04.12.2019

Medicus AI: Millioneninvestment von chinesischem VC für Wiener MedTech

Das Wiener MedTech-Startup Medicus AI hat dieses Jahr bereits eine fünf Millionen Euro Serie A-Runde abgeschlossen. Nun holte man im Zuge der China-Expansion ein 1,2 Millionen Euro-Investment durch den chinesischen VC Sunhope. Bald soll eine mit 20 Millionen Euro angesetzte Serie B-Runde folgen.
/artikel/medicus-ai-serie-b
Medicus AI: Gründer und CEO Baher Al Hakim
(c) Medicus AI: Gründer und CEO Baher Al Hakim

Eine ganze Reihe von Software-Tools bietet das Wiener MedTech-Startup Medicus AI inzwischen für Diagnostik-Labore, den Medizin- und Versicherungsbereich an. Im Zentrum steht dabei stets die Idee, mehr Verständlichkeit und Interaktivität in die medizinische Kommunikation zu bringen – auf Patienten- und Professionisten-Seite. Dabei habe man einen „obsessiven und sorgfältigen Umgang mit Datenschutz“ und glaube leidenschaftlich an die Demokratisierung der Gesundheitsdaten, heißt es vom Startup. Mit den Produkten wurden bereits zahlreiche große Kunden, etwa in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und im nahen Osten gewonnen. Büros hatte man neben dem Hauptsitz in Wien bislang schon in Berlin, Paris und Beirut.

+++ brutkasten expert talk: big trends in healthcare +++

Medicus AI-Gründer Baher Al Hakim im Video-Talk zum Sunhope-Investment

Serie B-Ziel: 20 Millionen Euro

Mit einer kürzlich gestarteten China-Expansion – die neue Niederlassung in Shenzhen hat derzeit 18 Mitarbeiter – gewann Medicus AI unter anderem auch die größte chinesische Lebensversicherung als Kunde. Und nun holte man sich im Reich der Mitte für das dortige Tochterunternehmen ein erstes Investment – weitere sollen folgen. Der chinesische VC Sunhope investierte 1,2 Millionen Euro. Eine Serie B-Runde, bei der 20 Millionen Euro angepeilt werden, soll kommendes Jahr umgesetzt werden. Dass dieses Ziel realistisch ist, hat das Startup dieses Jahr schon bewiesen. Erst vor wenigen Monaten schloss man eine fünf Millionen Euro-Serie A-Runde ab.

Medicus AI-CEO: „Wachsen schneller, als wir ursprünglich geplant hatten“

„In diesem Jahr haben wir in jedem Markt, in dem wir gestartet haben – sei es langfristig geplant oder aufgrund einer spontanen Gelegenheit – die neuesten Trends wiedergefunden, die bestätigen, dass wir mit unserer Lösung den richtigen Zeitpunkt erwischt haben. Wir sind zuversichtlicher denn je, mit unserer Innovation nun sowohl in diesen neuen Märkten als auch in Märkten, die wir noch nicht bearbeitet haben, punkten zu können. Das treibt uns dazu, schneller zu wachsen, als wir ursprünglich geplant hatten“, kommentiert Medicus AI CEO Baher Al Hakim.

„Aggressive Expansionsstrategie“: Weiter nach Brasilien, Japan, ua.

Nun fahre man eine „aggressive Expansionsstrategie“, in deren Rahmen bereits bestätigte Projekte in China besonders vielversprechend seien, sagt Francisco Vega, Head of New Markets des MedTech-Startups. Die nächsten internationalen Expansionsziele sind Brasilien, Japan, Portugal, Belgien und die Niederlande.

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FinTech Scouts & RBI-Verantwortliche: Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI)
Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI) | Foto: brutkasten

In einem dynamischen Marktumfeld innovativ zu bleiben, ist eine der großen Herausforderungen für Unternehmen. Die Raiffeisen Bank International (RBI) ergänzt ihre bisherigen Innovationsaktivitäten nun mit einem neuen Ansatz: Dem Global FinTech Scouts Program, das sie gemeinsam mit ihrer slowakischen Tochterbank Tatra banka umsetzt.

Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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