10.02.2021

Logsta: Millioneninvestment für NÖ-Startup – ohne Abgabe von Anteilen

Innerhalb weniger Jahre hat sich das niederösterreichische Logistik-Startup Logsta einen rieseigen internationalen Kundenstamm aufgebaut.
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Die Logsta-Gründer vlnr. Dominik Bieringer, Georg Weiß und Christoph Glatzl
Die Logsta-Gründer vlnr. Dominik Bieringer, Georg Weiß und Christoph Glatzl | © Adrian Almasan Photography

Wenn man bei heimischen Hardware-Startups nachfragt, wie sie die Logistik handhaben, fällt sehr oft ein Name: Logsta. Das 2017 in Wiener Neustadt von Georg Weiß, Christoph Glatzl und Dominik Bieringer gegründete Startup, das es sich zur Mission gemacht hat, auch “kleinen” Kunden maßgeschneiderte und digitale Logistik-Lösungen zu bieten, ist in seinem Bereich innerhalb weniger Jahre zu eine festen Größe geworden. Und das, ohne bislang extern Kapital aufgenommen zu haben.

© Adrian Almasan Photography: Logsta-Lager von außen

Der Kundenstamm geht inzwischen weit über Österreich und über die Startup-Szene hinaus. Rund 860 Kunden sind es, darunter etwa Neoh, Refurbed oder Zotter. Das Unternehmen hat rund 85 Mitarbeiter und Lagerstandorte in Deutschland, Österreich, UK und den USA, wo rund zwei Millionen Produkte lagern.

Round2 investiert Revenue-based

Dass die Geschäftszahlen bei Logsta überzeugend sind – und das wohl nach dem Corona-bedingten E-Commerce-Boom umso mehr, zeigt nun auch eine aktuelle Investment-Runde. Round2 Capital Partners steckt einen nicht näher bezifferten siebenstelligen Betrag in das Unternehmen – allerdings ohne dafür Anteile zu erwerben. Stattdessen gibt es eine Umsatzbeteiligung bis zu einer definierten Obergrenze. Die in Wien ansässige Investmentgesellschaft sieht sich selber als Pionier im Bereich Revenue-Based Financing in Europa. Beim aktuellen Deal trat i5invest als Berater auf.

Logsta: Kapital soll in weitere internationale Expansion fließen

Das Kapital soll in die weitere Expansion fließen. “Wir haben mit Round2 den idealen Partner für uns gefunden. Sie überzeugen mit ihrer einzigartigen flexiblen Finanzierungslösung, wodurch wir die Chance haben, unser Wachstum zu beschleunigen und weitere internationale Märkte zu erobern”, kommentieren die Logsta-Gründer in einer Aussendung.

© Adrian Almasan Photography: Logsta-Lager von innen

Und Christian Czernich, CEO und Co-Founder von Round2 Capital Partners meint dort: “Wir sind von der Dynamik und dem Einfallsreichtum des Logsta-Teams beeindruckt. Die Gründer haben es geschafft, ohne externe Finanzierung ein hoch innovatives und inzwischen weltweit agierendes Unternehmen in kurzer Zeit aufzubauen. Die digitalen Logistik-Lösungen von Logsta ermöglichen es sowohl großen als auch kleinen Unternehmen, ihre online verkauften Produkte schnell, verlässlich und kostengünstig zum Endkunden zu bringen”.

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WhatAVenture wird Partner - Eines der Gebäude am CERN | (c) Torbjorn Toby Jorgensen via Wikimedia Commons
Eines der Gebäude am CERN | (c) Torbjorn Toby Jorgensen via Wikimedia Commons

Startups einen schnellen, unkomplizierten und maßgeschneiderten Zugang zu CERN-Ressourcen bieten – so lautet die Zielsetzung des Programms CERN Venture Connect (CVC). Das renommierte internationale Forschungszentrum mit Sitz in der Schweiz ist für seine Teilchenbeschleuniger bekannt und bringt mit der Grundlagenforschung im Bereich Teilchenphysik Ergebnisse in Feldern wie Lasertechnologie und Chips hervor, die etwa in der Robotik und im Energie-Bereich Anwendung finden können. Mit WhatAVenture wird nun ein heimischer Corporate Venture Builder ab 2025 CVC-Partner.

“Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln”

Das Wiener Unternehmen, das unter anderem heimische Konzerne wie Verbund, Strabag und ÖBB und große internationale Unternehmen wie Miele oder EnBW bei ihren Corporate-Venturing-Aktivitäten betreut, will die Übernahme der Technologien durch Startups und Unternehmensgründungen beschleunigen. “Unser Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln. Auf diese Weise helfen wir Startups und Unternehmen, innovative Produkte schneller zu validieren und auf den Markt zu bringen”, sagt Georg Horn, Lead Venture Architect bei WhatAVenture.

WhatAVenture mit Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Forschungsprogrammen

Mit dem WhatAVenture-Framework führe man eine “360-Grad-Validierung” durch, um Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und technologischen Fortschritt in marktfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. “Wir kennen und verstehen die Denkweise von Ingenieuren und ergänzen diese mit unserem Expertennetzwerk und Marktverständnis”, so Horn. Man habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit akademischen Forschungs- und Startup-Programmen zusammengearbeitet.

CERN: “Idealer Partner für diese Kooperation”

CERN habe WhatAVenture aufgrund dieser umfassenden Erfahrung als CVC-Partner ausgewählt, heißt es in einer Aussendung. “Wir erkennen das enorme Potenzial unserer Technologien in Deep-Tech-Bereichen wie Energie oder Robotik, und unsere Partnerschaft mit WhatAVenture wird uns dabei helfen, dieses Potenzial zu verwirklichen. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Frühphasenvalidierung und im Bereich von Startups in der Frühphase haben wir in WhatAVenture den idealen Partner für diese Kooperation gefunden”, sagt dazu Linn Kretzschmar vom CERN.

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