In Tirol gibt es mit LifeSciences2030 (LSF2030) einen neuen VC-Fonds mit Fokus auf Health-Startups und Biotech. Initiiert wurde der Fonds von Startup-Investor Berthold Baurek-Karlic und Pharma/Biotech-Unternehmerin Cornelia Beier. Der Fonds soll insgesamt 50 bis 80 Millionen Euro bei Investor:innen einsammeln, wobei derzeit noch die Registrierung bei der FMA abgewartet wird. Investments sind in zwei Bereichen geplant: Der größere Schwerpunkt liegt auf Digital Health und MedTech rund um Apps, Plattformen und Hardware und der zweite Fokus ist Pharma und Biotech rund um Diagnostik und Therapie. Ziel sind Startups von Seed bis Later Stage aus dem deutschsprachigen Raum.
Auch Company Building
Der LSF2030 arbeitet eng mit einem Advisory Board aus Expert:innen aus dem DACH-Raum aus den Bereichen Legal/Tax, Consulting und Science zusammen. Eine enge Kooperation mit dem Health Hub Tirol soll für ein umfassendes Ökosystem für Health-Startups sorgen – unter anderem mit einem Company Builder, in dem bereits vier Startups entstanden sind. Es sei für Startups von sehr großer Bedeutung, schon früh mit hochqualifizierten Expert:innen zusammenzuarbeiten, erklärte Cornelia Beier am Business Angel Summit im Tiroler Kitzbühel. Sie selbst kommt ursprünglich aus dem Marketing und hat später das Nanotechnologie-Startup leon nanodrugs mitgegründet und -aufgebaut.
Damals sei das Jungunternehmen ohne Förderung ausgekommen und habe erst nach 5 Jahren das erste Investment in Millionenhöhe aufgenommen. “Die Mafia der Bedenkenträger ist sehr groß”, sagt die Unternehmerin und Investorin am Summit vor Business Angels und Investor:innen. Es habe zwei Jahre gedauert, um leon nanodrugs VC-Fonds zu erklären – gute neue Ideen seien eben deshalb gut, weil sie noch nicht überall gemacht werden, so Beier
Weltweit rechnen die Initiator:innen des LSF2030 alleine für den Pharma-Markt 2022 mit einer Wachstumsrate von 9 Prozent auf 309 Milliarden Dollar weltweit. Für den Bereich Digital Health gäbe es Prognosen die für 2026 von einem weltweiten Sales-Volumen von 500 Milliarden Dollar ausgehen.
In der Folgewoche hatten wir an dieser Stelle schon das Bitcoin-Rekordhoch thematisiert, das unmittelbar nach den Wahlen in den USA erreicht worden ist. Seither ging es weiter deutlich nach oben - zwischenzeitlich sogar über die 90.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht liegt der Bitcoin-Kurs 18 Prozent im Plus. Und das nach einer bereits starken Vorwoche, die schon einen klaren Kursanstieg gebracht hatte.
Der Hintergrund ist klar: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik, nach dem Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Trump hatte sich im Wahlkampf als Bitcoin- und Krypto-Befürworter positioniert. Dabei hatte er auch immer wieder den Kurs der Biden-Regierung kritisiert. Die Börsenaufsicht unter dem von Biden eingesetzten Behördenchef Gary Gensler war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren scharf gegen viele Akteure aus der Branche vorgegangen.
Gensler wird nun abgelöst werden, so viel ist klar. Wer ihm nachfolgt, ist noch offen. Die Stimmung in der US-Kryptobranche könnte so beschrieben werden: Jede andere Person ist besser als Gensler. Die Hoffnung ist aber natürlich, dass möglicherweise sogar eine explizit krypto-affine Person den Posten erhält. Noch ist dies aber offen. Wie auch vieles andere, was die neue Trump-Regierung angeht.
Aber es geht nicht nur um die Regierung. Denn gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen wurden auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus neu gewählt. Und Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge reüssierten dabei viele Kandidat:innen, die der Branche aufgeschlossen gegenüber stehen (siehe Crypto Weekly #151). Dies erhöht die Chancen, dass die Regulatorik in den USA in den kommenden Jahren günstiger für die Branche werden wird.
🤔 Wann knackt Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke?
Zusammenfassend kann man sagen: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik - und damit auf bessere Zeiten. Wirklich Konkretes weiß man aber noch nicht. Der Markt ist aktuell also primär von Hoffnung getrieben. Diese ist durchaus berechtigt, aber eben auch mit viel Unsicherheit verbunden. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich nach und nach zeigen, was alles Realität werden wird. Die Position des Chefs der Börsenaufsicht wird dabei sicherlich eines der zentralen Themen sein. Aktuell preist der Markt aber einfach eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo ein.
Mit zwischenzeitlich über 90.000 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs auch schon der immer wieder beschworenen Marke von 100.000 Dollar angenähert. Im Bullenmarkt von 2021 entstand etwa der Social-Media-Trend, dass Bitcoiner:innen ihre Augen in ihren Profilbildern durch Laseraugen ersetzen - und zwar, so die Ankündigung, bis der Bitcoin-Preis 100.000 Dollar erreiche.
Im damaligen Cycle war allerdings dann bei knapp über 70.000 Dollar Endstation - und ein “Kryptowinter” brach an, der auch den Bitcoin-Kurs massiv nach unten drückte. Im Zuge des Debakels rund um die Pleitebörse FTX sank er bis auf deutlich unter 20.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien die 100.000-Dollar-Marke völlig unerreichbar.
Zwei Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Nach dem bereits starken Jahr 2023 mit einem Plus von rund 150 Prozent ging es 2024 noch einmal weiter nach oben. Schon im März wurde der Höchststand aus 2021 überschritten. Im November dann neuerlich. Dazwischen lag kein spektakulärer Bullenmarkt, der die Schlagzeilen dominierte - aber nach und nach rückte die 100.000er-Marke plötzlich näher.
🤭 Warum die Antwort darauf egal ist
Mit einem Bitcoin-Kurs von aktuell knapp unter 90.000 Dollar bräuchte es nur noch einen Kursanstieg von etwas mehr zehn Prozent. Und einen solchen kann es am Kryptomarkt durchaus schon einmal an nur einem (starken) Tag geben. Dass die Marke in den nächsten Wochen überschritten wird, ist also durchaus wahrscheinlich.
Zeigen wird sich dann aber auch wieder einmal etwas anderes: Dass es sich bei allen vielbeschworenen und genau beobachteten Kursschwellen um völlig willkürlich gewählte Marken handelt, deren Überschreiten in Wirklichkeit keine große Bedeutung hat. Klar, ein Bitcoin-Kurs über 100.000 Dollar ist schon ein Statement und zeigt natürlich auch, wie etabliert Bitcoin mittlerweile ist. Aber das tut ein Bitcoin-Kurs von 99.741 Dollar oder von 102.743 Dollar genauso. Zusammenfassend könnte man also sagen: Die 100.000er-Marke wird früher oder später erreicht werden - es bedeutet nur nichts.
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