08.01.2016

Facebook Messenger: 800 Millionen User – und das ist erst der Anfang

Der 800-Millionste Messenger User wurde von Facebook bekannt gegeben. Online Marketerin Sarah Weishäupl beschäftigt sich als Heavy Userin für den Brutkasten mit der Zukunft von Facebook.
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Bereits mehr als 800 Millionen Menschen benutzen den Facebook Messenger. (c) Screenshot messenger.com

Im August 2014 wurde von Facebook verkündet, dass der hauseigene Chat-Dienst als eigene App bestehen soll. Die Messenger-App hatte damals 300 Mio. aktive User. Für die meisten Nutzer der normalen Facebook Anwendung war es damals unverständlich, warum sie in die Nutzung der Messenger App gedrängt wurden.

Mittlerweile ergibt diese Vorgehensweise aber wirklich Sinn, denn die Masse an Features die im letzten Jahr in den Messenger eingearbeitet wurden, wären innerhalb der Facebook App wohl zu viele geworden.

Den 800 Millionsten User des Messengers nahmen sich Mark Zuckerberg und David Marcus (Vice President of Messaging Products) nun als Anlass, um einen Überblick über die letzten Entwicklungen und die Zukunft des Messengers zu geben.

Facebook: App für alle Lebenslagen

Viele der hier beschriebenen Features sind in Österreich noch nicht oder nur für iOS Nutzer verfügbar. Wo der Weg aber hinführen soll, wird trotzdem schon ersichtlich: Facebook plant eine App für alle Lebenslagen.

Überweisungen tätigen, ein Taxi bestellen, vom virtuellen Assistenten M den Stammtisch reservieren lassen. In den USA ist das schon Realität, bei uns wird es nicht mehr lange dauern. Der Messenger wird zur rechten Hand des Users. (Oder besser gesagt zum rechten Daumen)

Um diese Entwicklung voranzutreiben, wurden auch einige Schwerpunkte für die Weiterentwicklung des Messengers im Jahr 2016 angekündigt:

  • Das Ende der Telefonnummer: Wenig überraschend, denn wann hat man das letzte Mal, wenn man jemanden kennengelernt hat, nach seiner Telefonnummer gefragt? Um dieses Schicksal sozusagen zu besiegeln, erlaubt Facebook für seine Verweigerer die Nutzung des Messengers nun auch ohne Facebook-Account.
  • Vor allem neue Service-Apps sind Konkurrenten für den Messenger: Daher werden viele neue Funktionen auch in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen wie z.B. Uber umgesetzt, um diesen entgegenzutreten. Größter Vorteil für den User ist dabei sicher der einmalige Login. Das Anlegen eines Profils für jeden Anbieter inkl. Kreditkartendaten, Passwort usw. wird obsolet. Sehr praktisch!
  • Der virtuelle Assistent M bekommt mehr Arbeit: weitere alltägliche Aufgaben sollen von ihm übernommen werden können. Hier steht laut der schwammigen Formulierung die Innovation im Vordergrund. Man darf also gespannt bleiben.
  • Facebook bleibt, was es ist: Neben all diesen Funktionen, die eher in Richtung Service-Plattform gehen, bleibt Facebook immer noch das, was es ist: Ein soziales Netzwerk, in dem User Kontakte pflegen und manchmal auch ihre Zeit verschwenden wollen. Daher kann man jetzt Chats farblich und mit Emojis markieren, Spitznamen vergeben, Sticker verschicken und es vor allem schneien lassen. Der Spaß soll auch 2016 nicht zu kurz kommen.

Quelle

+++ Mehr zum Thema: Facebook: Persönliche Themen Channels sollen News Feed ersetzen +++

+++ Mehr lesen: Facebook: Wie “Instant Articles” Geld einbringen +++

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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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