24.07.2023

Mergers & Acquisitions: Weniger Deals, aber viermal mehr Geld

Steigende Zinsen, Ukrainekrieg und Rückgänge bei Aktienbewertungen: All das wirkt sich auch auf den globalen M&A-Markt aus, der in den letzten Monaten einen Dämpfer erhielt.
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2022 gab es mehr M&A-Deals als heuer. Foto: Adobe Stock
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Am Montag erschien der EY M&A-Index Österreich für das erste Halbjahr 2023. Für die Analyse untersucht EY halbjährlich alle veröffentlichten Transaktionen mit österreichischer Mehrheits- und Minderheitsbeteiligung. Laut EY macht sich der globale Trend in Österreich bemerkbar. Investor:innen und Führungskräfte passen ihre Strategien an. Im Vergleich zum Vorjahr gab es heuer 14 Unternehmenskäufe weniger – das ist ein Rückgang von 9,6 Prozent.

Für den Rückgang ist laut EY hauptsächlich der Immobilien-Sektor verantwortlich. Hier gab es im Vorjahresvergleich deutlich weniger Deals. Andere Sektoren waren von den Markt-Veränderungen im ersten Halbjahr jedoch kaum betroffen, wie der Bericht zeigt.

263,6 Prozent mehr Geld

Während mit insgesamt 132 Deals in Summe um 14 weniger als im ersten Halbjahr 2023 gab, stieg heuer das Geld-Volumen insgesamt: Während im ersten Halbjahr 2022 noch 1,1 Mrd. Euro flossen, waren es heuer insgesamt vier Mrd. Euro – ein Plus von 263,6 Prozent im Vorjahresvergleich. Den starken Anstieg erklärt EY mit der “Veröffentlichungen der Transaktionsvolumina”, insbesondere bei Deals von ausländischen Investor:innen. Dennoch stehen Angaben zum Volumen unter dem Vorbehalt, dass im ersten Halbjahr 2023 nur bei rund jedem sechsten Deal das Volumen bekannt gegeben wurde, so die Beratungsorganisation.

Am meisten Geld floss mit 39 Deals in den Industrie-Sektor, vor allem in den Bereich Tranport und Logistik. Auf Platz zwei folgt der Technologie-, Medien- Telekommunikationssektor mit 36 Transaktionen. Im Immobilien-Sektor gab es 20 Deals und 15 im Bereich Life Sciences und elf im Energiesektor.

Sogennante Inbound Deals machten heuer den größten Volumen-Anteil aus: 2,9 Mrd. flossen so von ausländischen Unternehmen oder Beteiligungsgesellschaften nach Österreich. Das sind immerhin um 2,3 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr. Mit 56 Inbound Deals gab es in Summe jedoch gleich viele wie im Vorjahr.

Mehr inländische Investitionen

Laut EY nahmen die Deals innerhalb Österreichs zu – mit einem Plus von 47,6 Prozent insgesamt. Allerdings gab es weniger Outbound Deals. Das heißt weniger österreichische Unternehmen und Investor:innen kauften sich bei Unternehmen im Ausland ein: Ein Minus von 34,8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022.

Der Großteil der Transaktionen waren laut EY strategischer Art, das heißt: In- oder ausländische Unternehmen beteiligten sich an anderen aus unternehmensstrategischen Gründen. Zwölf Beteiligungen wurden hingegen von Finanzinvestor:innen (PE und VC) gekauft – das entspricht einem Plus von 71,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt spiele privates Risikokapital laut EY hierzulande noch eine untergeordnete Rolle, wenn man es international vergleicht. Nach wie vor kommen die meisten Inbound-Direktinvestitionen aus Deutschland.

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(c) Josepha - Silvan Weder (l.) und Joseph Gitterle von Josepha.

User:innen zu generieren, gehört zu den härtesten Tasks von Gründer:innen. Und ist sehr oft mit hohen Kosten, Marketingmaßnahmen und gezielten Kampagnen verbunden, die wiederum auch Kapital verschlingen. Bei Josepha, einer Schweizer Shopping-Plattform mit einem österreichischen Co-Founder, hat das anders funktioniert.

Josef Gitterle ist in Tirol aufgewachsen und hat dort das Gymnasium Landeck besucht. Für sein Wirtschaftsstudium ging er an die Universität in St. Gallen, wo er seinen Bachelor und später seinen Master in “Banking & Finance” absolvierte.

Grundstein für Josepha im Inkubator gelegt

Während des Studiums haben er und sein damaliger Mitbewohner den “Premium Furniture Webshop” aufgebaut. Dann lernte er Ende 2022 Silvan Weder kennen. Weder brachte jahrelange Forschungserfahrung im Bereich Künstlicher Intelligenz an der ETH Zürich aus seiner Zeit bei Amazon, Meta und seinen Forschungs-Arbeiten mit, während der Tiroler mit Erfahrung im stationären Handel und E-Commerce punkten konnte. Gemeinsam waren sie Teil des Schweizer Startup-Inkubators Talent Kick.

“Währenddessen haben wir diverse Ideen entwickelt und getestet. Der erste Prototyp entstand innerhalb eines Nachmittags, inspiriert von der Philosophie ‘do things that don’t scale'”, erinnert sich Gitterle. “Unsere ersten Nutzer konnten Produkt-URLs einfügen, woraufhin wir manuell alle relevanten Informationen recherchierten und per E-Mail zustellten. Obwohl es bis zu zehn Stunden dauerte, waren die Nutzer begeistert, was uns zeigte, dass enormer Bedarf besteht und wir ein konkretes Problem lösen. Über 1.092 manuelle Suchanfragen halfen uns, die Schwierigkeiten unserer Nutzer bei der Produktsuche genau zu verstehen und legten den Grundstein für Josepha. Im Mai 2024 haben wir die vollständige Plattform online gestellt.”

Josepha ist konkret dazu da, um, anstatt stundenlang durch das Internet zu klicken, alle relevanten Informationen zu jedem online erwerbbaren Produkt sofort zu erhalten. Darunter: Testberichte, Produktvideos, Alternativen und eine Liste von Shops mit Preisen, Lieferzeiten, Versandkosten und Verfügbarkeit. Dazu muss man den Link des Produktes in das Suchfeld der Plattform eingeben und man erhält die Ergebnisse durch eine KI, die im Hintergrund läuft.

Josepha-Founder sind Gegner von Meetings

Gitterle und Weder haben sich entschieden, in der Schweiz zu gründen, da sowohl sein als auch das berufliche Umfeld seines Partners dort stark verankert ist. “Silvan hat seinen PhD an der ETH Zürich gemacht, und die Nähe zu Top-Universitäten und technischen Talenten war für uns entscheidend. Innerhalb von Europa bietet die Schweiz ideale Voraussetzungen, um hochqualifizierte Fachkräfte für unsere Vision zu gewinnen”, erklärt der Tiroler.

Bei den Eidgenossen haben die beiden in den ersten vier Monaten 20.000 User:innen ohne bezahlte Werbung gewinnen können.

“Als Team sind wir unheimlich schnell. Schnell im Umsetzen, testen und evaluieren. Wir sind beide Gegner von Meetings und unser Fokus liegt auf dem Umsetzen. Ganz nach dem Motto: Action produces information” erklärt Gitterle. “Unser bisheriger User-Erfolg basiert auf einer organischen Social-Media-Strategie. Wir haben verschiedene Content-Formate und -Hooks auf TikTok und Instagram getestet und die erfolgreichsten Ansätze auf mehreren Accounts skaliert. Durch dauerhaftes Experimentieren und Optimieren konnten wir eine starke organische Reichweite aufbauen, ohne einen Cent in bezahlte Werbung zu investieren. Mit unserer Strategie generieren wir pro Woche über 500.000 Views auf Social Media.”

Die größte Herausforderung dabei war das Automatisieren von dem, was das Duo vorher in 1.092 Suchen manuell gemacht hat: die Aggregation und Bereinigung von Produktdaten über verschiedene Quellen hinweg.

“Das ist technisch sehr anspruchsvoll, wir konnten das aber bereits erfolgreich umsetzen”, so Gitterle weiter. “Überraschend einfach war die Validierung des Nutzerbedarfs: Bereits unser erster, rudimentärer Prototyp wurde stark nachgefragt, obwohl Nutzer:nnen lange auf ihre Ergebnisse warten mussten. Für uns war klar: Wenn wir die gleiche Erfahrung in Sekundenschnelle hinbekommen, verändert das das Shopping grundlegend.”

Leidenschaft liegt im Consumer-Bereich

Überraschend war für das Founder-Team auch der weit verbreitete Mythos, dass B2B-Unternehmen angeblich leichter aufzubauen seien. Zahlreiche erfahrene Wirtschaftsakteure und Investoren rieten den beiden immer wieder, ihre Technologie für eine B2B-Lösung zu nutzen.

“Aus eigener Erfahrung können wir die Erfolgswahrscheinlichkeit weder bestätigen noch widerlegen, aber eines ist für uns klar: Unsere Leidenschaft liegt im Consumer-Bereich. Als Gründerteam brennen wir dafür, das Shopping-Erlebnis für jeden Einzelnen mithilfe von Technologie neu zu gestalten”, erklärt der Finanzexperte den Weg seines gebootstrappten Startups.

Zu den nächsten Zielen gehört der Ausbau der Produktberatung und die Einführung einer mobilen App, die die Nutzung von Josepha weiter vereinfachen soll. Mit dem Ziel, “Josepha zur führenden Shopping-Plattform in Europa und den USA auszubauen​.”

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