05.04.2023

Loudt: Grazer Startup baut die Lautsprecher der Zukunft mit Nokia als Vorbild

Das Grazer Startup Loudt will in einer unter Druck stehenden Branche mit Innovation punkten. Dabei orientiert man sich an einem alten Klassiker.
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Das Gründerteam von Loudt. (C) Fabian Skala
Das Gründerteam von Loudt. (C) Fabian Skala

Als Jürgen Seidler vor einigen Jahren ein Lautsprecher kaputtging, wurde er auf ein Problem aufmerksam. Ein Anruf beim Hersteller brachte nichts, Reparaturen würden nicht angeboten werden, hieß es. Seidler, der schon als Kind mit seinem Vater an Lautsprechern schraubte, bemerkte zudem, dass die verbaute Technologie ohnehin in die Jahre gekommen ist. Daraufhin entstand bei ihm die Idee für das Startup “Loudt”.

Streaming-Boom verändert Branche

Seit dem Streaming-Start mit Spotify rund um das Jahr 2008 ist die Lautsprecher-Branche unter Druck. “In den 70er, 80er-Jahren leisteten sich Kund:innen Lautsprecher, die dann auch für mehrere Jahre ihren Zweck erfüllten”, sagt Seidler im brutkasten-Gespräch. Durch den technologischen Fortschritt verlieren die meisten Lautsprecher, die aktuell auf den Markt kommen, nach wenigen Jahren ihre Effizienz.

“Ich wäre als Kund:in dumm, wenn ich mir heute für mehrere 10.000 Euro einen Lautsprecher kaufe. Die Elektronik in den meisten Geräten hinkt den Entwicklungen im Soundbereich hinterher”, sagt Seidler. Mit Loudt will er dieses Problem lösen. Denn die Ellipsen-förmigen Lautsprecher des Grazer Startups besitzen ein austauschbares Elektronikmodul.

Das System der austauschbaren Technik von Loudt (C) Loudt

Dabei orientierte sich das Startup am Vorbild der Nokia-Handys. Wie bei den Akkus der Kult-Mobiltelefone, kann auch das Elektronikmodul von Loudt einfach herausgenommen werden. Kommt ein neues auf den Markt, können Kund:innen die Elektronik einsenden und von Loudt updaten lassen.

Loudt verspricht lange-haltbare Speaker

“Unsere Lautsprecher halten zehn Jahre und länger, außer man fährt mit dem Auto drüber”, sagt Seidler lachend. Das Herzstück von Loudt ist ein Lautsprecher, der über den gesamten Frequenzbereich ausreichende Leistungsreserven hat, und so eine individuelle Klangcharakteristik ermöglicht. Er kann selbst die tiefsten Frequenzen in großen Räumen wiedergeben. Die dazu beitragende Software stammt von einer Google-Company. “Unsere Speaker kann man auch vor dem finalen Kauf testen, denn wohl die wenigsten investieren mehrere Tausend-Euro in einen Lautsprecher, den sie noch nicht gehört haben”, sagt Seidler. Loudt liefert dabei die 27,1-Kilo schweren Lautsprecher seinen Kund:innen direkt in die Wohnung.

Das Innenleben eines Loudt-Speakers

Hinter der Ellipsen-Form des Speakers steht das Ziel, mit dem Lautsprecher auch ein Designstück zu erwerben. “Wir wollen ein Produkt herstellen, dass man auch gerne im Wohnzimmer stehen hat und elegant aussieht”, sagt Seidler. Das derzeit vierköpfige Team von Loudt habe sich bewusst gegen einen Holzlautsprecher entschieden. Das Kunststoff-Polymer aus dem die Speaker hergestellt werden, lasse sich im Falle des Falles immer einschmelzen und wieder verwenden. 95 Prozent des Lautsprechers seien daher recyclebar.

2022 gegründet, finanziert sich Loudt bisher aus den Ersparnissen des Teams. Im Sommer 2023 ist eine erste Investmentrunde geplant. Die Ziele des Grazer Unternehmens sind klar: bis Ende 2024 soll die Markteinführung des ersten Speakers abgeschlossen sein. Ein zweiter, etwas kleinerer, Lautsprecher soll dann schon entwickelt sein. Insgesamt will Loudt im kommenden Jahr 1.000 Speaker verkaufen und bei seinen Kund:innen Anklang finden.

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Nadina Ruedl | © Die Pflanzerei

Der Preis wurde von Frau in der Wirtschaft (FiW) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ins Leben gerufen und in diesem Jahr erstmals verliehen. Ziel des Awards ist es, die Leistungen österreichischer Unternehmerinnen zu würdigen, ihre Bedeutung für die Wirtschaft hervorzuheben und Frauen in Führungspositionen sichtbarer zu machen.

„Mit dem Woman in Business Award zeichnen wir heuer erstmals herausragende Unternehmerinnen aus und zeigen, was Frauen in der Wirtschaft bewegen. Sichtbarkeit schafft Vorbilder und fördert ein vielfältigeres Wirtschaftsumfeld, von dem wir alle profitieren können“, betonte WKÖ-Präsident Harald Mahrer bei der Übergabe der Trophäen.

Die Pflanzerei bietet vegane österreichische Küche

Nadina Ruedl, Gründerin des Wiener Food-Startups Die Pflanzerei, wurde mit dem Titel „Gründerin des Jahres“ ausgezeichnet. Ihr Startup vereint heimische Landwirtschaft und traditionelles Handwerk in pflanzlichen Fleischalternativen. Dabei zeigt Die Pflanzerei, dass vegane Ernährung und typisch österreichische Küche nicht unbedingt im Widerspruch stehen müssen.

Im Oktober 2021 startete das Startup mit seinem ersten Produkt, dem veganen Leberkäse “Gustl”. Nach einer einjährigen Pilotphase war der vegane Gustl in den Feinkosttheken von über 130 Billa-Filialen zu kaufen – brutkasten berichtete. Ende Mai letzten Jahres erweiterte Die Pflanzerei ihr Sortiment um zwölf weitere Produkte, darunter vegane Alternativen von Käsekrainer, Fleischknödel und Kaiserschmarrn.

Die Preisträgerinnen des Woman in Business Award 2024

  • Gründerin des Jahres: Nadina Ruedl, Die Pflanzerei – Veganer Lebensmittelhandel GmbH
  • Ein-Personen-Unternehmerin des Jahres: Maren Wölfl, FEMALE WAKE-UP CALL e.U
  • Innovatorin des Jahres: Birgit Mitter, Ensemo GmbH
  • Social Entrepreneurin des Jahres: Madeleine Alizadeh, dariadéh GmbH
  • Unternehmerin mit besonderer Leistung: Renate Ozlberger, Fleischhauerei Ozlberger GmbH
  • Unternehmerin mit Lebenswerk: Gesine Tostmann, Tostmann Trachten GmbH und CoKG

Weibliche Gründungen steigen an

Der Woman in Business Award will sichtbar machen, wie bedeutend der Beitrag von Unternehmerinnen zur heimischen Wirtschaft ist. Im Jahr 2023 wurden 39,3 Prozent der österreichischen Einzelunternehmen von Frauen geführt, was einem Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Zudem war 2023 ein Rekordjahr für weibliche Gründungen: Noch nie zuvor wurden so viele Einzelunternehmen von Frauen ins Leben gerufen. Der Anteil der Gründerinnen stieg auf 44,5 Prozent, ein Zuwachs von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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