08.05.2023

Matchmatch: Job-Plattform von Tiroler Startup lässt Arbeitgeber sich bewerben

Matchmatch aus dem Tiroler Ort Ebbs will mit mehreren Features und Goodies gegenüber den etablierten Job-Plattformen punkten.
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Die Matchmatch-Gesellschafter Gesellschaftern (v.l.): Josef Maier, Samuel Geisler, Mike Giacchino, Stefan Aschenbrenner, Christian Mayer und Alois Oppacher (nicht im Bild Jonas Wilhelm) | (c) Peakmedia
Die Matchmatch-Gesellschafter Gesellschaftern (v.l.): Josef Maier, Samuel Geisler, Mike Giacchino, Stefan Aschenbrenner, Christian Mayer und Alois Oppacher (nicht im Bild Jonas Wilhelm) | (c) Peakmedia

Auf dem Arbeitsmarkt herrscht Krieg. Der Tonfall in der Diskussion um Vier-Tage-Woche und Co wird immer aggressiver. Die Arbeitgeber:innen führen den vielzitierten “War for Talents”. Und auch die Job-Plattformen müssen sich immer neues einfallen lassen, um in ihrem eigenen kleinen “War for Employers” Boden gut zu machen. In den bereits gut besetzten Markt einzusteigen, ist kein leichtes Unterfangen. Ein Team aus dem Tiroler Ort Ebbs probiert es mit der neuen Job-Plattform Matchmatch nun dennoch.

Matchmatch will mit neuen Features punkten

Die Plattform bietet einerseits das, was man von der Job-Plattform-Konkurrenz bereits gewohnt ist. Besonders punkten will das Tiroler Startup aber mit anderen Features. “Neu ist, dass Interessierte schnell und unkompliziert über die Plattform wahlweise öffentlich oder anonym mit dem Unternehmen kommunizieren können”, heißt es vom Startup.

Arbeitssuchende können Profil erstellen und bekommen dann Bewerbungen

Zudem können sich Arbeitssuchende mit einem Profil und einem Wunschjob auf der Plattform präsentieren und sich finden lassen. “Unternehmen suchen auf der Plattform aktiv nach passenden Talenten, können diese kontaktieren und ihnen ein Job-Angebot unterbreiten. Wenn diese Person dann an einem persönlichen Austausch interessiert ist, werden Bewerbungsunterlagen zur Verfügung gestellt und ein persönliches Gespräch vereinbart”, so das Unternehmen. Dazu Matchmatch-Co-Geschäftsführer Christian Mayer: “Das ist auch anonym möglich, weil sich der Suchende ja noch in einem aufrechten Dienstverhältnis befinden kann”.

Reichweite über Unternehmen Monitorwerbung

Ein weiteres Goodie für Arbeitgeber bietet das Startup über das Unternehmen Monitorwerbung, an dem die Matchmatch-Gründer ebenfalls beteiligt sind: “Jobanzeigen werden ohne Zusatzkosten regional oder in ganz Österreich und Südtirol automatisch auf über 1.000 digitalen Screens der Monitorwerbung ausgestrahlt”, sagt Co-Geschäftsführer Samuel Geisler.

Flatrate-Tarife für Matchmatch-Unternehmenskunden

Von der Konkurrenz abheben will sich Matchmatch auch mit dem Geschäftsmodell. “Wir haben uns bewusst gegen Einzelkäufe von Jobanzeigen entschieden, weil wir die Flexibilität der sogenannten ‘Flatrate’ als großen Vorteil für die Unternehmen sehen”, sagt Geisler. Es gibt Abos mit monatlicher oder jährlicher Laufzeit, wobei die Anzahl der Jobanzeigen unlimitiert ist. Je nach Umfang sind für die vier Abo-Modelle zwischen 100 und 620 Euro monatlich zu bezahlen. Für Arbeitssuchende ist die Job-Plattform kostenlos.

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Pixelrunner FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Schon seit 2022 ist das Jungunternehmen an Bahnhöfen und in ausgewählten Firmen vertreten – darunter etwa im 42 Vienna oder in der Uniqa. Mit seinem 360-Grad-Verpflegungskonzept hat sich das Güssinger Startup Foodie Fridge, hinter dem die Venvie GmbH unter Geschäftsleitung von Alexander Billasch steht, bereits ein Standing in der modernen Nahversorgung erarbeitet.

Bei Foodie Fridge handelt es sich um eine automatisierte Lösung zur Firmenverpflegung und unkomplizierten Versorgung im öffentlichen Raum. Konkret bietet das Startup kleine Automatenrestaurants mit “Gourmet-Anspruch”.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit sollen Hungrige per Knopfdruck “hochwertige Mahlzeiten” erwerben können. Im Kühlschrank enthalten sind fertige, hochwertige Gerichte, wie das Startup auf seiner Website preisgibt. Darunter vegetarische, vegane sowie fisch- und fleischhaltige Wochenmenüs. Indes beruft sich das Startup auf regionale Zucht und österreichischen Anbau. Auch Snacks, Drinks und Riegel finden sich im Kühlschranksortiment.

Konkurs statt Angebots-Erweiterung

Erst im vergangenen Juni vermeldete das Startup, sein bestehendes Angebot ausbauen zu wollen und “dieses Jahr durch einen Postversand in Kooperation mit dem Next Day Fresh Service der Österreichischen Post” zu ergänzen.

Finanziell scheint die Rechnung des Startups jedoch nicht aufgegangen zu sein. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband AKV am heutigen Dienstag vermelden, musste das Güssinger Startup Konkurs anmelden. Das Verfahren wurde über Eigenantrag eröffnet. Eine Fortführung der GmbH dürfte somit nicht vorgesehen sein (prinzipiell könnte auch im Laufe des Verfahrens noch ein Sanierungsantrag eingebracht werden).

“Engagiert gestartet”, dann “sprichwörtlich untergegangen”

Auf brutkasten-Anfrage äußert sich Geschäftsführer Alexander Billasch zum laufenden Konkursverfahren:

“Wir sind mit Foodie Fridge sehr engagiert und erfolgreich gestartet. Auf der Habenseite stehen Partnerschaften mit renommierten Unternehmen wie Sodexo, Lieferando, Edenred und der ÖBB. Wir konnten einige Firmen von unserem Verpflegungskonzept überzeugen. Was nicht ausreichend funktioniert hat, ist der öffentliche Bereich. Öffentliche Plätze unterliegen strengen Auflagen und sind nur schwer oder mit hohen Investments zu bekommen. In Tullnerfeld sind wir außerdem mit dem Bahnhof sprichwörtlich untergegangen.”

Preissensibilität und Manufakturqualität

Überdies nennt Geschäftsführer Billasch nicht nur ein geringeres Pendleraufkommen als Grund für ausbleibenden Umsatz: “Auf der Firmenseite haben uns hybrides Arbeiten (keine ausreichende Frequenz) und mangelnde Bereitschaft, in Mitarbeiterverpflegung zu investieren (trotz steuerlicher Anreize), zu schaffen gemacht. Zwei Lohnrunden mit überdurchschnittlicher Kollektivvertraglicher Erhöhung sowie die derzeitige wirtschaftliche Lage beeinflusst unser Thema sehr stark. Dazu kommt hohe Preissensibilität auf Endkundenseite. Wir haben lange versucht, Manufakturqualität auf niedrigem Preisniveau zu halten, aber die meisten Kunden sind leider nur bereit, Industriepreise zu bezahlen. Da konnten wir mit unserer Produktionsmenge nicht dagegenhalten.”

Auch über eine mögliche Zukunft von Foodie Fridge schafft Geschäftsführer Billasch Klarheit: “Wir nehmen sehr viel an Erfahrung mit, eine Fortführung des Unternehmens ist in dieser Form aber nicht geplant.”

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