Company berichtet. in den rund zwei Jahren, die das dauerte, entwickelte man noch eine Reihe anderer elektrischer Küchengeräte, darunter neben einem Pizzaofen auch einen Grill, bei dem auch die klassischen Brandstreifen am Grillgut zu sehen sind.

Geschmackstests verliefen positiv

Das neuartige Wok-System mit einer Pfanne, die in eine schüsselförmige Kochfläche passt, habe sich in den Geschmackstests der Microsoft-Mitarbeiter bewährt, bei denen Gas- und Induktions-Wok-Gerichte miteinander verglichen wurden, heißt es vom Unternehmen. “Wir waren mit den Ergebnissen sehr zufrieden”, sagt die verantwortliche Managerin Jodi Smith Westwater gegenüber Fast Company. “Niemand konnte visuell oder anhand des Geschmacksprofils sagen, welcher Wok ihm am besten schmeckte”. Doch sie räumt ein: “Natürlich ist das Kochen auf einem Induktions-Wok anders und erfordert andere Techniken, um die gleichen Lebensmittel zu garen”. Insgesamt habe man sehr viele der Hunderten Küchenkräfte im Zuge der Umstellung umschulen müssen.

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Die Augenpads von Aurox und der Lautsprecher von Loutd holten den European Product Design Award | (c) Aurox/The Renderers / Loutd/Joachim Otter
Die Augenpads von Aurox und der Lautsprecher von Loutd holten den European Product Design Award | (c) Aurox/The Renderers / Loutd/Joachim Otter

Wirklich stark war Österreich beim European Product Design Award 2024, dessen Sieger vergangenes Jahr präsentiert wurden, nicht vertreten. Mehrere Hundert Projekte wurden ausgezeichnet, davon nur drei heimische – wohlgemerkt muss man auch eigenständig einreichen, um eine Chance auf den Sieg zu haben. So schwach die Bilanz aber auch für ganz Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ausfällt, so stark ist für die steirische Hauptstadt Graz: Mit den Startups Aurox und Loutd sowie einem Projekt der FH Joanneum kommen nämlich alle drei heimischen Preisträger von dort.

Award für “Temprastones”-Augenpads von Aurox

Aurox holte sich den European Product Design Award mit seinen “Temprastones”, über die brutkasten erst kürzlich berichtete. Die elektrischen Augenpads sollen aber nicht nur mit dem Design, sondern vor allem mit ihrer Funktionalität punkten. Sie sollen gezielt Wärme und Kälte auf die dünne Haut im Augenbereich anwenden lassen, was die Durchblutung und Hautstraffung fördern und damit einen Anti-Aging-Effekt erzeugen soll. Die Keramik-beschichtete Augenpads werden dabei auf rund 44 Grad Celsius erhitzt, um die Permeabilität der Haut zu erhöhen. Dagegen soll die kühlende Wirkung bei rund 14 Grad Celsius Schwellungen reduzieren. Damit sollen Produkte für die Morgen- und Abendpflege vereint werden.

Loudt holt sich Award mit Lautsprecher “Musegg”

Beim Grazer Lautsprecher-Startup Loutd, spielt das Design eine zentrale Rolle, wie Gründer Jürgen Seidler 2023 gegenüber brutkasten erklärte: “Wir wollen ein Produkt herstellen, dass man auch gerne im Wohnzimmer stehen hat und elegant aussieht.” Mit dem European Product Design Award wird dieses Ziel untermauert. Punkten soll der eiförmige Lautsprecher “Musegg” aber natürlich auch mit seiner Qualität und einem einzigartigen Feature: Das Elektronik-Modul ist austauschbar und kann somit “upgedated” werden. Damit soll das Gerät im schnellen technologischen Wandel nicht veralten und länger benutzt werden können.

European Product Design Award auch für Katheter-System von FH Joanneum

Im Projekt finGrip der FH Joanneum wurde ein Gerät entwickelt, mit dem es Patient:innen deutlich leichter fallen soll, sich selbst einen Katheter anzulegen. Vor allem Personen mit verminderter Feinmotorik sollen davon profitieren und dazu in der Lage sein, die hohen Sterilitäts-Anforderungen beim Nutzen des Katheters zu erfüllen.

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