17.12.2018

Life Science & BioTech in Wien: 23 Prozent Umsatzplus seit 2014

Wien gilt als einer der wichtigsten Life Science & BioTech-Hubs Europas. Dem aktuellen Vienna Life Science Report von LISAVienna zufolge wächst die Branche weiterhin stark.
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Life Science & BioTech Wien - Grundlagenforschung Pharmig
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Der Life Science & BioTech-Bereich erfährt häufig innerhalb des heimischen Startup-Ökosystems wenig Beachtung. Dabei ist es wohl jene Branche, in der für Jungunternehmen hierzulande am meisten Kapital zu holen ist. Die Wege führen aber nicht über die im Rest der Szene so essenziellen Business Angels und Investmentgesellschaften des Landes. Life Science & BioTech haben ein eigenes Ökosystem, das in Österreich seinesgleichen sucht.

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Life Science & BioTech: 12,2 Mrd. Euro Umsatz in Wien 2017

Wien beheimatet 554 Organisationen in den Life Sciences, darunter aufstrebende Startups, erfolgreiche Großunternehmen und weltweit führende Forschungseinrichtungen. Insgesamt sind rund 37.600 Beschäftigte in diesem Bereich tätig. Umsätze in Höhe von 12,2 Mrd. Euro im Jahr 2017, mehr als 34.700 Studierende und über 4,600 international anerkannte Fachpublikationen sowie 84 ERC Grants demonstrieren das Gewicht des Sektors. Niedergeschrieben sind diese Zahlen im Vienna Life Science Report 2018/19 von LISAVienna.

Starkes Wachstum

Die Studie bescheinigt Wien weiterhin enormes Wachstum in der Branche: Im Vergleich zu 2014 zeigen die Zahlen für das vergangene Jahr 5 Prozent mehr Beschäftige und ein Umsatzplus von 23 Prozent. Diese Entwicklung beruht auf international stark nachgefragten Produkten und Dienstleistungen, kräftigen Investitionen von Pharma-, Biotech- und Medtech-Unternehmen und einer hohen Gründungsdynamik.

750 Mio. Euro F&E-Ausgaben 2017

Zwischen 10 und 20 Neugründungen jährlich und umfangreiche Standorterweiterungen von Großunternehmen zeichnen ein klares Bild. Insgesamt verweist der neue Vienna Life Science Report auf 51 Neugründungen in den Life Sciences in Wien für den Zeitraum 2014 bis 2017 – der Großteil davon setzt auf Innovation. Insgesamt stellen Produkte aus der Life Sciences Industrie die wichtigsten Exportgüter Wiens dar und der Sektor investiert mehr in Forschung und Entwicklung als jede andere Wirtschaftssparte in der Stadt. Der neue Report führt 177 Life Science Unternehmen an, die in Wien Forschung, Entwicklung oder Produktion betreiben. Gemeinsam investierten sie im Vorjahr knapp 750 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung.

Medizinische Biotechnologie dominiert

In Wien dominiert nach wie vor mit großem Abstand die medizinische Biotechnologie. Die Top 3 Themen innerhalb dieses Stärkefelds liegen wegen des großen medizinischen Bedarfs und der langen Entwicklungszeiträume unverändert bei Infektionskrankheiten, Krebs und Erkrankungen der Atemwege. Ende 2017 verzeichneten die Biotechnologie-Unternehmen in Wien gemeinsam 77 neue therapeutische Substanzen in ihren Pipelines. Die meisten Produktkandidaten befinden sich in der präklinischen Entwicklungsphase, 29 Substanzen haben bereits den Schritt in die klinische Entwicklung geschafft. 2017 konnte Wien darüber hinaus mit APEIRON Biologics die Marktzulassung eines in der Stadt entwickelten Arzneimittels feiern.

Starke Dynamik bei eHealth Tools

Auch die Zahl der Medizinprodukte-Unternehmen stieg seit 2012 um über 50 Prozent auf nunmehr 46 Unternehmen in Wien an. Die aktuellen Zahlen bestätigen die traditionellen Stärken bei elektromechanischen Medizinprodukten, Spezialprodukten für Menschen mit körperlichen Einschränkungen und Einwegprodukten. Herausragend ist jedoch auch die Dynamik bei den Softwarelösungen für den medizinischen Bereich inklusive eHealth Tools: Von sieben Unternehmen im Jahr 2012 (2014: 10) wuchs deren Zahl auf 20 Unternehmen an und verdreifachte sich damit nahezu innerhalb von fünf Jahren.

Diese Entwicklung macht Wien zu einem Spitzenstandort für die Entwicklung digitaler Produkte und Services im Gesundheitsbereich. Die Bandbreite reicht von neuen, bildbasierten Tools für die Diagnostik über therapiebegleitende Apps bis zur Nutzung von Blockchain-Ansätzen für medizinische Daten. Mit mySugr verfügt Wien über eine herausragende Erfolgsgeschichte: Die Akquisition durch Roche im vergangenen Jahr gilt als größter Deal dieser Art in ganz Europa.

110 Mio. Euro nationale und regionale Fördermittel im Vorjahr

Der Bund und die Stadt Wien bieten für die Branche ein umfassendes Unterstützungsangebot von Förderungen, Dienstleistungen und Infrastruktur an. Wiener Unternehmen und Forschungseinrichtungen gelang es im Jahr 2017 rund 110 Mio. Euro an nationalen und regionalen Fördermitteln einzuwerben, 28 Mio. Euro davon stammen aus Wiener Quellen, insbesondere von der Wirtschaftsagentur Wien und dem WWTF. LISAvienna setzt sich dafür ein, dass die Wiener Startups auch international sichtbar werden: 12 internationale Fachmessen und Konferenzen wurden im vergangenen Jahr zur Präsentation innovativer Produkte und Dienstleistungen genutzt.

606 Mio. Euro Dealvolumen von 2015 bis 2017

Gelder der öffentlichen Hand, die über aws, FFG und Wirtschaftsagentur Wien vergeben werden, unterstützen Startups beim Gründungsprozess und bei einzelnen Weiterentwicklungsschritten. Den Löwenanteil der Finanzierung müssen die Unternehmen aber anderweitig einwerben. Die neue Publikation verweist auf ein Deal-Volumen von knapp 606 Mio. Euro für 2015 bis 2017, wobei diese Summe nur öffentlich bekannt gemachte Investments enthält. Darin spiegeln sich Erfolgsgeschichten wie jene von APEIRON Biologics, Hookipa Pharma, Marinomed, mySugr, und Themis wider. Die zahlreichen Lizenzdeals und Mergers & Acquisitions sind nicht eingerechnet – hier werden zumeist keine finanziellen Details bekannt gegeben. (PA/red)

⇒ Der komplette Vienna Life Science Report zum Download

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Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

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