Das Thema Cyber Security nahm zuletzt durch den Ukraine-Krieg zusätzlich an Fahrt auf. Gefährdet sind natürlich nicht nur potenzielle Ziele von “Hacker-Armeen” aus Russland oder von Anonymous. Statistiken weisen seit Jahren einen Anstieg der Cyber-Attacken über alle Bereiche hinweg aus. Internet-Riese Google will die Sicherheit seiner Kund:innen im Cloud-Bereich nun unter anderem durch einen Zukauf verbessern. Ganze 5,4 Milliarden US-Dollar – rund fünf Milliarden Euro – will man für das 18 Jahre alte Cyber Security-Unternehmen Mandiant springen lassen. Der Deal muss noch von der US-Wettbewerbsbehörde abgesegnet werden. Es ist der zweitgrößte in der Unternehmensgeschichte von Google nach der Motorola-Übernahme 2011.

“SolarWinds-Hack”: Erfahrungen mit russischen Geheimdienst-Hackern

Mandiant, das bis zum vergangenen Sommer FireEye hieß, analysiert Cyber-Attacken und hilft B2B-Kund:innen bei der Gegenwehr. Nachdem es selbst 2020 einem spektakulären Hack zum Opfer fiel, deckte das Unternehmen im Zuge der Abwehr den noch viel größeren “SolarWinds-Hack” auf, der auf die selbe Gruppe zurückging. Expert:innen machten daraufhin den russischen Auslandsnachrichtendienst SWR als mutmaßlichen Urheber der Attacken aus. Dieser konkrete Erfahrungswert könnte in der gegenwärtigen Situation also auch eine Rolle für die Übernahme gespielt haben.

Mandiant-Übernahme als Google Cloud-Angriff auf Microsoft Azure

An Mandiant war Medienberichten zufolge jedenfalls nicht nur Google interessiert. Auch Microsoft habe das Cyber Security-Unternehmen übernehmen wollen, heißt es im US-Magazin The Information. Google will nun 23 US-Dollar pro Aktie zahlen – das ist 50 Prozent über dem aktuellen Kurs. Die geplante Integration in Google Cloud trifft wiederum Microsoft, das mit Azure hinter Amazon Web Services (AWS) derzeit der zweitgrößte Cloud-Anbieter vor Google Cloud ist.