04.05.2022

Martha Oberndorfer: Ex-ÖBAG-Chefin startet bei Venionaire

Martha Oberndorfer war bis 2018 Geschäftsführerin des ÖBAG-Vorgängers ÖBIB. Nun will sie institutionelle Investoren für Venionaire begeistern.
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Martha Oberndorfer - Ex-ÖBAG-Chefin ist neue Associate-Partnerin bei Venionaire
Martha Oberndorfer ist neue Associate-Partnerin bei Venionaire | (c) Martha Oberndorfer

Das Wiener Beteiligungs- und Beratungs-Unternehmen Venionaire Capital hat mit Martha Oberndorfer eine neue Associate Partnerin. Mit mehr als 30 Jahren Kapitalmarkterfahrung sei sie ein “Schwergewicht der österreichischen Finanzierungsszene”, wird in einer Aussendung betont. Oberndorfer hatte beratende und geschäftsführende Funktionen bei nationalen und internationalen Banken, Kapitalgesellschaften, Vermögensberatungen und öffentlichen Unternehmen wie der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) sowie der Österreichischen Bundes- und Industriebeteiligungen ÖBIB, mittlerweile ÖBAG.

Martha Oberndorfer will Brücke zwischen institutionellen Investoren und Venionaire schlagen

Bei Venionaire will Martha Oberndorfer nun ihre Connections nutzen. Sie wolle “als Associate Partnerin die Brücke zwischen institutionellen Investoren und dem Angebot von Venionaire Capital schlagen und somit das Wachstum von innovativen Unternehmen weiter vorantreiben”, kommentiert sie. “Das Zusammenbringen von Kapital und Investments stärkt den gesamten österreichischen Kapitalmarkt – und gerade Private Equity fungiert als Katalysator für Innovationskraft und Wirtschaftswachstum. Venionaire Capital ist seit über zehn Jahren erfolgreich im Markt tätig und verfügt über ein beeindruckendes Beteiligungsportfolio”, so Oberndorfer.

“Auch institutionelle Anleger diversifizieren ihre Portfolios in Richtung illiquider Anlageklassen”

Venionaire-Chef Berthold Baurek-Karlic gibt sich zuversichtlich, dass der Plan aufgeht. Mit der neuen Associate Partnerin trage man einer aktuellen Entwicklung am Kapitalmarkt Rechnung. “Vor dem Hintergrund von Niedrigzinsumfeld und ansteigender Inflation diversifizieren auch institutionelle Anleger ihre Portfolios in Richtung illiquider Anlageklassen. Diese breitere Risikostreuung soll einem Inflations- und Zinsanstieg entgegenwirken und Renditechancen sichern. Die Höhergewichtung von illiquiden Anlagekategorien – insbesondere Private Equity – ist ein weltweiter Trend und betrifft mittlerweile auch die Asset Allokation von Versicherungskonzernen und Pensionskassen”, analysiert Baurek-Karlic. Martha Oberndorfer sei durch ihre umfassende Expertise im institutionellen Anlegerumfeld daher genau die richtige Verstärkung für das Beteiligungsmanagement und das strategische Beratungssegment bei Venionaire Capital.

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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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