04.09.2024
AUSZEICHNUNG

Linzer Startup gewinnt Generali SME EnterPRIZE

Das Linzer Startup triply gewann den Generali SME EnterPRIZE in der Kategorie "Nachhaltige Dienstleistungen". Und ruft seinerseits jetzt eine eigene Challenge aus.
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triply
(c) triply - Triply-Founder Sebastian Tanzer und Christopher Stelzmüller, CTO.

Das oberösterreichische Mobility-Startup triply erhielt im November 2022 ein Investment von einer Million Euro, siehe hier. Mit ihrem Konzept Besucherströme automatisch zu berechnen, konnte man zudem im Oktober 2023 Raiffeisen als Kunden gewinnen. Nun folgt die nächste Erfolgsmeldung.

Triply: Analyse der Mobilitätsdaten durch SaaS

Für ihre Förderung nachhaltiger Unternehmensmobilität wurde das Linzer Startup als Gewinner des Generali SME EnterPRIZE (der seit 2021 vergeben wird) in der Kategorie “Nachhaltige Dienstleistungen” ausgezeichnet. Konkret analysiert triply mittels Software-as-a-Service (SaaS) die Mobilitätsdaten von Mitarbeiter:innen und zeigt Optimierungspotenziale auf. Damit sollen CO2-Emissionen, Kosten und Zeitaufwand für Unternehmen reduziert werden.

“Auch wir sehen in der Mobilität unserer Mitarbeiter:innen einen großen Hebel für positive Veränderung. In den kommenden Monaten legen wir einen besonderen Fokus darauf, nachhaltige und flexible Lösungen zu fördern”, sagt Gregor Pilgram, CEO der Generali Österreich zur Auszeichnung des Linzer Startups.

Sustainability Challenge von triply

Sebastian Tanzer, CEO & Co-Founder von triply ergänzt: “Unsere Software bietet detaillierte, datenschutzkonforme Analysen und ermöglicht Unternehmen, maßgeschneiderte nachhaltige Mobilitätsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Nachhaltigkeit trägt nicht nur zur Erhaltung unserer Umwelt bei, sondern bietet auch langfristig wirtschaftliche Vorteile wie Kosteneinsparungen und eine bessere Reputation.”

Dank des Preisgeldes von 10.000 Euro konnte triply nun selbst eine “Sustainability Challenge” ins Leben rufen und lädt andere Unternehmen dazu ein, ihre Nachhaltigkeitsgeschichte zu teilen und ein Mobility Audit im Wert von 10.000 Euro zu gewinnen.

Platz 2 an Carployee

Auf dem zweite Platz des Generali SME EnterPRIZE findet sich Carployee wieder. Die Mitfahr-App, die 2021 vom US-Unternehmen RideAmigos übernommen wurde, ermutigt durch ihre Software “Pave Commute” Solo-Pendler:innen umweltfreundliche Alternativen zu wählen.

Dritter Platz an Reisenbauer Solutions

Das Podest komplettiert Reisenbauer Solutions aus Wien. Das Unternehmen entwickelt Technologien wie energyOS und chargeOS, die effizientes Energiemanagement und Lademanagement ermöglichen. Diese Lösungen sollen den Übergang zu erneuerbaren Energien und E-Mobilität fördern, indem sie eine nahtlose Integration von Energiemanagement und E-Mobilität bieten und hersteller- sowie schnittstellenunabhängig alle Erzeuger, Verbraucher und Energiespeicher verbinden.

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worklivery: Chaosfrei Essen ins Büro bestellen

Das oberösterreichische Startup worklivery will dem Bestellchaos in der Büromittagspause ein Ende bereiten. Die Bestellplattform ermöglicht getrenntes Bestellen, aber eine gemeinsame Lieferung und damit eine Pause im Team.
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Das worklivery-Team: (v.l.) Clemens Sams, Kevin Händel, David Huber, Jakob Stadlhuber, Ramin Bahadoorifar (c) worklivery

In der Firma Mittagessen zu bestellen kann schnell komplizierter werden als eine App zu programmieren: Was möchte jede:r essen? Wer ruft beim Restaurant an? Wer zahlt? Wie gebe ich danach das Geld zurück? Während seiner Lehre stand David Huber jede Woche vor dem gleichen Chaos, bis der Asiate ums Eck seine Stimme schon am Telefon erkannt hat. Huber wollte eine Lösung finden, hatte aber selbst keine Programmierkenntnisse. Also schnappte sich der damals 16-Jährige sein Fahrrad und verteilte in Einkaufszentren Flyer bis er fündig wurde.

Getrennt bestellen, gemeinsam essen

Huber ist heute 20 Jahre alt und aus der Idee ist mittlerweile in Wels das Startup worklivery entstanden. Eine Bestellplattform, bei der Unternehmen ab einer Größe von zehn Mitarbeiter:innen die potentiellen Kunden sind. Das Konzept: Jede:r Mitarbeiter:in bekommt eine Benachrichtigung, sobald das Team Essen bestellen möchte. Wer nicht interessiert ist, ignoriert die Nachricht. Wer mitbestellen möchte, sucht sich ein Gericht aus und bezahlt mit seinem eigenen Guthaben. Die Bestellung wird erst am Ende gesammelt an das Restaurant geschickt. So bestellt jede:r für sich, aber kann am Ende doch gemeinsam Mittagspause machen.

Für die Restaurants bedeutet das Bestellungen im Umfang von durchschnittlich 100 Euro, erklärt Founder David Huber im brutkasten-Gespräch. Im Gegensatz dazu liege der durchschnittliche Wert einer Bestellung bei Lieferando oder Foodora bei 18 Euro. Das mache das Konzept auch für Restaurants attraktiver, die sonst kein Essen ausliefern.

Essenszuschüsse einfach verteilen

Unternehmen können worklivery hingegen auch dafür verwenden, ihren Mitarbeiter:innen direkt einen Essenszuschuss als Guthaben zur Verfügung zu stellen. Das trage wiederum zu besserem Employer Branding bei. Huber erwähnt an dieser Stelle die acht Euro an täglichen Essenszuschüssen, die Unternehmen steuerfrei auszahlen können. Das Finanzierungsmodell von worklivery beruht auf Abonnements, die die Unternehmen abschließen. Bestehen bereits Kundenbeziehungen zwischen der Firma und dem Restaurant, verlangt worklivery keine Gebühr. War man der Vermittler, erhalte man fünf Prozent des Bestellwerts. Geliefert wird aktuell direkt von den Restaurants. Bisher wird worklivery unter anderem von dem Robotik-Unternehmen Fanuc, Meltec Industrieofenbau oder Weingärtner Maschinenbau genutzt.

Im Unterschied zu herkömmlichen Bestellplattformen möchte man sich auch als ausgewogene Alternative präsentieren. Natürlich seien die beliebtesten Gerichte auch bei ihnen Pizza und Kebab, sagt Huber. Man arbeite aber zum Beispiel auch mit einer Fleischhauerei zusammen, die täglich zwei Mittagsmenüs, auch mit vegetarischer Option, anbietet.

Nachhaltig wachsen

Am Markt ist das oberösterreichische Startup seit einem halben Jahr, nachdem man zuvor zwei Jahre in die Entwicklung gesteckt hat. Das Startup ist zu hundert Prozent gebootstrapped. Founder David Huber erzählt, dass er die drei Programmierer der Anwendung anfangs stundenweise bezahlt hat. Sie seien danach aber so überzeugt von dem Produkt gewesen, dass sie selbst zu Gesellschaftern wurden. Und sie sind keine Unbekannten: Zwei davon, Jakob Stadlhuber und Kevin Händel, haben noch als Studierende der Fachhochschule Hagenberg 2021 die Green-Pass-App programmiert, die eine Zeitlang omnipräsent auf allen Smartphones Österreichs war.

Offiziell gegründet wurde worklivery im Mai 2023. Neben Huber halten Clemens Sams, Jakob Stadlhuber, Kevin Händel, Ramin Bahadoorifar und zwei weitere Anteile. Sie machen auch den Großteil des siebenköpfigen Teams aus. Seit dem Frühjahr ist worklivery auch Teilnehmer des Tourismus Inkubator-Programms von tech2b.

Finanzierungsrunde ist aktuell keine geplant. Nachdem man bisher in der Testphase war und Feedback bei Kunden eingeholt hat, will worklivery ab September auch breit verfügbar sein. Huber möchte nachhaltig wachsen und das Netz an Kund:innen und Partnerrestaurants nach und nach ausbauen. Das wichtigstes Marketingwerkzeug sei aktuell gute Mundpropaganda.

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