16.07.2024
GENERATIVE KI

Lora: Wiener Startup Oscar Stories trainiert “kindgerechte KI”

Die kindgerechte generative KI Lora soll deutlich weniger Bias als die Standard-Modelle aufweisen und für Lern-Apps und Kinder-Entertainment genutzt werden.
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Lora - FragDie.EU - Die Founder Dima Rubanov und Matthias Neumayer | (c) Oscar Stories
Die Founder Dima Rubanov und Matthias Neumayer | (c) Oscar Stories

Mit dem Adaptieren von generativer KI kennen sich die beiden Wiener Gründer Dima Rubanov und Matthias Neumayer aus. Ihr Startup HeyQQ hat mit der KI-Gute-Nacht-Geschichten-App Oscar Stories und dem Erklär-Chatbot “Frag das PDF” zwei Produkte auf Basis von Open-Source-Large-Language-Models am Markt. Nun gehen die beiden einen Schritt weiter und trainieren mit “Lora” ein Modell, das auch anderen als Basis für kindgerechte KI-Anwendungen dienen soll.

Viel Bias und wenig kindgerechte Sprache bei GPT-4 und Co

Der Bedarf dafür habe sich bei Oscar Stories ergeben, heißt es vom Startup. “Bei der Arbeit mit KI-generierten Kindergeschichten stellten wir fest, dass männliche Kinder oft als Helden dargestellt wurden, während weibliche Charaktere oft die Opferrolle einnehmen und auch die Sprache selbst bei GPT-4o kaum kindgerecht ist. Mit Lora arbeiten wir an einer kindgerechten KI-Adoption mit vermindertem Bias”, erklärt Co-Founder Rubanov.

“Lernen ohne Risiko mit AI”

Lora steht für “Lernen ohne Risiko mit AI” und soll für Lern-Anwendungen, aber auch im Kinder-Entertainment-Bereich genutzt werden können. “Auf Basis von Open-Source-Modellen soll mittels hochqualitativer, eigens erstellter Datensätze in Zusammenarbeit mit Pädagoginnen ein eigenes Fine-Tuning erstellt werden, um bessere Ergebnisse als GPT4 oder Gemini zu erzielen”, heißt es vom Startup.

Lora soll zunächst für MINT-Lern-App genutzt werden

Zunächst wolle man mit Lora eine eigene App auf den Markt bringen, “die Kinder auf unterhaltsame und ansprechende Weise für MINT-Fächer zu begeistern soll”. Später soll die API dann auch anderen zugänglich gemacht werden. “Lora wird die erste vertrauenswürdige KI-Adoption für reduzierten Bias und kindgerechte Sprache im DACH-Raum sein. Wir werden eine neue mobile App auf den Markt bringen, die künstliche Intelligenz nutzt, um Kindern durch personalisierte, interaktive Geschichten Bildungsinhalte näherzubringen”, erklärt Co-Founder Neumayer.

Lora: aws-Förderung und Arbeit an Zertifizierung als vertrauenswürdige KI

Für das Projekt holten sich die Gründer auch eine Förderung im Rahmen des “AI Adoption Call” des aws. Unterstützt werde man zudem vom Ministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und der Fachakademie Sozialpädagogik München Mitte, heißt es vom Startup. Überdies werde man von TRUSTIFAI zur Zertifizierung als vertrauenswürdige KI begleitet. Mit dem Machine Learning-Experten Marco Marthe wurde für das Projekt Lora auch das Team erweitert.

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Das FemTech-Startup femble holt sich einen neuen Investor: Den FemTech-Gründer Raoul Schweritzl | Foto: femble

Wir schreiben nur ein knappes Monat, seitdem das Tiroler FemTech femble seinen Pivot sowie sein letztes Investment bekanntgegeben hat. Am heutigen Freitag kommunizieren die beiden Gründer:innen Lina Graf und Daniel Steiner einen weiteren Meilenstein.

Femble holt sich einen neuen Angel-Investor an Bord. Raoul Scherwitzl, gebürtiger Wiener und Co-Founder der Verhütungs-App Natural Cycles, ist ab sofort am Unternehmen beteiligt. Scherwitzl holte sich selbst erst vergangenen Mai ein Investment in Höhe von 55 Millionen Dollar – brutkasten berichtete.

femble trifft “einen echten Pain-Point”

Raoul Scherwitzl soll fortan Know-how und “ein starkes Netzwerk” in die Partnerschaft mit femble mit einbringen. Eine Höhe oder Größenordnung zur Investition wird nicht genannt.

“Die Problemstellung hat mich überzeugt – durch meine Erfahrung im Bereich digitaler Gesundheitslösungen weiß ich, dass hier ein echter Pain-Point liegt”, wird Investor Scherwitzl in einer Aussendung zitiert. “femble adressiert ein fundamentales Bedürfnis und hat das Potenzial, die Interaktion zwischen Ärzten und Patientinnen nachhaltig zu verbessern”, so der Investor.

Expansion nach New York

Mit dem Investment will das Tiroler Startup auch einen Schritt über den Atlantik wagen und seinem Plan zur Internationalisierung nachgehen. Mit seiner spezialisierten Softwarelösung plant das Startup eine Expansion nach New York, um auch dort “neue Maßstäbe in der digitalen Gesundheitsbranche” zu setzen.

“Wir freuen uns sehr über die Investition von Raoul. Es bestätigt unseren Ansatz und motiviert uns, mit femble weiterhin die Arzt-Patienten-Beziehung grundlegend zu stärken”, sagt Co-Founderin Graf.

FemTech-Experte seit den 2010er-Jahren

Der neue Angel-Investor hat bereits reichlich Erfahrung im FemTech-Feld vorzuweisen. Mit Natural Cycles konnte Scherwitzl – er hält einen Doktortitel in Physik – bereits in den 2010er-Jahren ein Investment von insgesamt über 30 Millionen US-Dollar aufnehmen.

Kurz nach seiner Series-C-Runde im vergangenen Mai sprach Scherwitzl von einem angestrebten Börsengang. Voraussichtlich in den nächsten zwei bis drei Jahren, hieß es damals. “Wir haben das Unternehmen an einen Punkt gebracht, an dem klar ist, dass unsere Erfindungen von Dauer sind, aber wir sind immer noch erst bei einem Prozent unseres vollen Potenzials”, so der Co-Founder damals.

femble schaffte Neuausrichtung dank Marktfeedback

Zurück zu femble: Das FemTech hat sich erst vor Kurzem einer strategischen Neuausrichtung vollzogen – brutkasten berichtete. Die neue femble-Version legt ihren Fokus auf die Stärkung der Arzt-Patienten-Beziehung durch eine digitale Plattform. Die strategische Wende wurde durch umfangreiches Marktfeedback und die Bedürfnisse von Ärzten motiviert, heißt es.

Co-Founderin Graf zufolge soll die Plattform fortan als personalisiertes Informationstool zwischen Patient:innen und Mediziner:innen dienen. Mit femble sollen Behandlungszeiten verkürzt und Wissen über Basisfragen sicher verbreitet werden. Patient:innen erhalten dabei verifiziertes Wissen von ihren eigenen Ärzt:innen. Das Prinzip gleicht einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte.

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