02.12.2024
SPIN-OFF AUSTRIA KONFERENZ

Mehr Spin-Offs, weniger Optimierung: Fokus auf schnelle Ausgründungen

Die Spin-Off Austria Konferenz fand dieses Jahr zum fünften Mal statt und widmete sich einem zentralen Thema: geistiges Eigentum im Kontext universitärer Spin-Offs.
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Spin-off Austria Konferenz (c)

Es ist kein Geheimnis, dass universitäre Spin-Offs zu den erfolgreichsten Startups des Landes zählen. Ihr Erfolg basiert oft auf dem Fundament wissenschaftlicher Forschungsergebnisse. Die größte Herausforderung beginnt jedoch häufig mit dem Übergang von der Wissenschaft in die Wirtschaft – brutkasten berichtete.

Eine weitere Problematik in dem Bereich ist der Umgang mit Interessenskonflikten. Universitäten wollen angemessene Erträge aus ihren Forschungsergebnissen erzielen. Gleichzeitig benötigen junge Spin-Offs jedoch finanzielle Flexibilität und Handlungsspielraum, um wachsen zu können. Bislang fehlt es in Österreich an praxisbewährten Methoden zur Bewertung dieser Anteile.

Schnelle und experimentelle Gründungen nötig

Genau an diesem Punkt setzte die Spin-Off Austria Konferenz im November an. Das diesjährige Thema „Geistiges Eigentum“ brachte 300 Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen. Gemeinsam analysierten sie den Status quo der österreichischen Spin-Off-Landschaft und entwickelten konkrete Vorschläge, um dieses Ökosystem nachhaltig zu stärken.

Als Vorbilder für erfolgreiche Modelle wurden Universitäten wie Cambridge, Oxford, die TU Delft und die TU München hervorgehoben. Gerhard Plasonig (TUM School of Management) und Tony Raven (ehemaliger Geschäftsführer von Cambridge Enterprise) erläuterten in ihrer Keynote das Konzept der „Coopetition“ – einer Mischung aus Kooperation und Wettbewerb zwischen Universitäten.

In Österreich, so die Speaker, fehlt es bislang an einer systematischen Zusammenarbeit zwischen akademischen Organisationen. Plasonig hob zudem die Bedeutung schneller und experimenteller Ausgründungen hervor, die als „Versuchsballons“ dienen können. Ein Beispiel hierfür sei das Fast-Track-Programm der TU München, das genau diesen Ansatz erfolgreich umsetze.

Universitäten sollen 3 bis 8 Prozent an Spin-Offs halten

Im Rahmen der Spin-Off Austria Konferenz wurden von den Expert:innen zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze für den Bereich universitäre Spin-Offs erarbeitet. Dabei wurde deutlich, dass Investor:innen vor allem eines wichtig ist: „transparente Lizenzmodelle und klare Term-Sheets, die Risiken minimieren und langfristige Partnerschaften fördern“.

Aufseiten der Universitäten wurden Fortschritte bei der Standardisierung von Spin-Off-Strategien hervorgehoben, gleichzeitig aber auch der Bedarf an weiterer Professionalisierung betont. Die Gründer:innen zeigten sich überwiegend zufrieden mit den bestehenden Lizenzmodellen. Universitätsbeteiligungen werden von ihnen jedoch nur dann als gerechtfertigt angesehen, wenn diese nach der Ausgründung einen messbaren Mehrwert für die Weiterentwicklung des Unternehmens liefern.

Bei der Konferenz wurde auch ein möglicher Richtwert diskutiert: Universitäten sollten Anteile zwischen drei und acht Prozent an ihren Spin-Offs halten. Dabei wurde jedoch betont, dass die Geschwindigkeit und Anzahl der Ausgründungen höher zu priorisieren sei als die wirtschaftliche und rechtliche Perfektionierung jedes einzelnen Deals.

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Geschäftsführung von Tauros Capital: Werner Edlinger und Thomas Bobek © Tauros Capital

Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 hat sich Tauros Capital an insgesamt 22 Unternehmen beteiligt. Das Kapital des ersten Fonds ist inzwischen vollständig ausgeschöpft. Mit “Equity 2.0” startet die Beteiligungsgesellschaft nun in eine neue Phase und erweitert ihr Engagement auf den gesamten DACH-Raum. Für die zweite Runde stehen insgesamt rund 30 Millionen Euro zur Verfügung, die in Form von Revenue-based Finanzierung investiert werden sollen, bestätigt Tauros Capital gegenüber brutkasten.

In der Vergangenheit investierte Tauros Capital bereits in namhafte Unternehmen. So erhielt das Wiener Food-Scaleup Neoh, bekannt für seine zuckerfreien Schokoriegel, 2022 eine siebenstellige Investment-Summe, wie brutkasten berichtete. Weitere Investitionen gingen an Unternehmen wie Biogena, Soluto und Spusu.

Wachstumskapital ohne Abgabe von Geschäftsanteilen

Tauros Capital bietet Wachstumskapital in Form von Umsatzbeteiligungen, bekannt als „Revenue-based Financing“. Die Investmentgesellschaft stellt bis zu zwei Millionen Euro für Unternehmen mit Wachstumspotenzial bereit. Im Fokus stehen dabei vor allem etablierte KMUs und umsatzstarke Scaleups. Tauros Capital erwirbt dabei keine Geschäftsanteile, sondern beteiligt sich für einen festgelegten Zeitraum zu einem vereinbarten Prozentsatz am Umsatz der Unternehmen. Die typische Finanzierungsdauer liegt zwischen fünf und sieben Jahren.

Werner Edlinger, Geschäftsführer von Tauros Capital, erläutert: „Unser Ziel ist es, Unternehmern, die weitgehend unabhängig und selbstbestimmt agieren möchten, die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie ihre Wachstumspläne in die Realität umsetzen können. Umsatzbasierte Finanzierungen eignen sich besonders für Unternehmen, die regelmäßige Einnahmen erzielen und bereits eine gewisse Umsatzgröße erreicht haben“.

Stärkung des Eigenkapitals und der Bonität

Tauros Capital würde durch Revenue-based Finanzierung das Eigenkapital der Unternehmen für zukünftige Wachstumsschritte stärken und gleichzeitig deren Bonität verbessern, heißt es vonseiten der Gesellschaft. Trotz dieser Unterstützung wird das Wachstumskapital steuerlich als Fremdkapital behandelt, was den Vorteil hat, dass der Finanzierungsaufwand abgesetzt werden kann. Für das Investment ist „keine Abgabe von Unternehmensanteilen und auch kein zwangsläufiger gemeinsamer Exit nötig, was vielen Eigentümern entgegenkommt“, erklärt Thomas Bobek, Geschäftsführer von Tauros Capital.

Zudem würde der gesamte Prozess von der Antragstellung bis zur Genehmigung deutlich schneller als bei herkömmlichen Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierungen ablaufen. Laut Tauros Capital würde es oft nur wenige Wochen von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Abschluss der Investition dauern. Typische Finanzierungsanlässe sind Wachstumsinvestitionen, Unternehmensübernahmen und Bridgefinanzierungen.

Umsatzsteigerung von 20 Prozent möglich

Die Ergebnisse der Investitionen sprechen für sich: die 22 unterstützten Unternehmen erzielten insgesamt 400 Millionen Euro Umsatz. Dabei stieg ihr Umsatz durchschnittlich um 20 Prozent, behauptet Tauros Capital.

Die Beteiligungsgesellschaft bezieht ihr Kapital von eigenen Investoren, zu denen in erster Linie die Erste Group und die Wiener Städtische zählen. Die Erste Asset Management hält 49 Prozent an Tauros Capital, 25,5 Prozent gehören der Vienna Insurance Group, und die restlichen 25,5 Prozent entfallen auf die Ecos Corporate Finance Consulting GmbH von Werner Edlinger.

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