20.03.2025
TRACKING-DEVICES

LoconIQ: Kärntner Startup entwickelt Echtzeit-Lösung für Lokalisierungen

Daniel Neuhold hat sich auf Kommunikation und Lokalisierung spezialisiert. Die Tracking-Devices seines Startups LoconIQ nutzen bereits internationale Kund:innen.
/artikel/loconiq-kaerntner-startup-entwickelt-echtzeit-loesung-fuer-lokalisierungen
Das Tracking-Device von LoconIQ | Foto: LoconIQ

In vielen Unternehmen müssen Mitarbeiter:innen noch manuell Daten sammeln: wie lange etwas in der Produktion ist etwa, oder wer wann welche Substanzen nutzt. Genau hier setzt das Startup LoconIQ von Daniel Neuhold an: „Wir arbeiten an hochpräziser, dreidimensionaler und echtzeitfähiger Lokalisierung“.

Die von ihm entwickelten Tracking-Devices stützen sich auf ein funkbasiertes System, das auf Basis von Ultra-Wideband funktioniert. „Über Funk sind wir in der Lage, ein eigenes Sensornetzwerk aufzubauen. Dadurch können alle Sensoren untereinander Daten austauschen. So können wir auch unser Gegenüber lokalisieren“, erklärt Neuhold. Zusätzlich zur Lokalisierung messen die Geräte auch sensorische Daten, beispielsweise Temperatur oder Luftdruck.

LoconIQ verspricht zentimetergenaue Lokalisierung

Dabei verspricht LoconIQ im Vergleich mit der Konkurrenz eine viel schnellere, viel genauere und viel robustere Lokalisierung. Das Sensorboard, das Neuhold verkauft, ist zwei bis drei Zentimeter groß, innerhalb von fünf Minuten einsatzbereit und arbeitet batteriebetrieben. Die Lokalisierung erfolgt zentimetergenau – und funktioniert sowohl Indoor als auch Outdoor.

Außerdem sei das System laut Neuhold robust gegen magnetische Störungen oder Funkstörungen und funktioniere auch an Orten, an denen WLAN oder Bluetooth keine Reichweite mehr haben. Das Startup hat dafür Algorithmen entwickelt, die solche Störungen umgehen können. „Wenn man diese Algorithmen hat, spielt es auch keine Rolle mehr, was der Use Case ist“, sagt Neuhold. Das System kalibriere sich selbst, das Produkt sei entsprechend extrem skalierbar.

LoconIQ-Gründer Daniel Neuhold | Foto: LoconIQ

Viel Zeit für die Entwicklung

Der Kern der Idee stammt aus Neuholds Doktorarbeit. „2017 haben wir an der Uni die ersten tollen Ergebnisse erreicht“, sagt der Gründer heute. 2018 meldete er Patente an – einerseits auf die Latenzzeit und andererseits auf die Präzision. Mit diesem Grundstock holte sich Neuhold erstes Feedback bei Firmen. Viele bemängelten die fehlende Robustheit bisheriger Systeme.

Anhand dieses Feedbacks entstand 2021 der erste richtige Prototyp. 2022 bekam Neuhold eine FFG-Basisprogramm-Finanzierung, zeitgleich stieg ein Investor ein. Die LoconIQ gründete er daraufhin im September desselben Jahres – brutkasten berichtete. „Danach haben wir uns wirklich eineinhalb Jahre für die reine Entwicklung Zeit genommen, um aus dem Prototypen ein Produkt zu entwickeln“, sagt Neuhold. Seit Mitte 2024 befindet sich das Produkt im Verkauf. Bis zum Ende diesen Jahres soll die Innovation abgeschlossen werden.

Ersparnis für Kund:innen

Die Tracking-Devices bekommen Kund:innen zum Einkaufspreis. Danach bezahlen sie pro Anwendung. „Wenn die Geräte genutzt werden, sparen wir dem Kunden 70 bis 100 Euro am Tag. Davon nehmen wir einen Teil von zwei bis drei Euro. Das amortisiert sich schon am ersten Tag“, sagt Neuhold. Er geht davon aus, dass das Startup in diesem Jahr mit Sicherheit Cash-Flow-positiv sein wird. Aktuell gibt es eine zweite FFG-Basisprogramm-Finanzierung.

LoconIQ liefert Analysedaten

Die Devices sind bereits in den USA, in der EU und in der Vereinigten Arabischen Emiraten im Einsatz. Aktuell führt Neuhold auch Gespräche in Japan. Zu seinen Kund:innen zählt er „einige Multi-Milliarden-Dollar-Firmen“.

Sein Produkt sei vor allem für Pharmafirmen interessant. In diesem Bereich werden sowohl Mitarbeiter:innen als auch Container, Substanzen und Arbeitsgeräte mit Tracking-Devices ausgestattet. „Wir wissen so zu jeder Zeit, welcher Mitarbeiter welche Substanz wann, wo und wie verwendet hat“, sagt Neuhold. Das alles könne LoconIQ automatisiert tracken. Auch Zugangsschranken könnten dadurch automatisch geöffnet werden.

So werden die Devices, die sogenannten „Locis“ versendet | Foto: LoconIQ

„In der Stahlindustrie tracken wir das Asset, das durch eine Produktionslinie durchgeht“, nennt Neuhold als weiteres Beispiel. Das bringe sehr genaue Analysedaten: Es ermögliche Firmen auf die Sekunde genau abzurechnen oder im Schadensfall nachzuweisen, dass das Produkt in der Produktion alle Schritte ordnungsgemäß durchlaufen hat.

Skalierung von LoconIQ geplant

Im Kernteam von LoconIQ arbeiten aktuell sechs Personen. Hinzu kommen externe Mitarbeiter:innen in Österreich und Personen, die im Ausland auf Werkvertragsbasis arbeiten. Neuhold möchte das Unternehmen aber jedenfalls skalieren. Der Fokus liege dabei auf Kund:innen, die Analysedaten benötigen – also auf Monitoring und Validierung von Prozessschritten.

Demnächst hat Neuhold einen Termin bei der US-Lebensmittelbehörde FDA: „Die wollen sich anschauen, inwieweit wir diese Prozessschritte automatisiert im Hintergrund aufzeichnen können und welchen Mehrwert wir liefern können.“

Bis jetzt sind die Devices ausschließlich im Ausland im Einsatz. Das liege einerseits an dem internationalen Netzwerk durch seine akademische Arbeit, sagt Neuhold. Andererseits habe er auch das Gefühl, dass internationalisierte Unternehmen etwas schneller agieren als österreichische. „Aber wir hoffen natürlich, dass das national auch anzieht.“

Deine ungelesenen Artikel:
31.03.2025

IDCanopy: Wiener Startup gewinnt Pitch bei größtem FinTech-Event in CEE

Das 2024 gegründete RegTech-Startup IDCanopy kann sich bei MoneyMotion in Zagreb gegen rund 300 andere Startups durchsetzen.
/artikel/idcanopy-pitch-moneymotion
31.03.2025

IDCanopy: Wiener Startup gewinnt Pitch bei größtem FinTech-Event in CEE

Das 2024 gegründete RegTech-Startup IDCanopy kann sich bei MoneyMotion in Zagreb gegen rund 300 andere Startups durchsetzen.
/artikel/idcanopy-pitch-moneymotion
IDCanopy-Gründer Bernhard Reiterer (links) auf der MoneyMotion-Bühne | (c) MoneyMotion
IDCanopy-Gründer Bernhard Reiterer (links) auf der MoneyMotion-Bühne | (c) MoneyMotion

Ist die Person, mit der ich zu tun habe, wer sie vorgibt zu sein? Und sollte ich mit dieser Person ein Geschäft abschließen? Dass alle Geschäftsprozesse online erledigt werden können, ist heute eine Selbstverständlichkeit, stellt aber gerade Unternehmen in sensiblen Bereichen, wie etwa Banken und Versicherungen, vor gewisse Herausforderungen. Das 2024 gegründete Wiener RegTech-Startup IDCanopy will hier mit seinem Paket aus digitaler Identitätsprüfung, KYC (Know Your Customer), KYB (Know Your Business), eSignaturen und digitaler Identitätsausstellung eine umfassende Lösung bieten.

Gründer Bernhard Reiterer bringt dazu umfassende Erfahrungen aus seinem vorigen Startup mit. Mit IDCanopy hat er in den vergangenen Monaten die ersten Schritte getan. Mehrere bekannte internationale Unternehmen werden gerade als Kunden ongeboarded, verrät der Gründer, „die Namen kann ich dann in ein paar Wochen nennen.“

IDCanopy bereits unter ersten 15 von 1.500 bei EU Startups Summit im April in Malta

Aktuell soll auch die Teilnahme an internationalen Events und deren Pitch-Bewerben für Aufmerksamkeit sorgen. „Beim EU-Startups Summit in Malta im April treten wir als eines von 15 Startups aus mehr als 1.500 Bewerbungen an“, erzählt Reiterer.

Sieg bei MoneyMotion in Zagreb

Einen nicht ganz so großen Bewerb konnte Reiterer mit IDCanopy bereits jetzt im März für sich entscheiden. Aus insgesamt rund 300 Bewerbern wurde das Startup als eines von 20 Unternehmen aus 14 Ländern für den Pitch bei MoneyMotion in Zagreb ausgewählt – und konnte sich durchsetzen. Mit um die 2.000 Teilnehmer:innen ist es nach eigenen Angaben das größte FinTech-Event im CEE-Raum.

„Wollen den Schwung aus Zagreb direkt mitnehmen“

Mit dem Sieg holte sich das Startup Preise im Wert von 20.000 Euro, darunter 5.000 Euro Cash. Wichtiger ist für Reiterer aber die Sichtbarkeit. „Wir wollen den Schwung aus Zagreb direkt mitnehmen. Jetzt geht es darum, unser Wachstum mit starken Partnerschaften weiter zu beschleunigen, neue Märkte zu erschließen und unsere Embedded Workflows noch besser und effizienter zu machen“, so der IDCanopy-Gründer.

Die Qualität der anderen Pitches sei „richtig stark“ gewesen. Er sehe „eine großartige Bestätigung, dass unser Ansatz – KYC nicht nur als Pflichtübung, sondern als echten Wachstumstreiber zu sehen – überzeugt“, so Reiterer. „Die vielen Gespräche mit VCs und Branchenführern haben für mich auch gezeigt, dass wir mit unserer Lösung den Nerv der Zeit treffen.“

31.03.2025

IDCanopy: Wiener Startup gewinnt Pitch bei größtem FinTech-Event in CEE

Das 2024 gegründete RegTech-Startup IDCanopy kann sich bei MoneyMotion in Zagreb gegen rund 300 andere Startups durchsetzen.
31.03.2025

IDCanopy: Wiener Startup gewinnt Pitch bei größtem FinTech-Event in CEE

Das 2024 gegründete RegTech-Startup IDCanopy kann sich bei MoneyMotion in Zagreb gegen rund 300 andere Startups durchsetzen.
IDCanopy-Gründer Bernhard Reiterer (links) auf der MoneyMotion-Bühne | (c) MoneyMotion
IDCanopy-Gründer Bernhard Reiterer (links) auf der MoneyMotion-Bühne | (c) MoneyMotion

Ist die Person, mit der ich zu tun habe, wer sie vorgibt zu sein? Und sollte ich mit dieser Person ein Geschäft abschließen? Dass alle Geschäftsprozesse online erledigt werden können, ist heute eine Selbstverständlichkeit, stellt aber gerade Unternehmen in sensiblen Bereichen, wie etwa Banken und Versicherungen, vor gewisse Herausforderungen. Das 2024 gegründete Wiener RegTech-Startup IDCanopy will hier mit seinem Paket aus digitaler Identitätsprüfung, KYC (Know Your Customer), KYB (Know Your Business), eSignaturen und digitaler Identitätsausstellung eine umfassende Lösung bieten.

Gründer Bernhard Reiterer bringt dazu umfassende Erfahrungen aus seinem vorigen Startup mit. Mit IDCanopy hat er in den vergangenen Monaten die ersten Schritte getan. Mehrere bekannte internationale Unternehmen werden gerade als Kunden ongeboarded, verrät der Gründer, „die Namen kann ich dann in ein paar Wochen nennen.“

IDCanopy bereits unter ersten 15 von 1.500 bei EU Startups Summit im April in Malta

Aktuell soll auch die Teilnahme an internationalen Events und deren Pitch-Bewerben für Aufmerksamkeit sorgen. „Beim EU-Startups Summit in Malta im April treten wir als eines von 15 Startups aus mehr als 1.500 Bewerbungen an“, erzählt Reiterer.

Sieg bei MoneyMotion in Zagreb

Einen nicht ganz so großen Bewerb konnte Reiterer mit IDCanopy bereits jetzt im März für sich entscheiden. Aus insgesamt rund 300 Bewerbern wurde das Startup als eines von 20 Unternehmen aus 14 Ländern für den Pitch bei MoneyMotion in Zagreb ausgewählt – und konnte sich durchsetzen. Mit um die 2.000 Teilnehmer:innen ist es nach eigenen Angaben das größte FinTech-Event im CEE-Raum.

„Wollen den Schwung aus Zagreb direkt mitnehmen“

Mit dem Sieg holte sich das Startup Preise im Wert von 20.000 Euro, darunter 5.000 Euro Cash. Wichtiger ist für Reiterer aber die Sichtbarkeit. „Wir wollen den Schwung aus Zagreb direkt mitnehmen. Jetzt geht es darum, unser Wachstum mit starken Partnerschaften weiter zu beschleunigen, neue Märkte zu erschließen und unsere Embedded Workflows noch besser und effizienter zu machen“, so der IDCanopy-Gründer.

Die Qualität der anderen Pitches sei „richtig stark“ gewesen. Er sehe „eine großartige Bestätigung, dass unser Ansatz – KYC nicht nur als Pflichtübung, sondern als echten Wachstumstreiber zu sehen – überzeugt“, so Reiterer. „Die vielen Gespräche mit VCs und Branchenführern haben für mich auch gezeigt, dass wir mit unserer Lösung den Nerv der Zeit treffen.“

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag