07.01.2022

Mechatronik Austria: Wie ein Salzburger Startup Mittelstand & Landwirtschaft digitalisieren möchte

Industrie 4.0: Ein Saalfeldener Startup digitalisiert den Mittelstand mit intelligenter Vernetzung von Maschinen und bringt dabei Robotik und Co bis auf den Bauernhof.
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Mechatronik Austria wurde von Markus Zehentner gegründet.
Mechatronik Austria wurde von Markus Zehentner gegründet. | © Mechatronik Austria

Das Tech und Robotics Startup Mechatronik Austria aus dem Salzburger Land spezialisiert sich seit 2016 auf Automatisierungstechnik für den Mittelstand. Von der Softwareentwicklung über die Programmierung und Inbetriebnahme von Industrierobotern, den Bau von komplexen Maschinen und der regelmäßigen technischen Inspektion der Anlagen bis hin zur Kuhtracking-Technologie – das alles bietet das Jungunternehmen aus einer Hand.

“Eine automatisierte und digitalisierte Produktion durch Roboter gilt als Zukunft in vielen Branchen, etwa in der Automobilindustrie, im Metallbau oder bei Elektronik-Herstellern. Einmal programmiert, ist die Maschine in der Lage, Arbeitsabläufe völlig autonom durchzuführen”, sagt der Gründer, Markus Zehentner. 

Alles aus einer Hand abwickeln

Seine Vision ist es, österreichweit der erste Ansprechpartner für Produkte und Dienstleistungen rund um Roboter zu werden. Und weil ein Digital-Business über Robotereinsatz, automatisierte Prozesse und KI hinaus geht, hat das Unternehmen seit Anfang September einen weiteren Bereich, das 360 Grad Digital Marketing über eine Sub-Marke “DigiPreneur”, mit an Bord genommen.

Durch die Übernahme dieser Firma, die früher einen Mitarbeiter, der jetzt für Mechatronik Austria arbeitet, gehört hat, kann der Jungunternehmer tatsächlich alles aus einer Hand anbieten und den Ablauf für den Kunden so angenehm und persönlich wie möglich gestalten. “In Österreich gibt es noch keinen einzigen Anbieter, der alles rund um die Digitalisierung und Automatisierung anbietet”, sagt Oliver Bernegger, Head of Marketing.

Zum Erfolg führte ein steiler Weg 

Zehentner gründete Mechatronik Austria in 2016 noch in einem Co-Working Komplex als Ein-Mann-Betrieb, stellte 2018 seinen ersten Mitarbeiter ein und startete das Jahr 2022 mit 20 Mitarbeiter:innen. Doch der Erfolg war alles andere als selbstverständlich für den Gründer. Der Jungunternehmer hatte in seiner Schulzeit schlechte Noten, keiner glaubte an ihn und erst recht nicht, als er mit 25 Jahren entschloss, sich selbstständig zu machen. Bis zu diesem Zeitpunkt brach er mehrere Lehren ab, es schien, als würde sich einfach nicht das Richtige für ihn finden.

Erst bei seiner Lehre als Mechatroniker beim Kitzsteinhorn in Kaprun habe es Klick gemacht und plötzlich wusste er, er kann, wenn er auch wirklich will. Kurz darauf erfolgte der nächste Karrieresprung zum Prüfingenieur bei der WPK Austria GmbH, wo er für die technische Begutachtung von Seilbahnen verantwortlich war. Dies war auch der Startschuss für die Idee eines eigenen Unternehmens, denn der Mechatroniker erkannte schnell, dass viel Potenzial in diesem Geschäftsbereich liegt und machte sich kurze Zeit später im Bereich des Prüfwesens selbstständig. Daraufhin meisterte der Gründer die TÜV und ISO Zertifizierungen und führt mittlerweile ein Maschinenbaustudium durch. Das war der Anfang für Zehentners Erfolg, der kurze Zeit darauf völlig eigenfinanziert Mechatronik Austria gründete.   

Nachfrage-Overload bei Mechatronik Austria

Nun ist Zehentner Inhaber und Geschäftsführer eines Startups mit 1,1 Mio. Euro Umsatz, das sich in der starken Expansions- und Wachstumsphase befindet. Durch die Eröffnung zwei weiterer Standorte 2023 in Oberösterreich und Tirol sowie der hohen Nachfrage ist das Unternehmen ständig auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern. 

“Wir kommen der Nachfrage von Kunden gar nicht hinterher, gerade im Software Bereich sind wir weit über 100 Prozent ausgelastet. Zudem bemühen wir uns, New Work zu implementieren, wie es keine andere Firma in der Region macht. Bei uns ist jeder Spezialist in seinem Bereich, über 65 Prozent unserer Belegschaft hat einen Studienabschluss”, erklärt Bernegger. Das Unternehmen bezieht zurzeit 85 Prozent seiner Kunden aus Österreich und 10 Prozent aus Deutschland. Der Rest verteile sich auf benachbarte Länder.

Herkunfts-ID für Fleischprodukte mit Kuhtracking

Aktuell arbeitet das Startup mit dem Forschungsinstitut HBLFA Raumberg-Gumpenstein an einer einzigartigen, KI gestützten Digitalisierungslösung für die Landwirtschaft. Mit dem Projekt Kuhtracking wollen die Projektpartner Monitoring für die Nutztierhaltung anbieten. Mittels Tieridentifikation könnten Bauern Herkunfts-Ausweise für ihre Tiere erstellen, Bewegungsprofile für sie erfassen und auswerten sowie von weiteren Funktionen wie Brunsterkennung und Heatmap profitieren. Für die dadurch ermöglichte Rückverfolgbarkeit der Fleischprodukte hat das Projekt schon Lob vom Bundesministerium für Landwirtschaft erhalten. 

Wachstum als essentielles Ziel

Für das kommende Jahr geht Zehentner von einem Umsatz von zwei bis drei Mio. Euro aus und will mit Hochdruck an der Fertigstellung des Kuhtracking-Projekts arbeiten. Dazu soll das Unternehmen noch bekannter gemacht und 30 Prozent des Umsatzes in Marketing investiert werden. Das Streben nach weiterem Wachstum und Abschluss von Exklusivverträgen und Partnerschaften wird auch für 2022 Priorität haben. Der Jungunternehmer bleibt zudem offen für Investitionen, obwohl diese nicht überlebensnotwendig für sein Startup sind.

Mit der digitalen Transformation scheint die Industrie 4.0 in Österreich auch den Mittelstand erreicht zu haben. “Diese Transformation benötigt professionelle Betreuung durch ein Team von Experten und wir gehen davon aus, dass Mechatronik Austria sich bis 2030 mehr als verdreifachen wird”, sagt der Gründer abschließend. 

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Kurstafel:

📉 Bitcoin fiel zwischenzeitlich auf unter 60.000 US-Dollar

Autsch. Diese Woche ging es ordentlich abwärts am Kryptomarkt. Der Bitcoin-Kurs rasselte vorübergehend sogar unter die 60.000-Dollar-Marke. Nach einer Erholung am Freitag lag er zuletzt wieder deutlich darüber. 

Zwischenzeitlich war es für Bitcoin aber bis auf 56.500 Dollar abwärts gegangen. Damit fiel er auf das tiefste Niveau seit rund zwei Monaten. Von dem Mitte März erreichten Rekordhoch von über 73.000 Dollar ist der Kurs damit um mehr als 20 Prozent gefallen. 

Und das alles nur kurz nach dem Halving. Von dem sich viele einen starken positiven Impuls für den Kurs erwartet haben. Warum diese Annahme ohnehin viel zu vereinfacht gedacht war, ist hier in den vergangenen Wochen immer wieder thematisiert worden - siehe etwa Crypto Weekly #138 oder Crypto Weekly #139

Abgekürzt könnte man es folgendermaßen auf den Punkt bringen: Die kurzfristige Kursreaktion auf das Halving ist nicht vorhersehbar - weil sie hauptsächlich spekulativ getrieben ist. Und deshalb kann es schnell in die eine, wie auch in die andere Richtung gehen. Die tatsächliche Kursreaktion am 20. April fiel äußerst unspektakulär aus.

Rund zwei Wochen später geht’s jetzt aber deutlich nach unten am Markt. Allerdings gibt es keinen Grund, das ursächlich mit dem Halving in Verbindung zu bringen. Wie schon in der Vorwoche geschrieben, deutet für die nächsten Monate vieles darauf hin, dass die makroökonomische Lage der dominierende Faktor für den Kryptomarkt sein wird.  

🤔 Wie die US-Zinsen den Kryptomarkt beeinflussen

Eines der wesentlichen Themen dabei: Die Zinsentwicklung. Das war sie auch schon im letzten Bullenmarkt. Genauer gesagt: Bei dessen Ende. Dieses ging einher mit der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA. Die Fed begann im Spätherbst 2021 eine Abkehr von der Nullzinspolitik zu signalisieren. 

Und als sie einige Monate später dann tatsächlich begann, die Zinsen schnell und deutlich zu erhöhen, zog der Kryptowinter auf. Hintergrund des Kurswechsels in der Geldpolitik war die hohe Inflation, die gemessen am Inflationsziel der Notenbank so richtig aus dem Ruder lief. 

Zweieinhalb Jahre später ist die Situation eine andere: Die Inflation ist schon 2023 wieder deutlich gesunken. Am Finanzmarkt rechneten daher viele mit einem erneuten Kurswechsel der Notenbank - hin zu Zinssenkungen. Auch, um eine sich abkühlende Wirtschaft zu stützen.

Allerdings hat sich dann gezeigt: Die von vielen erwartete Rezession in den USA blieb aus. Die Inflation dagegen erwies sich in den vergangenen Monaten allerdings etwas hartnäckiger als von der Notenbank erhofft. Und aus dieser Kombination führt dann eben zu einem vorsichtigereren Vorgehen der Notenbank: Die solide Wirtschaftslage zeigt, dass es nicht unbedingt niedrigere Zinsen braucht - zumal diese potenziell wieder die Inflation befeuern könnten.

Am Mittwoch stand nun die nächste Zinssitzung der US-Notenbank an. Dass der Leitzins unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent blieb, war bereits im Vorhinein weitgehend erwartet worden. Die begleitenden Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell wurden an den Märkten aber so interpretiert, dass man sich offenbar noch länger auf hohe Zinsen einstellen müsse. 

Ein solches Szenario gilt gemeinhin als schlecht für sämtliche “Risk Assets”, zu denen neben Aktien eben auch Krypto zählt. Ob es tatsächlich eintritt, wird sich erst zeigen. Klar ist aber: Wer am Kryptomarkt aktiv ist, sollte in nächster Zeit darauf eingestellt sein, dass Einflüsse von der Makroebene den Handel dominieren - und auch das kann in beide Richtungen gehen. 


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