12.07.2022

Metaverse: Bald so stark wie Japans Wirtschaft?

"Big like Japan?": Studie zeigt Wachstumschancen des Metaverse für Unternehmen.
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Metaverse, STudie, 5 Billionen Dollar
(c) Stock.Adobe/Putilov Denis -

Das Metaverse ist gekommen, um zu bleiben. Eine Analyse von McKinsey & Company zeigt etwa, dass es das Potenzial hat, bis zum Jahr 2030 einen Wert von bis zu fünf Billionen US-Dollar zu erreichen. Hierbei erweist sich E-Commerce als der größte wirtschaftliche Treiber (2,6 Billionen US-Dollar) im Metaversum, noch vor dem virtuellen Lernen (270 Milliarden US-Dollar), Werbung (206 Milliarden Dollar) und Gaming (125 Milliarden Dollar).

Konkret heißt es in der Studie: “Während die Schätzungen über den potenziellen wirtschaftlichen Wert des Metaversums stark variieren, geht unsere Bottom-up-Ansicht der Anwendungsfälle für Verbraucher und Unternehmen davon aus, dass es bis 2030 bis zu fünf Billionen US-Dollar an Auswirkungen generieren könnte – was der Größe der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt, Japan, entspricht. Aufgrund seines Potenzials, neue Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen zu ermöglichen und als Engagement-Kanal sowohl für Business-to-Consumer- als auch für Business-to-Business-Zwecke zu fungieren, wird das Metaverse in den kommenden zehn Jahren die größte neue Wachstumschance für mehrere Branchen darstellen.”

Das sind Erkenntnisse aus dem Report “Value creation in the metaverse“, der sich auf eine Umfrage unter mehr als 3.400 Konsument:innen und Führungskräften in Asien, Europa und USA stützt. Der Bericht enthält auch eine eingehende Analyse von fünf Branchen: Mode und Luxusgüter, Konsumgüter, Finanzdienstleistungen, Einzelhandel sowie Telekommunikation, Medien und Technologie. Befragt wurden auch Metaverse-Entwickler:innen und Branchenexpert:innen.

Die Frage bleibt: Was ist das Metaverse?

Auch wenn das Netz voller Definitionen ist, viele das Metaverse als “Trend” abtun, andere wiederum meinen, die richtige Definition gefunden zu haben, so befasst sich der McKinsey-Report auch mit der Frage, was das Metaverse denn nun genau sei. Und antwortet geschickt mit folgenden Passagen:

“Es ist eine Spieleplattform, ein virtuelles Einzelhandelsziel, ein Schulungsinstrument, ein Werbekanal, ein digitales Klassenzimmer, ein neues Tor zu digitalen Erfahrungen. Das Metaversum scheint alles zu sein, was die Menschen sich vorstellen können. Doch bis heute ist das Metaversum schwer zu definieren, obwohl der Begriff seit Jahrzehnten im Umlauf ist. Was wir wissen, ist, dass das Metaversum jenseits des Hypes real ist, potenziell revolutionär und eine große Chance darstellt.”

Und weiter: “Doch wie es sich letztendlich entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Auch wenn die Definition noch fließend ist – und dies wahrscheinlich auch noch einige Zeit so bleiben wird -, ist man sich einig, dass das Metaverse die nächste Iteration des Internets ist, bei der wir in das Internet eintauchen, anstatt es nur zu betrachten.”

Strategischer Wendepunkt für Unternehmen

In eine ähnliche Kerbe sticht Dennis Spillecke, Leiter der Growth, Marketing & Sales Practice in Westeuropa bei McKinsey, wenn er sagt: “Das Metaverse stellt einen strategischen Wendepunkt für Unternehmen dar und bietet eine große Chance, die Art und Weise, wie wir leben, uns vernetzen, lernen, innovieren und zusammenarbeiten, zu beeinflussen.”

Allein heuer wurde durch Unternehmen, Risikokapital- und Private-Equity-Firmen bereits mehr als 120 Milliarden Dollar in das Metaverse investiert (Vorjahresvergleich 57 Milliarden US-Dollar).

Dieser Anstieg sei der Studie nach auf ständige technologische Fortschritte in der für das Metaverse erforderlichen Infrastruktur zurückzuführen sowie auf eine Ausweitung der Gamer in Bezug auf Alter und Geschlecht. Auch das verbraucherorientierte Markenmarketing und Engagement spiele hierbei eine Rolle. Über drei Milliarden Gamer weltweit haben bereits Zugang zu verschiedenen Versionen des Metaversums.

“Während die Idee, sich virtuell zu vernetzen, schon seit Jahrzehnten besteht, wird sie nun immer realer. Echte Menschen nutzen das Metaverse und geben echtes Geld aus. Unternehmen investieren große Summen”, sagt Kai Vollhardt, Leiter der Growth, Marketing & Sales Practice bei McKinsey in Deutschland. “Dieses boomende Interesse macht es vielen Unternehmen jedoch schwierig, zwischen Hype und Realität zu unterscheiden. Bei der Pleite des ersten Dot-Com-Booms hat diese zwar zum Verschwinden zahlreicher Unternehmen geführt, jedoch wurde das Internet selbst immer stärker und hat neue Anbieter hervorgebracht.”

Einkauf ganz oben

Aus Konsument:innensicht ist bemerkenswert, dass rund sechs von zehn der Verbraucher:innen mindestens ein Erlebnis im Metaverse gegenüber physischen Alternativen vorziehen. Hierbei steht der Einkauf mit 79 Prozent an erster Stelle der beliebtesten Aktivitäten, gefolgt von Gaming bzw. Teilnahme an Online-Veranstaltungen (78 Prozent) und virtuellem Sport mit 76 Prozent.

Bei Führungskräften unter den befragten Personen herrscht die dominierende Meinung (95 Prozent), dass das Metaverse innerhalb von fünf bis zehn Jahren einen positiven Einfluss auf ihre Branche haben wird, wobei 31 Prozent auch glauben, dass es die Arbeitsweise ihrer Branche grundlegend verändern wird.

Nächste Welle digitaler Disruption

“Das Metaverse hat uns an die Spitze der nächsten Welle der digitalen Disruption gebracht”, erläutert Spillecke. “Es ist transformativ. Deshalb sollten Unternehmen, politische Entscheidungsträger, Konsumenten und Bürger so viel wie möglich über dieses Phänomen, die ihm zugrunde liegende Technologie und die möglichen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und die Gesellschaft im Allgemeinen erfahren und verstehen.”

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VINtech, alkoholfreier Wein, Wein alkoholfrei
(c) VINtech - (v.l.) Dominik Seidel, Stephan Berendt und Hannah Erdmann.

In der Hitze des Gefechts greift man gerne mal zu etwas Kühlem. Nicht selten handelt es sich in unserer Republik dabei um alkoholische Getränke, die sich aber oftmals mit den Sommertemperaturen nicht vertragen, was den Kreislauf betrifft. Dazu schreibt die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA): “Wenn die Sonne brennt, wirkt Alkohol im Körper schneller und intensiver. Besonders an heißen Tagen kann zu viel Alkohol zu Kreislaufproblemen oder sogar zur Bewusstlosigkeit führen. Die Folge durch die Kombination von Alkohol und Hitze: Der Blutdruck sinkt, man fühlt sich müde und schlapp. Alkohol entzieht dem Körper weiteres Wasser und wertvolle Mineralstoffe. Das begünstigt die Gefahr von Hitzschlägen.” Doch wer nicht ohne den Geschmack eines der österreichischen Volksgetränke, Wein, auskommen möchte, wird vielleicht künftig bei VINtech fündig.

VINtech: Fokus auf Verfahrenstechnik und Aromarückgewinnung

Es begann alles mit der Ausbildung der Co-Founderin Hannah Erdmann zur Jung-Sommelière. Zu diesem Zeitpunkt fand ihr ausgeprägtes Interesse an Wein den Peak, wie sie andeutet: “Dadurch dass unser Team aber auch sehr sportbegeistert ist und wir gerne in den Bergen unterwegs sind, bietet es sich nicht immer an, Alkohol zu trinken. Als wir uns dann auf die Suche nach einem guten alkoholfreien Wein gemacht haben, wurden wir nicht fündig und so entstand die Idee, selber einen alkoholfreien Wein zu produzieren.”

Nach einiger Recherche über verschiedene Verfahren ist ihr und den beiden Co-Foundern Stephan Behrendt und Dominik Seidel bewusst geworden, dass keines der bestehenden Verfahren vom Geschmack und dem Preis überzeugt. Dadurch entstand die Idee, sich auf die Verfahrenstechnik, bzw. die Aromarückgewinnung zu konzentrieren – das war der Beginn von VINtech.

Klassische Vakuumdestillation

Das durch den “aws First Inkubator” geförderte Startup (mit Werner Wutscher als Mentor) paart bei der Weinerzeugung die klassische Vakuumdestillation mit Original-Aromen-Rückführung mittels ihres VINtech-Verfahrens: “Hier arbeiten wir ausschließlich mit Original-Aromen aus dem Grundwein und verzichten auf künstliche Zusätze”, erklärt Erdmann.

VINtech
(c) VINtech – Das VINtech-Team spürt eine steigende Offenheit für alkoholfreie Weine.

Auch wenn es in Österreich eine Herausforderung ist, Menschen von ihrer Idee und dem Potenzial zu überzeugen, spürt das VINtech-Team eine deutliche Entwicklung und auch steigende Offenheit in Bezug auf alkoholfreie Weine.

“Auf der VieVinum2024 gab es beispielsweise erstmals eine alkoholfreie Masterclass – für uns ein Zeichen, dass der österreichische Weinmarkt dieses Potenzial erkennt und auch Teil davon sein möchte”, so die Gründerin weiter. “Auf lange Sicht sollte sich der Weinbauer diversifizierte Möglichkeiten überlegen, weiterhin wirtschaften zu können.”

Aktuell befindet sich VINtech noch in der Forschung, mit Fokus auf ihrer Machbarkeitsstudie, um ein “Proof of Concept” auszuarbeiten – in Kooperation mit der Hochschule Geisenheim.

VINtech: “Alkoholfreier Wein kein Konkurrenzprodukt”

Für Erdmann und Co. ist alkoholfreier Wein kein Konkurrenzprodukt, sondern eine Erweiterung der geschmackvollen Alternativen im alkoholfreien Getränkemarkt.

“Wein ist eines der aromareichsten Lebensmittel der Welt und diese Vielfalt und Diversität möchten wir den Menschen ermöglichen, die auf die schädlichen Eigenschaften des Alkohols verzichten wollen. Auch die Entwicklung von alkoholfreiem Bier zeigt, dass es möglich ist qualitativ hochwertige alkoholfreie Produkte herzustellen. Die ersten alkoholfreien Biere waren wenig überzeugend – heutzutage hat jede Brauerei ihr eigenes alkoholfreies Bier und der Konsument nimmt diese gut an”, weiß die Founderin.

Zu den nächsten Zielen gehört die Fertigstellung des Verfahrens und die damit verbundene Finalisierung ihres Geschäftsmodells. “Ferne Ziele sind weitere Forschung im Bereich der Aromarückgewinnung und ganzheitlichen Weinbau-Konzepten für alkoholfreien Wein” erklärt Erdmann abschließend. “Außerdem ist ein Dienstleistungsstandort für Österreich eine gute Option für uns, um das Land Österreich im alkoholfreien Wein- und Getränkemarkt stark zu positionieren.”

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