05.02.2021

Lympik: NÖ-Sport-Startup überzeugt bei Satelliten-Technologie-Wettbewerb

Lympik aus Oberpiesting in der Nähe von Wiener Neustadt nutzt für seine Sportanalyse-Plattform Satellitentechnologie und kam ins Finale von MyGalileoSolution.
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Archiv: Lympik ist Accent-Alumnus (c) Accent
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Oberpiesting in der Gemeinde Waldegg im südlichen Niederösterreich – das ist der Firmensitz des Startups Lympik. In der rund 600-Seelen-Ortschaft nahe der Hohen Wand würde man vielleicht auf den ersten Blick kein HighTech-Unternehmen vermuten, das mit Satellitentechnologie arbeitet. Doch genau das macht das Startup – und zwar mit seiner Sportanalyse-Plattform.

Die Lösung des Startups verbindet Satellitentechnologie und IoT (Internet of Things) für den Einsatz im Sport. Mit der selbst entwickelten Hardware können präzise Zeit- und Ortsangaben an verschiedenen Punkten z.B. von einem Slalom-Lauf, einem Mountainbike-Track oder einer Sprint-Strecke gemessen und dann direkt über die Lympik-Cloud analysiert werden. Die personalisierten Ergebnisse und Auswertungen gibt es live aufs Handy. Die Kunden sind Athleten vom Breitensport bis hin zu Weltcup-Teams. Über ein Händler-Netzwerk wird das System in mehreren europäischen Ländern erfolgreich vertrieben.

Lympik: Neuer Motion Tracker mit Galileo-Satellitenunterstützung

Mit einem Motion Tracker-Prototyp überzeugte das Startup nun auch beim MyGalileoSolution der GSA (European Global Navigation Satellite Systems Agency) und kam als einer von rund 350 Bewerbern ins Finale der besten 20 in der Kategorie “vom Prototyp zum Produkt” – und der Wettbewerb ist noch nicht vorbei. Gesucht wurden dabei EU-weit junge Unternehmen, die Produkte und Lösungen entwickeln, die das Galileo-Satelliten-System verwenden. Dadurch möchte die GSA die Entwicklung von wirtschaftlich verwertbaren Produkten unterstützen, welche die europäische GNSS Technologie nutzen. Insgesamt sind dabei 1,45 Millionen Euro Preisgeld zu holen.

Der eingereichte Motion Tracker misst die genauen Bewegungen eines Sportlers. Dabei werden z.B. Geschwindigkeit, Richtungsänderung, Beschleunigung und Position genau gemessen, fusioniert, und auf Basis dieser Daten zeitabhängige Analysen erstellt. Lympik-Geschäftsführer Thomas Peroutka kommentiert: “Wir haben bereits Interessenten für unser neuestes Produkt, die schon gespannt darauf warten, dass es fertig wird. Sie reichen vom Fußball bis zum Skisport. Im High-End Trainingsbereich werden diesem Produkt kaum Grenzen gesetzt sein. Im Moment wird noch fleißig gearbeitet, getestet und vorbereitet, um beim Finale Anfang März ganz oben am Podium zu landen”. Mit dem Preisgeld wolle man den Start des neuen, satellitengestützten Produktes am Markt beschleunigen.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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