12.02.2021

Miazorgo: NÖ-Startup launcht Bewertungsplattform für Pflegeagenturen

Die Qualitätsunterschiede bei Pflegeagenturen sind groß, der Markt aber intransparent. Miazorgo will das mit seiner Plattform ändern.
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Miazorgo: Gründerin Petra Grell-Kunzinger
(c) Miazorgo: Gründerin Petra Grell-Kunzinger

Es kann sehr schnell gehen: Plötzlich wird etwa nach einem Sturz oder einem Schlaganfall eine Pflegekraft für einen – meist älteren – Angehörigen benötigt. Dann geht es nicht nur darum, innerhalb kürzester Zeit jemanden zu finden, sondern auch darum, das diese Person kompetent und vertrauenswürdig ist. Auch Petra Grell-Kunzinger kam in diese Situation, war mit der Informationslage aber nicht zufrieden. Mit ihrem Startup Miazorgo will sie das nun ändern und startete kürzlich eine Bewertungsplattform für Pflegeagenturen.

User sollen “möglichst keinen Fehler machen müssen”

“Wir machen das, damit Angehörige bei der Wahl der Agentur möglichst keinen Fehler machen müssen – jeder möchte die beste Betreuung für die zu pflegende Person finden”, sagt die Gründerin. Mit miazorgo.com wolle man für alle Angehörigen und Pflegebedürftige Transparenz in den “undurchsichtigen Pflegedschungel” bringen, gute Agenturen vor den Vorhang holen und weniger gute Agenturen ebenfalls sichtbar machen, und so den vielen betroffenen Familien Stress und Kummer ersparen.

Denn in Österreich gebe es zwar fast 1000 Pflegeagenturen, man finde bislang aber wenig Informationen über die Qualität und Kompetenz der verschiedenen Agenturen. Zwar gebe es etwa sehr informative Studien des VKI (Verein für Konsumenteninformation), diese würden aber gerade einmal zwei bis drei Prozent der Pflegeagenturen in Österreich abdecken. Mit “ÖQZ24” gebe es seit Mitte 2019 auch ein österreichisches Qualitätszertifikat für Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung des Sozialministeriums und der WKO. Dieses beruht aber auf Freiwilligkeit und nur wenige Agenturen seien bereits zertifiziert. Auch der Rechnungshof empfehle, die Qualitätssicherung weiter auszubauen.

Miazorgo: Bewerter gesucht

Derzeit wird Miazorgo noch aufgebaut. Dazu sind derzeit Personen, die bereits Erfahrung mit externen Pflegeagenturen haben, vom Startup aufgerufen, ihre Erfahrungen mit der Community zu teilen, sprich Einträge zu erstellen und Bewertungen abzugeben. Dafür gibt es von Miazorgo einen 20 Prozent-Sofort-Rabatt-Gutschein auf Emporia-Telefone im Emporia-Webshop.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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