15.05.2024
RELAUNCH IM HERBST

Lernsieg: 21-jährige Gründerin übernimmt Mehrheit und Führung von umstrittener App

Benjamin Hadrigan, der Lernsieg mit 17 gegründet hat, gibt das Unternehmen an Katharina Lang ab, die ihr erstes Startup auch bereits mit 18 gegründet hat. Im Herbst soll der Relaunch erfolgen.
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Lernsieg - vl.n.r.: Die Rechtsanwälte Wieland A. Leopold und Florian Knaipp, die neue Lernsieg-Chefin Katharina Lang, Gründer Benjamin Hadrigan und Stefan Schleicher | © Daniel Schiel
vl.n.r.: Die Rechtsanwälte Wieland A. Leopold und Florian Knaipp, die neue Lernsieg-Chefin Katharina Lang, Gründer Benjamin Hadrigan und Stefan Schleicher | © Daniel Schiel

Es ist eine der spektakulärsten Geschichten der vergangenen Jahre in der heimischen Startup-Welt. Im Herbst 2019 ging der damals erst 17 Jahre alte Wiener Gründer Benjamin Hadrigan mit seiner Lehrerbewertungsapp Lernsieg online. Die App landete innerhalb kürzester Zeit ganz oben in den Download-Charts. Doch der schnelle Erfolg brachte auch eine medial ausgetragene Kontroverse mit sich, die dem jungen Gründer nicht nur Beschimpfungen und Drohungen, sondern auch eine Reihe von Klagen einbrachte. Im Zentrum standen dabei Vorwürfe in den Bereichen Datenschutz und Persönlichkeitsrechte. Unterstützt wurden viele Kläger:innen von der Lehrer:innengewerkschaft.

Lernsieg-Käuferin Katharina Lang gründete auch bereits mit 18 erstes Unternehmen

Nach rund 70 gewonnen Verfahren und dem Gang durch alle Instanzen bei einigen davon, gelang Lernsieg schließlich auch der Sieg vor dem OGH. Insgesamt entstanden laut Startup im Laufe der Zeit etwa 500.000 Euro Anwaltskosten.

Wie nun bekanntgegeben wurde, wird Gründer Hadrigan die App selbst nicht zum angestrebten Relaunch führen. Er verkaufte nun die Mehrheit des Unternehmens an die erst 21-jährige Unternehmerin Katharina Lang mit ihrer Lang Invest GmbH. Sie selbst hat ebenfalls bereits mit 18 ihr erstes Startup gegründet – eine Partnervermittlung. Begleitet wurde die Übernahme, wie auch schon die langwierigen Gerichtsprozesse der vergangenen Jahre, von der Rechtsanwaltskanzlei “Knaipp Leopold Rechtsanwälte”.

Firmenbewertung von 740.000 Euro

Lang übernimmt 51 Prozent des Unternehmens bei einer Firmenbewertung von rund 740.000 Euro. Hadrigan hält weiterhin 44 Prozent der Anteile. Operativ zieht er sich aber komplett von Lernsieg zurück. “Das war für mich eine Bedingung beim Verkauf”, sagt er gegenüber brutkasten. “Ich habe vor einem Jahr einen Buchverlag gegründet und der ist immer erfolgreicher geworden. Ich habe gesehen, dass Unternehmertum auch schön sein kann, ohne die ganzen Klagen. Ich habe gesehen, dass es nicht per se Leiden bedeutet – da ist mir der Knopf aufgegangen”, führt er aus.

Lernsieg dank Schweizer Investorenkonsortium nun mit 1,8 Mio. Euro vor Klagen abgesichert

Katharina Lang für ihren Teil hat sich trotz der dank OGH-Urteil gefestigten rechtlichen Position finanziell gegen etwaige weitere Klagen abgesichert. Ein Schweizer Investorenkonsortium stellt für die nächsten fünf Jahre 1,8 Millionen Euro für diesen Zweck zur Verfügung. “Das Budget wird nur abgerufen, wenn es für diese Zweck gebraucht wird”, präzisiert Lang gegenüber brutkasten. Und warum nimmt sie dieses Risiko auf sich? “Die Möglichkeit, Schüler:innen die Bewertung zu ermöglichen und damit Meinungsfreiheit zu geben, halte ich für extrem wichtig”, sagt sie.

Lehrer:innengewerkschaft blockt Kooperationsangebot weiterhin ab

Mit Schulstart im Herbst soll Lernsieg dann wieder online gehen. Der Fokus soll dabei wie gehabt auf der Bewertung von Lehrer:innen und Schulen liegen, sagt Lang. Sie habe sich auch – wie früher bereits Gründer Hadrigan – an die Lehrer:innengewerkschaft gewandt, mit dem Angebot, im Vorfeld des Relaunches zu kooperieren. “Ich würde mich über ein konstruktives Gespräch freuen. Bisher gab es leider nur Absagen von Paul Kimberger. In der letzten Absage hielt er fest, dass er sich nicht ‘als ein Gestalter’ sehe. Durch die Klagen der Gewerkschaft werden allerdings unnötig die Mitgliedsbeiträge von den hart arbeitenden Lehrer:innen verbrannt, da diese letztinstanzlich verloren worden sind. Deshalb habe ich mich direkt an den Präsidenten der Gewerkschaft [Anm. Eckehard Quin] gewandt mit der Hoffnung, hier ein konstruktives Gespräch zu bekommen”, hält die neue Lernsieg-Chefin in der Aussendung zur Übernahme fest. Quin habe sich mittlerweile zurückgemeldet und auf Kimberger verwiesen, sagt Lang gegenüber brutkasten.

Expansionspläne bei erfolgreichem Relaunch im September

Wenn nach dem Relaunch alles glatt läuft, stehe auch eine Expansion in weitere europäische Länder im Raum. “Dafür gibt es auch schon Datenbanken”, sagt Lang. Wenn es soweit ist, sei auch die Aufnahme eines Investments für die Expansion angedacht. “Ich will aber erst abwarten, wie es nach dem Relaunch im September läuft”, so die Lernsieg-Chefin.

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Ein starkes digitales Marketing ist in der Regel entscheidend, um als Startup mit begrenzten Ressourcen schnell Sichtbarkeit zu erlangen und sich in einem oft hart umkämpften Markt zu behaupten. Junge Startups müssen ihre Online-Präsenz von Anfang an strategisch aufbauen und kanalübergreifend agieren, um effizient Kunden zu gewinnen und zu binden.

Die Gründer hinter Online Makers Camp

Mit Online Makers Camp startet in Österreich nun ein neues Format für Unternehmer:innen, Gründer:innen und Angestellte in den Bereichen “Marketing und Kommunikation”, die ihre
digitalen Projekte voranbringen möchten.

Hinter dem Programm stehen die Co-Founder Christoph Wallner und Ali Deliri. Beide sind selbst Unternehmer, die in den letzten Jahren zahlreiche digitale Projekte umgesetzt und Startups auf ihrem Weg begleitet haben. Deliri war unter anderem auch Co-Founder von easygoinc, ein Unternehmen, das sich auf den Ausbau von Campervans spezialisiert hat.

“Gemeinsam mit meinem Co-Founder Christoph Wallner sind wir der Meinung, dass es in Österreich an einer Schulungsform mangelt, die nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern direkt auf die konkreten Herausforderungen der Unternehmer:innen eingeht”, so Ali Deliri gegenüber brutkasten.

Direkte Umsetzung im Fokus

Das Online Makers Camp möchte sich von herkömmlichen Seminaren oder Kursen durch den Fokus auf die direkte Umsetzung abgrenzen. So arbeiten etwa die Teilnehmer:innen live an ihren eigenen Projekten und setzen im Ideallfall das Gelernte sofort um – unterstützt von Mentor:innen und Freelancer:innen, die aus der Praxis kommen. Als Beispiel führen die Gründer Web-Strategien, SEO-Optimierung oder die Entwicklung einer funktionierenden Social Media Strategie an.

Die Mentor:innen

Das Camp wird von Mentor:innen aus der Praxis begleitet. Mit dabei ist Sebastian Prohaska, Gründer und CEO der internationalen Digital-Agentur ithelps, die auf SEO, Google Ads und E-Commerce spezialisiert ist. Rudi Zwieselbauer, Senior UX Designer und Trainer, bringt seine über 15-jährige Erfahrung im Digital-, Web- und App-Design ein und vermittelt innovative Lösungsansätze. Theresa Schuler, Senior Social Media Managerin bei ProSiebenSat.1 PULS 4, ist Expertin für Social-Media-Strategien, Performance-Marketing und Community-Building.

Das erste Bootcamp wird übrigens vom 22. bis 24. November 2024 am Campus Alps in Hieflau stattfinden. Die abgeschiedene und inspirierende Umgebung bietet den perfekten Rahmen, um sich drei Tage lang intensiv den eigenen Projekten zu widmen


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