18.03.2022

Nun pitcht auch bei 2min2mio ein männlicher Gründer ein pinkes Menstruationsprodukt

Die Menstruationstasse Merula Cup soll mit ihrem "One-Size"-Ansatz überzeugen. Bei 2 Minuten 2 Millionen wird sie von Mitgründer André Eichhorn mit seiner Assistentin präsentiert.
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Die Menstruationstasse Merula Cup wird bei 2 Minuten 2 Millionen von André Eichhorn (r.) mit
Die Menstruationstasse Merula Cup wird bei 2 Minuten 2 Millionen von André Eichhorn (r.) mit "Assistentin" Nina Dankert gepitcht | (c) Puls4 / Gerry Frank

Da werden Erinnerungen an den Skandal rund um die “Pinky Gloves” wach: Ein männlicher Gründer präsentiert bei einer Investoren-Show ein pinkes Menstruationsprodukt – gemeinsam mit “seiner Assistentin”, wie sie in einer Aussendung tituliert wird. Das passiert am Dienstag in der Puls4-Show 2 Minuten 2 Millionen. Einen Skandal dürfte es diesmal aber wohl nicht geben. Denn André Eichhorn, der für den Dreh mit Mitarbeiterin Nina Dankert vom deutschen Gau-Odernheim nach Wien angereist ist, ist nur Mitgründer des Startups Merula. Gründerin und Erfinderin des Produkts, der Menstruationstasse Merula Cup, ist Merle-Marie Forstmann.

“One-Size” soll gegenüber anderen Menstruationstassen überzeugen

Die Menstruationstasse, die es übrigens nicht nur in pink, sondern noch einigen weiteren Farben gibt, soll nicht nur eine bessere und umwelfreundlichere Alternative zu Tampons und Binden sein. Sie soll auch gegenüber zahlreichen anderen Menstruationstassen am Markt mit einem “One-Size”-Ansatz überzeugen. Denn die teils große Variation an verfügbaren Größen beim Mitbewerb erfordere viel Messung und Beratung, die Nutzerinnen sich so ersparen können, argumentiert Merula. Ganz durchziehen konnte das deutsche Startup seinen Ansatz aber sichtlich nicht – es gibt auch eine größere “Merula Cup XL”.

Tests: Sehr unterschiedliche Bewertungen für Merula Cup

Im Internet finden sich zahlreiche Test-Berichte zum Produkt. Vollends überzeugen konnte es etwa bei “Öko-Test”, wo es mit “sehr gut” bewertet wurde. Generell wird das große Fassungsvermögen positiv hervorgehoben. Auf Youtube finden sich aber auch mehrere Videos von Influencerinnen, die sich nach einem Test sichtlich unzufrieden zeigen und etwa eine vergleichsweise komplexe Handhabung oder einen entstehenden Unterdruck bemängeln. Auch von Schmerzen, die durch die Tasse verursacht werden, ist mitunter die Rede. Ein Testbericht eine Fach-Portals entkräftet das: Bei korrekter Nutzung sei die Merula Cup kaum spürbar – Frauen mögen sich gegebenenfalls Unterstützung holen. Auch der genannte Unterdruck wird dort als Vorteil gesehen. Er ermögliche auch “ausgeprägte sportliche Aktivität” wie etwa Reiten mit der Cup.

Außerdem in dieser Folge von 2 Minuten 2 Millionen zu sehen: Das niederösterreichische Privacy-Messenger-Startup Taps.im und die “digitale und analoge” Trumpetenschule TrumpetStar aus der Steiermark.

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(c) martin pacher / brutkasten

Die oenpay FinTech Landscape Austria wurde Ende 2023 erstmals ins Leben gerufen und wird jährlich aktualisiert. Damit möchte oenpay, der Innovation Hub der Oesterreichischen Nationalbank, potenzielle Partnerschaften zwischen Startups, Unternehmen und Forschungseinrichtungen erleichtern und Innovation in Österreich vorantreiben (brutkasten berichtete).

155 FinTechs in Österreich

Kurz vor dem Jahreswechsel präsentierte oenpay nun die neue FinTech-Landscape Austria 2025. Die aktualisierte Übersicht bietet nicht nur einen klar strukturierten Einblick in die aktuellen Akteure und deren Tätigkeitsfelder, sondern soll auch Informationen für Investoren, Unternehmen und Politik liefern.

Aktuell werden 155 FinTechs (davon 38 Startups) mit Firmensitz in Österreich gelistet. In Anlehnung an die AWS-Startup-Definition hat oenpay die Neuwertigkeit der Technologie oder des Geschäftsmodells sowie den Gründungszeitraum (d.h. nicht länger als fünf Jahre) als Kriterien herangezogen, um Startups zu unterscheiden.

Neun Kernbereiche

Die Landscape ist in neun Kernbereiche unterteilt: PayTech, Vermögensverwaltung und Sparen, Finanzielle Systemanbieter, Banking, RegTech, InsurTech, Kreditvergabe und Finanzierung, Krypto und Blockchain sowie lizenzierte Service-Provider. Besonders hervorzuheben ist zudem das sogenannte “Enabler Ecosystem”. Dieses umfasst Organisationen und Institutionen, die das FinTech-Ökosystem durch technologische und wirtschaftliche Unterstützung vorantreiben, darunter Beratungsunternehmen, Forschungsinstitute, Accelerator-Programme sowie Medienplattformen wie brutkasten.

Ein interessanter Aspekt ist die regionale Verteilung der Unternehmen. 80 Prozent der FinTech-Startups und -Unternehmen sind in Wien ansässig, was die Bundeshauptstadt laut oenpay zu einem zentralen Dreh- und Angelpunkt für Finanzinnovationen macht. Die vollständige FinTech-Landscape Austria 2025 steht auf der Website von oenpay zum Download bereit.

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