21.04.2022

LimeWire: Wiener NFT-Startup holt 10 Mio. Dollar mit Token-Sale

Die von den Wiener Brüdern Julian und Paul Zehetmayr als NFT-Marktplatz wiederbelebte Plattform LimeWire hat einen "Private Token Sale" abgeschlossen.
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eversign Zehetmayr - LimeWire
(c) Martin Pacher / der brutkasten: (v.l.n.r.) Paul und Julian Zehetmayr am Balkon ihres Büros in der Wiener Innenstadt

Für alle, die es im März nicht mitbekommen haben: Ja, LimeWire ist tatsächlich ein Wiener Startup – eine GmbH mit Sitz im ersten Bezirk. Die Brüder Julian und Paul Zehetmayr, die schon mehrere Exits hinter sich haben, holten sich vor Kurzem die Markenrechte der in den frühen 2000ern populären Download-Plattform und starteten damit ein neues Business – hier der Hintergrund. Die Marke soll nun als NFT-Plattform neu durchstarten. Zur Finanzierung führte das Unternehmen nun zunächst einen “Private Token Sale” durch – das Krypto-Pendant zu einer klassischen Finanzierungsrunde.

Kraken Ventures und Steve Aoki unter Investor:innen

Verkauft wurde der LMWR-Token, der später eine zentrale Rolle im LimeWire-Ökosystem spielen soll. Laut einer Aussendung kamen dabei umgerechnet rund 10,4 Millionen US-Dollar herein. Den Lead übernahm mit Kraken Ventures der Investmentarm einer der weltweit größten Kryptobörsen gemeinsam mit Arrington Capital und GSR. Zu den weiteren Investor:innen gehören Crypto.com Capital, CMCC Global, Hivemind, Hard Yaka, Red Beard Ventures, FiveT, SwissBorg, 720Mau5, der Fonds hinter dem kanadischen Musikproduzenten Deadmau5, sowie DAO Jones, eine Gruppe von Investoren, die sich aus bekannten Vertreter:innen der Musikbranche zusammensetzt, darunter Steve Aoki.

“Wir werden diese Mittel und unsere starken Verbindungen innerhalb der Krypto- und Musikindustrie nutzen, um unser Team zu vergrößern, Partnerschaften auszubauen, Künstler zu unterstützen und hochwertige Inhalte auf unserer Plattform zu kuratieren”, heißt es dazu von LimeWire. Akshi Federici, Partner bei Kraken Ventures, kommentiert: “Jetzt, wo Künstler:innen wieder vor einem Live-Publikum auftreten, wird die Positionierung von NFTs als exklusive Backstage-Pässe oder als Zugang zu unveröffentlichten Inhalten von unschätzbarem Wert sein, um die direkte Bindung und Loyalität zu den Fans zu stärken. Der Marktplatz für digitale Collectibles von LimeWire bietet Künstlern ein leistungsstarkes Instrumentarium, um diese immense Chance zu nutzen.”

LimeWire-Launch ab Mai geplant

Im Mai will das Wiener Startup seine Launch-Kampagne starten und “wenig später” mit dem Marktplatz online gehen – zunächst mit Fokus auf Musik-Collectibles. Bis dahin soll es auch einen Sale des LMWR-Tokens für Normalverbraucher:innen geben, wurde bereits im März angekündigt – momentan kann man sich noch in der Warteliste für den Airdrop eintragen. “Inhaber des LMWR-Tokens können an einem Token-Reward-Programm teilnehmen, ihre Handelsgebühren auf der Plattform auf ein Minimum reduzieren sowie Zugang zu exklusiven Community-Vorteilen und regelmäßigen LimeWire-Events genießen. Im weiteren Verlauf werden die Inhaber auch eine grundlegende Rolle bei der Entscheidung spielen, welche aufstrebenden Künstler von LimeWire unterstützt und auf dem Marktplatz präsentiert werden”, heißt es in der Aussendung.

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(c) Adobe Stock - and.one

Vor einem Jahr war man noch skeptisch: Nicht mal ein Viertel der heimischen Bevölkerung nutzte Generative KI rund um ChatGPT am Arbeitsplatz. Eine neue Studie von EY – namentlich die EY Work Reimagined Studie – zeigt nun, wie schnell sich das Blatt wenden kann.

Wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft am heutigen Montag vermeldet, sollen unter den von ihnen befragten Arbeitnehmer:innen mittlerweile drei Viertel – genau 75 Prozent – zu generativer KI am Arbeitsplatz greifen. Am häufigsten greift man zu KI-Tools im Technologiesektor. Dort liegt die Nutzungsrate schon bei 90 Prozent. Der öffentliche Sektor bildet mit einer Nutzungsrate von 60 Prozent das Schlusslicht.

EY: KI-Schulung sei “überdurchschnittlich” und “exzellent”

Von den drei Vierteln all jener, die KI regelmäßig am Arbeitsplatz nutzen, merkt ein Drittel bereits positive Auswirkungen durch den Einsatz von Generativer KI. Folgen genannt werden etwa gesteigerte Produktivität (37 Prozent) sowie die Möglichkeit, sich auf stärker wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren (36 Prozent).

Darüber hinaus beobachten KI-Nutzende einen starken Kompetenzaufbau: 58 Prozent der Befragten bewerten die themenbezogenen Entwicklungs- und Schulungsprogramme ihres Unternehmens als “überdurchschnittlich” oder “exzellent”.

Boomer hinken hinten nach

Wenig überraschend macht sich allerdings eine Alterskluft bei der Nutzung von KI am Arbeitsplatz bemerkbar: So nutzen 27 Prozent der befragten Millennials KI regelmäßig, während dies nur bei sieben Prozent der Babyboomer der Fall ist.

Dass die Einführung von KI im Unternemen auch einen wesentlichen Einfluss auf das Standing im Arbeitsmarkt und das Mithalten im Wettbewerb hat, weiß Regina Karner von EY Österreich. der EY-Partnerin zufolge habe GenAI “Wichtige Themen für die Belegschaft in den Fokus gerückt”. Darunter Technologie- und Kompetenzinvestitionen, Unternehmenskultur, Vertrauen und Mitarbeiterbindung.

GenAI sei überdies essenziell für die Talentestrategie von Arbeitgeber:innen – und beeinflusse damit deren Standing am Arbeitsmarkt.

KI beeinflusst Blick auf Karriere

Allerdings zeigt EY mit seiner neuen Studie auch, dass sich KI nicht nur auf die Arbeit selbst, sondern auch auf arbeitsbezogene Sichtweisen auswirkt. So vermeldet die Wirtschaftsprüfung das Stimmungsbild, dass sich Mitarbeitende zwar als “motivierte Unterstützung” ihres Arbeitgebers sehen, gleichzeitig dennoch “nach höheren Verdienstmöglichkeiten” Ausschau halten (81 Prozent der Befragten).

Zudem rückt KI und dessen Effizienzsteigerung die Themen “Work-Life-Balance” und “Karriereaussichten” (79 Prozent) sowie die Nachfrage nach einer “besseren Führungskultur” (76 Prozent) in den Vordergrund. Auch die Möglichkeit, remote arbeiten zu können, ist für drei Viertel der befragten Belegschaft ein essentielles Kriterium, das durch den Einsatz von GenAI stärker in das Rampenlicht gerückt ist.

Im Rennen um das Gewinnen und Halten von Talenten sind Unternehmen dazu angehalten, sich auf die eben genannten “Soft”-Aspekte zu bemühen. Allen voran: Unternehmenskultur, Anreizsysteme und Bildungsangebote, sagt Karner, “um so die gewünschten Geschäftsergebnisse zu erreichen”.

Lust zur Kündigung steigt – vor allem bei jungen Männern

Außerdem hebt EY die Haltung jüngerer Generationen – allen voran die GenZ (geboren 1996 und 2012) und Millennials (geboren zwischen 1980 und 1995). Die beiden Jung-Generationen am Arbeitsmarkt haben eine fast doppelt so hohe Kündigungsabsicht wie Babyboomer. Außerdem sind Männer im Vergleich zu Frauen um ein- bis zweimal eher bereit, ihren Job zu kündigen.

Diese Bereitschaft sei allerdings nicht schlichte Utopie, sondern ein konkreter Plan: Denn die jüngste EY-Studie verzeichnet, dass rund 38 Prozent der befragten Mitarbeitenden in “den nächsten zwölf Monaten kündigen wollen”. Von diesen planen 26 Prozent, so EY, “einen Wechsel in ihrer aktuellen Sparte”. Ein Viertel der Kündigungs-Sympathisanten plant allerdings den Wechsel in eine andere Branche.

Am ehesten stünden Millennials der Kündigung nahe – ganze 40 Prozent denken laut EY darüber nach. Unter Babyboomern sei es nur ein knappes Viertel – konkret 23 Prozent.

Die Kündigungsabsicht ist im Vergleich zum Vorjahr im Allgemeinen gestiegen – um ganze vier Prozent, heißt es von EY. Auch über einen Wechsel des primären Arbeitsortes wird immer mehr nachgedacht (37 Prozent).

Individualismus im Vordergrund

“Individuelle Erwartungen stehen immer mehr im Vordergrund, und traditionelle Ansätze zu Karriere, Belohnungen und Arbeitsort greifen nicht mehr”, stellt Karner in Bezug auf die Studienergebnisse klar. Ein häufiger Wechsel des Arbeitgebers bringe neue Erfahrungen, andere Fähigkeiten und zudem die Möglichkeit auf Flexibilität. Für Personalverantwortliche sei ein Fokus auf Werte und Erfahrungen indes ein Vorteil, so Karner.

Dass KI dezidiert zur Kündigungsbereitschaft von jungen Generationen beiträgt, wird so in der Studie nicht dargelegt. Dennoch könnte der technologische Fortschritt, flexibleres Arbeiten und das Schaffen neuer Geschäftsbereiche – in Kombination mit der immer größer werdenden Bedeutung von Individualismus und Selbstbestimmtheit – zur Wechselbereitschaft der Generation beitragen.

Talente-Management soll in den Fokus

Angesichts der präsentierten Studienergebnisse empfiehlt Karner, sich als Unternehmen einen Vorsprung im Talente-Management zu erarbeiten. Dafür sei ein Fokus auf folgende Bereiche notwendig: Gesundheit, Technologie und GenAI, faire Vergütung sowie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten und Unternehmenskultur. Bei 70 Prozent der Befragten bleibt dahingehend allerdings noch Luft nach oben, heißt es.


*Im Rahmen der Studie befragte EY weltweit 17.350 Mitarbeitende und 1.595 Arbeitgeber:innen aus 23 Ländern und 27 Branchen.

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