05.11.2018

Wiener BioTech Marinomed kündigt Börsengang an

Das 2006 gegründete Wiener Biotech Marinomed ist weiter auf Wachstumskurs. Nun bereitet man die Vergabe von Aktien im prime market Segment der Wiener Börse vor.
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Marinomed Börsengang
(c) fotolia.com - angellodeco

Das 2006 als Spinoff der Verterinärmedizinischen Universität gegründete Wiener BioTech Marinomed erforscht und entwickelt neuartige Technologieplattformen für Therapien gegen Atemwegs- und Augenerkrankungen. Man rühmt sich dabei unter anderem, die weltweit erste Behandlung entwickelt zu haben, die Erkältungen und grippale Infekte ursächlich und nicht nur deren Symptome behandelt. “Mit unserer Technologieplattform Marinosolv planen wir den Einstieg in den Multi-Milliarden-Dollar-Markt für die Behandlung von Allergien und Augenerkrankungen. Die Produkte unserer Carragelose-Plattform haben sich weltweit als erste ursächliche Behandlung gegen Erkältungen und grippale Effekte bewährt. Wir werden diese Plattform weiter ausbauen”, erklärt Marinomed-CEO Andreas Grassauer in einer Aussendung.

+++ BioTech und Healthcare: Medizin der Zukunft +++

Börsengang im prime market Segment der Wiener Börse

Um den Expansionskurs zu finanzieren, soll nun, wenn alles klappt, der Börsengang im prime market Segment der Wiener Börse erfolgen. Dieser wurde bereits früher in Aussicht gestellt. Nun liegen konkretere Pläne vor. “Mit dem geplanten Börsegang werden wir unsere Erfolgsgeschichte fortsetzen: Ein Börsegang könnte uns die strategische und finanzielle Flexibilität verschaffen, die wir brauchen, um Produkte, die einen bisher noch ungedeckten medizinischen Bedarf adressieren, auf Basis unserer Plattformen erfolgreich zu vermarkten. Damit wird unsere Position in äußerst attraktiven Wachstumsmärkten weiter gestärkt”, sagt Grassauer.

Marinomed: Mehr als 30 Millionen Euro Kapital aufgenommen

Das Unternehmen ist bereits seit 2017 eine Aktiengesellschaft. Damals gab Marinomed zunächst Wandelanleihen über insgesamt sieben Millionen Euro über die Wiener Börse aus. Insgesamt habe man bisher mehr als 30 Millionen Euro Eigenkapital und nicht verwässernde Finanzmittel aufgenommen, heißt es vom Unternehmen.

“Angebot abhängig vom Marktumfeld und der Billigung des Prospekts”

Nun will man mit dem geplanten IPO wohl eine noch größere Summe Kapital aufstellen. Um welches Volumen es genau gehen wird, will bzw. kann man aber derzeit noch nicht sagen. Das geplante Angebot sei abhängig vom Marktumfeld und der Billigung des Prospekts durch die österreichische Finanzmarktaufsicht, heißt es vom Unternehmen. Die Preisspanne für die neuen Aktien sowie weitere Details des Angebots würden in einem Prospekt vor Beginn der Angebotsfrist des Angebots veröffentlicht. Das Angebot werde voraussichtlich aus einem öffentlichen Angebot an Privatanleger und institutionelle Anleger in Österreich und einer Privatplatzierung außerhalb Österreichs an ausgewählte institutionelle Anleger bestehen. Es ginge dabei ausschließlich um neue Inhaberaktien der Marinomed.

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Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

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