Software-Experte Maximilian Nimmervoll steigt bei Kärntner Hidden Champion ein
Mit der jüngsten Beteiligung an der Metras GmbH erweitert Maximilian Nimmervoll seine Software
Unternehmensgruppe um einen Hidden Champion im Regulatorik-Sektor. Gemeinsam soll ein "Software as a Service"- Geschäftsmodell für die Akkreditierung von Unternehmen vorangetrieben werden.
Die in Klagenfurt ansässige Metras GmbH wurde im Jahr 2017 von Werner Weninger gegründet und begleitet Unternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz bei der Akkreditierung von Prüf- und Inspektionsstellen. Dazu zählen beispielsweise Diagnostiklabore, die spezifische ISO-Normen erfüllen müssen. Als Schulung- und Beratungsunternehmen bietet Metras seinen Kunden:innen eine Akkreditierungs-Beratung an. Zudem wird Know-How über eine eigene Wissensplattform zur Verfügung gestellt – angefangen von Anleitung über Checklisten bis hin zu Formularen zur Umsetzung von Normanforderungen.
Software-Expertise und Beteiligung
Künftig soll das Software as a Service (SaaS) Geschäftsmodell des Unternehmens noch stärker ausgebaut werden. Dafür holte sich Metras nun mit Maximilian Nimmervoll einen bekannten Player aus der österreichischen Software-Landschaft als Gesellschafter an Bord, der laut Firmenbuch nun 25,1 Prozent der Unternehmensanteile hält. Die Höhe des Investments wurde nicht kommuniziert.
Nimmervoll gründete selbst 2010 die App-Entwicklungsagentur “Tailored Apps”. Zudem führt der Software-Experte als Co-Partner die Unternehmensgruppe „Diamir Holding“, zu der unzählige Unternehmen und Beteiligungen gehören, die sich unter anderem auf die Softwareentwicklung fokussieren.
“Der strategische Fokus meiner Software Unternehmen erfüllt folgende Kriterien: B2B, Dienstleistungs oder SaaS-Bereich und in einem spannenden Nischenmarkt. Hier kann ich meine langjährige Erfahrung einbringen und durch Synergien mit Firmen aus meiner Gruppe einen wirklichen Mehrwert stiften”, so Maximilian Nimmervoll über die jüngste Beteiligung.
Metras möchte globales Unternehmen werden
Das Dienstleistungsangebot, wie Beratung, Schulung, Audits sollen in einem nächsten Schritt nun vollständig digitalisiert und damit skalierbar und international zugänglich gemacht werden. Werner Weninger, Gründer und Geschäftsführer der Metras GmbH erläutert: “Basis wird eine webbasierte Lösung sein, die unseren Kunden die Möglichkeit bietet, einfach und sicher eine Akkreditierung, Zertifizierung oder ein Gütesiegel zu erlangen”.
Langfristig verfolgt die Metras GmbH das Ziel ein global agierendes Unternehmen zu werden, das die Akkreditierung, Zertifizierung oder ein Gütesiegel digital ermöglicht. “Das Marktpotential ist großartig, denn meistens werden dafür selbstentwickelte Programme eingesetzt, vielfach wird immer noch mit Papier und Excel/Word Lösungen gearbeitet. KI und Industrie 4.0 sind zwar Themen, aber keineswegs noch in der Praxis anzutreffen”, so Weninger abschließend.
Taxefy: Wiener Startup expandiert mit Steuer-App nach Deutschland
Das Wiener Startup Taxefy expandiert mit seiner App für die Arbeitnehmerveranlagung nach Deutschland. Im brutkasten-Talk haben wir mit Gründer und Geschäftsführer Aleksej Sinicyn über die Hintergründe gesprochen.
Taxefy: Wiener Startup expandiert mit Steuer-App nach Deutschland
Das Wiener Startup Taxefy expandiert mit seiner App für die Arbeitnehmerveranlagung nach Deutschland. Im brutkasten-Talk haben wir mit Gründer und Geschäftsführer Aleksej Sinicyn über die Hintergründe gesprochen.
Jedes Jahr wieder müssen unzählige Österreicher.innen ihre Arbeitnehmerveranlagung erledigen, um sich einen Teil ihrer gezahlten Steuern zurückzuholen. Doch was eigentlich nach einem lohnenden Vorhaben klingt, wird oft zu einem mühsamen Prozess: endlose Formulare, gespickt mit Fachbegriffen, die kaum jemand versteht, und das ständige Suchen nach den richtigen Belegen. Viele schieben ihre Steuererklärung monatelang vor sich her oder lassen sie ganz aus, obwohl ihnen möglicherweise eine Rückzahlung zusteht. Genau hier setzt das Wiener Startup Taxefy rund um Gründer und CEO Aleksej Sinicyn an. Mit Hilfe einer App lässt sich die Arbeitnehmerveranlagung in wenigen Minuten erledigen – so zumindest das Versprechen des Startups.
400.000 Downloads in Österreich
Der Erfolg von Taxefy in Österreich spricht für sich. Die App hat über 400.000 Downloads verzeichnet, und knapp 100.000 Steuererklärungen wurden bereits über die Plattform eingereicht. Das Geschäftsmodell von Taxefy ist einfach: Die Nutzer:innen zahlen nur, wenn sie eine Rückzahlung erhalten. Dann kassiert das Unternehmen eine Provision von zehn Prozent. “Wir eliminieren alle Hürden – nicht nur die fachlichen und sprachlichen, sondern auch die finanziellen“, erklärt Sinicyn im brutkasten-Talk. Erst kürzlich gab das Unternehmen bekannt, auf dem österreichischen Markt rund 1.000 Euro pro eingereichter Arbeitnehmerveranlagung für seine Kund:innen geltend gemacht zu haben (brutkasten berichtete).
Deutschland-Expansion
Angesichts des Erfolgs in Österreich war der Markteintritt in Deutschland der nächste logische Schritt für Taxefy. “Deutschland ist ein riesiger Markt, der sehr ähnlich strukturiert ist wie Österreich”, so Sinicyn im brutkasten-Talk. Das deutsche Pendant zu FinanzOnline, dem österreichischen Steuerportal, heißt Elster. “Die Adaptionen, die wir vornehmen mussten, waren minimal. Die IT-Infrastruktur für Softwarehersteller, die sich an das Finanzamt andocken wollen, ist in Deutschland sogar besser entwickelt als in Österreich”, fügt er hinzu. So sei das Elster Portal schon längst mit einer standardisierten und dokumentierten Schnittstellen-Lösung für Software-Anbieter ausgestattet.
Taxefy will mit Mehrsprachigkeit punkten
Die Expansion in Deutschland sei aber auch aus einem anderen Grund attraktiv: In Deutschland verzichten laut Statistischem Bundesamt aktuell rund elf Millionen Menschen darauf, eine Einkommensteuererklärung einzureichen. Demnach würde in Deutschland ein zweistelliger Milliardenbetrag beim Finanzamt liegen bleiben, so der Gründer.
Ein zentraler Wettbewerbsvorteil von Taxefy am deutschen Markt sei laut dem Gründer die Mehrsprachigkeit der Taxefy-App. In Deutschland gibt es viele Menschen, die aufgrund von Sprachbarrieren ihre Steuererklärung nicht machen. “Unsere App steht in mehreren Sprachen zur Verfügung, was uns einen klaren Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft”, so Sinicyn. Darüber hinaus bietet Taxefy den Nutzer:innen ein Null-Euro-Kostenrisiko: “Die Erstellung und das Absenden der Steuererklärung sind komplett kostenlos. Nur bei einer erfolgreichen Rückzahlung erhalten wir eine Provision.”
Zusammenarbeit mit SBA Research
Bei den derzeitigen Steuerlösungen via App im Nachbarland sei es laut dem Gründer nicht unüblich, eine Vorauszahlung oder einen nicht unbeträchtlichen Pauschalbetrag für die digitale Abwicklung der Einkommensteuererklärung zu verlangen. “Taxefy hebt nur bei positiver Steuergutschrift eine Service-Gebühr ein und ist durch die Verfügbarkeit in insgesamt acht Sprachen für viel mehr Arbeitnehmer:innen zugänglich”, so der Gründer.
Bei seinem Markteintritt in Deutschland will das Startup zudem mit Datenschutz punkten. In einer kürzlich durchgeführten Untersuchung wurden laut dem Gründer viele der auf dem deutschen Markt verfügbaren Steuer-Apps als unsicher eingestuft. “Acht von neun Apps hatten gravierende Mängel in der Cybersicherheit”, so Sinicyn. “Wir arbeiten mit SBA Research zusammen, um sicherzustellen, dass die Daten unserer Nutzer sicher sind.” Das Institut prüft auch Softwaresysteme österreichischer Bundesministerien.
Neuer Investor an Bord
Eine weitere Herausforderung bei der Expansion in Deutschland ist der Aufbau der Marke, was kapitalintensiv ist. Doch auch hier sieht der Gründer Taxefy gut aufgestellt: So holte sich das Startup nach der Teilnahme an der TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” einen Investor an Bord.
“Wir hatten das Glück, uns für einen Investor zu entscheiden, der nicht nur auf Sympathieebene perfekt zu uns passt, sondern auch von unserem Konzept von Anfang an extrem überzeugt war”, erklärt Gründer Aleksej Sinicyn. Details über den Namen oder die genaue Höhe der Investition möchte er derzeit noch nicht verraten, doch diese Unterstützung soll dem Startup einen entscheidenden Schub für die Expansion nach Deutschland geben. “Zum gegebenen Zeitpunkt werden wir mehr Informationen teilen,” so Sinicyn.
Der Gründer hält laut Firmenbuch aktuell 33,44 Prozent der Unternehmensanteile. Zudem hält die HSRE TWO Holding aus Ungarn 48,56 Prozent. Der Rest teilt sich auf fünf weitere Investoren auf, die allerdings nicht dem Umfeld von “2 Minuten 2 Millionen” zuzuordnen sind.
Klage gegen Taxefy
Im brutkasten-Talk äußert sich der Sinicyn auch zur Klage der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (brutkasten berichtete). “Es handelt sich um eine Wettbewerbsklage, die auf einer Momentaufnahme basiert, die so nicht mehr zutrifft”, so Sinicyn.
Der Gründer blickt dem Prozess entspannt entgegen: “Wir sind zuversichtlich, dass die Vorwürfe als gegenstandslos anerkannt werden. Für unser operatives Geschäft hat die Klage keinerlei Auswirkungen.” Auch für die Nutzer:innen der App gebe es laut Sinicyn keinen Grund zur Sorge: “Der Betrieb läuft wie gewohnt weiter. Unsere User werden in keiner Weise beeinträchtigt.”
Während sich die Rechtsstreitigkeiten möglicherweise in die Länge ziehen könnten, sei Taxefy gut vorbereitet. “Wir wissen, dass solche Verfahren Zeit in Anspruch nehmen, aber wir sind gut aufgestellt und können weiterhin unseren Service ohne Einschränkungen anbieten”, so der Gründer.
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