02.11.2023

Linzer JKU-Spin-Off launcht vollautomatischen KI-SAP-Berater

Sysparency schneidet SAP-Beratungssysteme auf ihre Kundenunternehmen zu - und ist damit laut eigenen Angaben der erste am Markt.
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Sysparency
(c) Sysparency - Das Team von Sysparency.

Sysparency ist ein Spin-Off des JKU-Forschungszentrums SCCH, kurz für das Software Competence Center Hagenberg. Nach eigenen Angaben entwickelt das Spin-off als digitaler SAP-Berater eigene Werkzeuge, um SAP-Systeme und Geschäftsprozesse durch automatisiert zu analysieren und zu dokumentieren. CEO Florian Schnitzhofer zufolge würde die KI-gestützte Plattform die Lücke schließen, die “durch den Weggang von erfahrenen SAP-Mitarbeitern und den Verlust von implizitem Wissen über Unternehmenssoftware entsteht”.

Individuelles Programmieren

Sysparency programmiert für jedes Kundenunternehmen individuelle SAP-Werkzeuge – und will damit die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kund:innen steigern. Mit dieser Herangehensweise sei man am Markt Pionier, heißt es von Sysparency. Interne Teams der Partnerunternehmen sollen schließlich selbst Analysen und Dokumentationen mithilfe des digitalen SAP-Beraters durchführen können. Sysparency will damit die Autonomie seiner Kund:innen erhöhen und damit Effizienz steigern sowie Kosten minimieren.

Kritik aus der Branche

Das Linzer Spin-Off bekommt jedoch auch kritische Stimmen aus der Branche zu hören: Kritiker sehen menschliches Urteilsvermögen und Erfahrung oft als unerlässlich – vor allem in komplexen Situationen. Die Künstliche Intelligenz könne nicht immer alle Variablen oder Kontextinformationen berücksichtigen, berichtet das Spin-Off über kritische Stimmen aus der Branche. Auch Datenschutz und Sicherheit würden Fragen aufwerfen – unter anderem aufgrund der hohen zu verarbeitenden Datenmengen. Kritik gibt es zudem für einen etwaigen Arbeitsplatzverlust augrund des hohen Automatisierungsgrades der Linzer Innovation.

Zukunft in Planung

Sysparency sieht sich selbst als ergänzendes Tool zu bestehenden Unternehmensprozessen – und appelliert an Ausgewogenheit und die Kombination von KI und menschlichen Beratern. CEO Schnitzhofer steht der Zukunft von automatisierten SAP-Systemen positiv gegenüber: “Wir stehen erst am Anfang einer unglaublich raschen Transformation des SAP-Beratungsmarktes und all unsere Entwicklungen stehen unter dem Motto: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Empowerment der internen Teams durch Sysparency Produkte.” Auf die Reaktionen und Umsetzung in der Businesswelt sei man gespannt, so das Team des Spin-Offs.

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Der Blick in die Tech-Glaskugel | (c) Mitya Ivanov via Unsplash

Die Zeit um den Jahreswechsel ist bekanntlich auch jene der Trendprognosen der großen Beratungsunternehmen. Deloitte präsentierte nun seine “TMT Predictions”, mit denen man die Trends der Telekommunikations-, Technologie- und Medienbranche identifizieren will. So richtig vermögen die Tech-Trends 2025 aber nicht zu überraschen. In den vier von Deloitte Österreich aus dem Paper herausgegriffenen Vorhersagen dominiert der seit mittlerweile etwas mehr als zwei Jahren anhaltende Generative AI (GenAI)-Hype weiterhin. Nicht weniger als drei von vier Trends beziehen sich direkt auf die Technologie.

Auch in der deutlich umfangreicheren – international veröffentlichten – gesamten Studie geht es vorwiegend um Tech-Trends mit GenAI-Bezug. Dazu heißt es von Deloitte Österreich in einer Aussendung: “Auch wenn der erste mediale Hype vorbei ist, wird vor allem das Thema Generative Artificial Intelligence (GenAI) den Markt in den kommenden Monaten aufmischen. Die Branche muss sich auf einen Umbruch einstellen, der neben Chancen und Potenzialen auch einige Herausforderungen bringen wird.” Das sind die vier großen Trends laut Deloitte Österreich:

Trend 1: GenAI verdoppelt Energieverbrauch von Rechenzentren

Der weltweite Stromverbrauch von Rechenzentren könnte sich laut Deloitte-Analyse bis 2030 auf 1.065 Terrawattstunden (TWh) verdoppeln – das sind vier Prozent des gesamten weltweiten Energieverbrauchs. Der Anstieg ist vor allem auf das schnelle und große Wachstum von GenAI-Anwendungen und -Applikationen zurückzuführen.

“Der enorme Stromverbrauch durch GenAI und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf das Klima setzen viele Technologieunternehmen unter Druck. Umso wichtiger ist es in diesem Zusammenhang die Umstellung hin zu sauberer Energie voranzutreiben – mit den entsprechenden finanziellen Mitteln”, kommentiert Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich.

Trend 2: GenAI kurbelt Smartphone-Markt an

GenAI-gestützte Smartphones werden laut Deloitte-Prognose den Verkauf von Mobiltelefonen weiter vorantreiben. Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass GenAI-fähige Smartphones 2025 mehr als 30 Prozent der gesamt verkauften Smartphones ausmachen werden. “Vor allem Anwendungen wie Live-Übersetzungen oder automatische Texterzeugung könnten den nächsten großen Kaufimpuls auslösen”, schätzt man bei Deloitte.

“Die Smartphone-Hersteller sind auf den GenAI-Zug bereits aufgesprungen und erhoffen sich durch das Upgrade entsprechende Umsatzsteigerungen. Wie hoch diese 2025 ausfallen werden, hängt vor allem davon ab, wie schnell die Verbraucherinnen und Verbraucher die innovativen Funktionen annehmen werden”, meint dazu Florian Brence.

Trend 3: Immer mehr Unternehmen setzen auf KI-Agenten

Mit der zunehmenden Verwendung von GenAI im Unternehmenskontext steige auch der Einsatz von KI-Agenten, analysiert Deloitte. So prognostiziert das Beratungsunternehmen, dass 25 Prozent jener Unternehmen, die bereits auf GenAI setzen, kommendes Jahr auch mit solchen autonomen intelligenten Systemen, die bestimmte Aufgaben ohne menschliches Eingreifen ausführen, arbeiten werden.

“Die aktuellen KI-Agenten werden in den kommenden Monaten erhebliche Verbesserungen erfahren und so künftig noch größere Flexibilität und eine breitere Anwendungspalette bereitstellen. Für Unternehmen lohnt es sich also, die Einführung solcher Systeme vorzubereiten, denn es ist unbestritten, dass sie mit ihren vielen Anwendungsfällen nützliche Werkzeuge zur Steigerung der Produktivität und Effizienz darstellen”, so Florian Brence.

Trend 4: Konsolidierung in der Telekommunikation verändert globale Märkte

Die Konsolidierung im Bereich der drahtlosen Telekommunikation, insbesondere in Europa, werde sich ab 2025 fortsetzen und beschleunigen, erwartet man bei Deloitte. Dadurch entstehe ein tragfähigeres und nachhaltigeres drahtloses Ökosystem, insbesondere in kleineren Märkten.

“Unseren Berechnungen zufolge, wird die Gesamtzahl der Fusionen und Übernahmen mit etwa 400 konstant bleiben. Der Schwerpunkt wird sich aber vor allem auf die Konsolidierung auf Marktebene verlagern, wobei kleinere Telekommunikationsunternehmen von größeren Unternehmen ins Visier genommen werden. Die globalen Märkte werden sich künftig dadurch maßgeblich verändern”, prognostiziert Florian Brence.

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