02.04.2024
LIVECHECK

Steirer Startup vermittelt österreichische Livemusik

Jazz, Austropop, Country, Punk: An die 520 österreichische Bands findet man auf der Plattform Livecheck, mittlerweile eine der führenden Vermittler von Livemusik in Österreich. Trotzdem ist noch viel Luft nach oben, wie Gründer Andreas Schlintl erzählt.
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Gründer Andreas Schlintl ist nach wie vor hauptberuflich Musiker. (c) Sara Sera

Evergreens für die Hochzeitsfeier, Heavy Metal für das Biker-Fest oder Austropop für das Straßenfest: Auf Livecheck finde man “jede Band, für jedes Event”, wie der Claim verspricht. Etwa 120 Mal wurden Bands bisher über die Plattform gebucht, die Aufträge reichen von kleinen Geburtstagsfeiern zu großen Veranstaltungen mit einer Gage von 6000 Euro. Laut Gründer Andreas Schlintl hätte das System Kapazitäten für bis zu 1000 Veranstaltungen pro Monat. Aber bereits jetzt ist die Plattform eine der größten Livemusik-Plattformen in Österreich. Von ähnlichen Konzepten wie EventAgent24 oder Eventbricks hebt sich das Steirer Startup außerdem dadurch hervor, dass Bands auf der Plattform nicht nur gesammelt werden, sondern auch direkt gebucht werden können. Interessierte können also nicht nur nach Musik suchen, sondern auch gleich Preis und Verfügbarkeit checken.

Wie beim Fliesenleger

Gründer Andreas Schlintl ist selbst seit 2008 hauptberuflich Musiker und hat mit dem Konzept Livecheck umgesetzt, was ihm selbst lange gefehlt hat: Dass die Aufträge zu den Musizierenden kommen anstatt umgekehrt. Besonders kleine Bands müssen sich oft auf ihr Netzwerk verlassen oder Türklinken polieren um an Aufträge zu gelangen. Laut Schlintl ein Missstand; er vergleicht Musiker gerne mit Handwerkern. “Stellen wir uns vor, ein Fliesenleger würde zum Beispiel jeden Monat vorbeikommen und fragen, ob es wieder was zum Fliesen gibt. Wenn man Fliesenleger braucht, dann ruft man Fliesenleger an. Das sollte bei Musikern nicht anders sein.”

Livecheck nun auch als Abo-Modell

Je nach Feier, Geschmack und Budget können die Bands auf Livecheck durch verschiedene Suchkriterien wie Genre, Datum, Preis oder Standort gefiltert werden. Der Ablauf der Buchung erfolgt direkt auf der Plattform, wobei 15 Prozent der Gage als Provision an Livecheck gehen. Schlintl vergleicht das Modell mit “Booking.com”: Auch da hätten Kunden die Wahl, auf der Plattform oder direkt beim Hotel zu buchen. Über Livecheck habe man zusätzlich eine Absicherung, da im Falle einer kurzfristigen Absage einer Band sofort eine andere vermittelt werden könne. Neu ist außerdem ein Abo-Modell, das Bands für 19,90 Euro pro Monat erwerben können. Dafür sinkt die Abgabe an Livecheck von 15 auf sieben Prozent, außerdem bekommen die Bands ein Marketingpackage und werden auf den Kanälen von Livecheck promotet.

Von den Flitterwochen in die harte Realität

Den Entschluss, das Livecheck-Konzept zu verfolgen, fasste Schlintl 2016, am Tag nach seiner Hochzeit: “Ich bin da am Strand gesessen, habe etwas über mein Leben nachgedacht und was ich damit machen will und dann war die Idee einfach da.” Eine Idee für ein Konzept, das auf der Hand zu liegen schien; so vermutete Schlintl, bereits viel Konkurrenzkonzepte am Markt zu finden. Auf gründliche Recherchen plus Hinzuziehen eines Anwalts folgte schließlich Überraschung: “Verwunderlicherweise hat’s das wirklich noch nirgends gegeben”, so der 41-Jährige.

Nachdem die aws den nötigen Kredit bewilligt hatte, gründete Schlintl 2018 Livecheck. Trotzdem ist er bis heute hauptberuflich Musiker: „Ich lebe von der Musik. Hauptsächlich, weil ein Startup am Anfang nicht unbedingt viel Kohle bringt.“ Bis heute läuft das Startup ohne Fremdkapital. Das möchte Andreas Schlintl jedoch in Zukunft ändern: “Ich hoffe da sehr stark, dass sich in Sachen Investments in Zukunft etwas tut. Ich würde mich freuen, wenn es einen Interessenten gäbe, der nicht nur Investor ist, sondern wirklich ein Partner, mit dem man sich auch austauschen kann.”

Mehr dazu am Dienstag bei “2 Minuten 2 Millionen”. Weiters dabei: Zone 14, Drone Life Line und Bio Speckup.

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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