22.05.2019

“Wenn Gäste in Wien nur Sisi mitbekommen, reicht das nicht”

Im Gespräch mit dem brutkasten erklärt Maggie Childs, Gründerin des Magazins Metropole und AustrianStartups Board Member, warum sie ihrer sehr internationalen Leserschaft das Thema Hidden Champions näherbringen will.
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Maggie Childs über Hidden Champions und die internationale Bubble
(c) Metropole: Maggie Childs

“Sie streben nicht nach dem Exit, auch nicht nach einem IPO. Die meisten wollen am liebsten für immer Familienunternehmen mit drei Shareholdern bleiben” sagt Maggie Childs, Gründerin des englischsprachigen Wiener Magazins Metropole. Sie spricht von den zahlreichen “Hidden Champions” Österreichs, also Unternehmen, die in einer Nische an der Weltspitze stehen oder gar Weltmarktführer sind.

+++ Das Erfolgsrezept der “versteckten” Weltmarktführer aus Österreich +++

“International ist diese Stärke Österreichs kaum sichtbar”

Derer gibt es hierzulande überdurchschnittlich viele. “International ist diese Stärke Österreichs aber kaum sichtbar”, bemängelt Childs. Und das obwohl – der Begriff Weltmarktführer legt es nahe – die Hidden Champions den Großteil ihrer Produkte exportieren. Sie nehmen die Bezeichnung “hidden” eben beim Wort. Dennoch: “Wenn Gäste in unserer Stadt nur das Leopold-Museum und Sisi mitbekommen, reicht das nicht”, sagt die Metropole-Herausgeberin. Schließlich hätte die heimische Wirtschaft ohne internationale Ausrichtung – und Kommunikation – keine Zukunft. Die Message müsse also lauten: “Wenn ein Unternehmen aus Österreich kommt, kann man erwarten, dass es nachhaltig wirtschaftet”.

Metropole bringt Hidden Champions in die internationale Bubble

Bei einem Event am kommenden Montag will sie das Thema daher ihrer Leserschaft näher bringen. Und die kommt zum Großteil aus dem Ausland. Besonders stark vertreten sind Angehörige internationaler Institutionen wie der UNO, die sich als Botschafter der Message besonders gut eignen würden, so Childs. “Die sind nicht in unserer Bubble sondern in ihrer eigenen”, sagt die Gründerin, die auch als AustrianStartups Board Member fungiert, in Anspielung auf die heimische Startup-Szene. Und in dieser anderen Bubble gelte es mitunter schon als innovativ, wenn man Abfall recycle. Dabei hätten die Hidden Champions in Sachen Innovation einiges mit Startups gemeinsam. “Es geht bei beiden darum, eine Lücke zu finden und etwas Großes daraus zu machen”.

“Gibt es besondere Incentives? Oder ist das kulturell bedingt?”

Beim Event am Montag im Erste Bank Campus will Metropole die Ursachen und Strategien, die hinter der Häufung an Hidden Champions in Österreich stehen, ergründen. “Gibt es besondere Incentives? Oder ist das kulturell bedingt?”, wirft Maggie Childs in den Raum. Keynotes gibt es dazu von WKÖ-Vizepräsident Jürgen Roth, von Börse Wien-CEO Christoph Boschan und von Childs selbst. Es folgt eine Podiumsdiskussion und eine Networking Session.

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Die Wirtschaftsagentur Wien bekommt einen neuen Leiter der Förderabteilung. Bislang hatte Christian Bartik diese Position inne. Er verlässt das Unternehmen laut einer Aussendung auf eigenen Wunsch, um Gastronomie-Unternehmer zu werden. Ihm folgt mit Anfang Dezember Klaus Reiter nach der bereits seit 2013 für die Förderabteilung der Wirtschaftsagentur Wien tätig ist.

Klaus Reiter will Fokus auf Digitalisierung und Klima legen

Davor war der Betriebswirt als selbstständiger Unternehmensberater sowie in der Marktforschung tätig. In seiner neuen Position will Reiter einen besonderen Fokus auf die Themen Digitalisierung und Klima legen. “Es ist mir ein großes Anliegen, den Wirtschaftsstandort Wien in meiner neuen Funktion aktiv mitzugestalten und Unternehmen dabei zu unterstützen, die Chancen, die sich aus aktuellen Herausforderungen wie dem Klimawandel ergeben, zu erkennen und zu nutzen”, sagt der neue Abteilungsleiter.

Förderportfolio soll strategisch weiterentwickelt werden

Die Wirtschaftsagentur Wien fördert Unternehmen aller Größen und Branchen mit verschiedenen Instrumenten. Zudem bietet die Institution Unternehmen Betriebsflächen, Büros, kostenlose Beratungen, Workshops sowie Vernetzung und hilft bei der Suche nach neuen Kooperationspartner:innen. Unter der neuen Leitung soll das Förderportfolio strategisch weiterentwickelt werden.

Wirtschaftsagentur-Wien-Chef Hirczi: “Erfreulich, dass wir die Stelle intern nachbesetzen konnten”

Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, kommentiert: “Klaus Reiter hat sich in den vergangenen Jahren mit großem Engagement als Förderexperte etabliert. Umso erfreulicher ist es, dass er sich unter zahlreichen qualifizierten Mitbewerber:innen durchgesetzt hat und wir die Stelle intern nachbesetzen konnten. Mit seiner Erfahrung und seinem umfassenden Fachwissen wird er die Abteilung in die Zukunft führen.”

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