21.12.2018

Megasus ist insolvent: Aus für Kunststoff-Hufeisen aus der Steiermark

Das Startup Megasus Horserunners aus Fürstenfeld (Steiermark) wollte mit seinen "Pferde-Sneakers" die Jahrtausende alte Hufeisen-Technologie ersetzen. Nun musste Insolvenz angemeldet werden.
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Megasus: Die Pferde-Sneakers
(c) Megasus: Die Pferde-Sneakers

Es war ein großes Projekt, das da von Fürstenfeld aus betrieben wurde. Mehr als 2000 Jahre lang hatte sich der Technologie-Standard bei Hufeisen nicht geändert, als Megasus Horserunners vor einigen Jahren mit seinen “Pferde-Sneakers” auf den Plan trat. Bei PferdeliebhaberInnen stieß man mit den Kunststoff-Hufeisen, die mehrere Vorteile gegenüber dem klassischen Produkt bieten, auf enormes Interesse. Ein Promotion-Video erreichte etwa 2016 beachtliche 1,6 Millionen Views. Auf Kickstarter holte man sich rund 170.000 Euro, im Nachgang noch weiteres Kapital auf Indiegogo. Internationale Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Wired und der Discovery Channel berichteten über das Produkt.

+++ Archiv: 190.000 Euro Crowdfunding-Kapital für steirische Pferde-Sneakers +++

Kein Kapital für den Rollout

“Heute teilen wir euch schweren Herzens mit, dass wir aufgeben müssen, für unsere Pferde zu kämpfen. Wir mussten Insolvenz anmelden”, ist nun auf der Website zu lesen. Ein Konkursverfahren beim Landesgericht Graz wurde heute eröffnet. Gescheitert ist Megasus an fehlendem Kapital für den Rollout, wie aus dem emotionalen Statement auf der Firmen-Page hervorgeht. Das 13-köpfige Team habe viel Zeit, Energie, Leidenschaft und Geld investiert. “Wir haben alles gegeben, um unseren Traum zu verwirklichen und das Leben unserer Pferde zu verbessern. Trotz monatelanger Investorengespräche sind die Menschen leider noch immer nicht bereit, in das Wohl der Tiere zu investieren”.

Megasus scheiterte “knapp vor dem Durchbruch”

Dabei sei man kurz davor gewesen, durchzustarten, ist man sich bei Megasus sicher: “Alles steht bereit: Die gesamte Produktions- und Logistikkette ist startklar. Wir haben in den letzten Monaten über dem Feintuning der Produkte gebrütet und für die Beseitigung der ‘Kinderkrankheiten’ tolle Lösungen gefunden”, heißt es weiter. Man habe viel positives Feedback aus der Praxis bekommen, das den Glauben an das Produkt stetig gestärkt habe. Aufgegeben werde daher nur das unternehmen, nicht die Idee: “Wir hoffen, dass wir der Pferdewelt genug Anstoß geben konnten, auch wenn unser Weg nun zu Ende ist”.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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