16.02.2022

Teachis: Linzer EduTech-Startup erleichtert Lehrer:innen die Organisation

Das oberösterreichische Startup will mit seinem Tool zur Digitalisierung des Schulwesens beitragen. Teachis ist bereits für Lehrer:innen verfügbar und soll bald in einer Version für Schulen starten.
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Gudrun und Raphael Dumhart haben Teachis gegründet © Teachis
Gudrun und Raphael Dumhart haben Teachis gegründet © Teachis

Das Linzer EduTech Teachis will mit seiner Softwarelösung Lehrer:innen im Organisationsalltag unter die Arme greifen. 2021 gegründet hat das Duo, bestehend aus Gudrun und Raphael Dumhart, die Notwendigkeit einer vereinfachten Planung und Verwaltung des Schulalltags erkannt und angepackt.

Während sich für den Unterricht bereits Plattformen wie Moodle oder Google Classroom relativ gut etabliert haben, seien digitale Tools für Lehrer:innen bisher eher vernachlässigt worden, erklärt Teachis. Dass die Aufgaben für moderne Lehrkräfte jedoch stetig mehr werden, hat auch Gudrun Dumhart in ihrem eigenen Arbeitsalltag als Volksschullehrerin erkannt. Mit Co-Founder, Softwareentwickler und Ehemann Raphael Dumhart kam dann letztendlich die Idee für eine Software zur Entlastung im Bereich der Schüler:innenverwaltung und Unterrichtsplanung zustande.

Das Startup hinter Teachis ist die Linzer Raccoon Dynamics GmbH. Mit dem entwickelten Produkt können Lehrer:innen den Überblick über ihren Lehralltag behalten, diesen administrativ organisieren, Zeit sparen und sich letztlich auf die wesentlichen Punkte ihres Berufes konzentrieren – nämlich die Ausbildung zukünftiger Generationen, so das Startup.

Teachis für Lehrkräfte und Schulen

Teachis ist seit letztem Schuljahr mit seinem Produkt am Markt. “Am Anfang war unser Fokus die einzelne Lehrkraft, aber ab Schuljahr 2022/23 wollen wir auch eine eigene Schullösung anbieten”, meint Raphael Dumhart. Daher werde aktuell die Schulversion von Teachis entwickelt, wozu in den vergangenen Wochen bereits drei Pilotschulen gewonnen wurden. Nun sehe das Unternehmen die größte Herausforderung in der Skalierung des Geschäftsmodells und darin, die Produktentwicklung zu beschleunigen.

Auf der eigenen Website können Lehrer:innen ein Konto erstellen und damit sowohl Wochenplanungen festhalten, als auch Notizen im bzw. über den Unterricht verfassen. Laut Teachis wird dabei großer Wert auf Datenschutz gelegt. Für wichtige Termine wie beispielsweise einen Elternsprechtag habe man durch das Tool dann den Überblick über Noten und Beobachtungen zur Hand und gewinne Zeit bei der Planungsarbeit. Für die ersten zwei Wochen ist das Tool kostenlos, anschließend zahlt man einen monatlichen Beitrag. “Die ersten Lehrer:innen, die Teachis bereits nutzen, loben vor allem die einfache Handhabung und die verbesserte Übersicht in ihrer Planung”, so das Startup.

Unterstützung von Startup-Inkubator tech2b

In erster Linie ist das Startup durch Eigenmittel finanziert. Außerdem erhielten die Gründer:innen eine Förderung nachdem sie im September letzten Jahres vom oberösterreichische Startup-Inkubator tech2b ins Pre-Scaleup-Programm aufgenommen wurden. “Unser unmittelbares Ziel ist die Etablierung am österreichischen und deutschen Bildungsmarkt. Mittelfristig wollen wir in weitere europäische Länder expandieren”, erklärt Dumhart. Für den Eintritt in den deutschen Markt beantrage das Startup daher gerade die go-international-Förderung.

Weiterhin wollen sie auch im Bereich der Erwachsenenbildung expandieren. Trainer:innen in diesem Markt seien nämlich häufig auch als Fach- oder Führungskräfte in der Wirtschaft tätig, weshalb Teachis auch hier das Zeitmanagement als wichtiges Thema ansieht. Daher wollen sie auch an dieser Stelle durch eine effiziente Unterrichtsplanung unterstützen und den User:innen einen Mehrwert bieten.

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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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