28.04.2023

Legal Tech Map Austria 2023 so groß wie nie zuvor

Die seit 2018 jährlich präsentierte Legal Tech Map Austria wird von der Innovations- und Digitalisierungsplattform für den Rechtsbereich "Future-Law" erstellt. Nun wurde die neueste Version für 2023 vorgestellt.
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Future-Law präsentiert die neue Legal Tech Map Austria 2023 © AdobeStock/phonlamaiphoto
Future-Law präsentiert die neue Legal Tech Map Austria 2023 © AdobeStock/phonlamaiphoto

Das LegalTech Future-Law veröffentlicht auch in diesem Jahr eine aktualisierte Version seiner Legal Tech Map Austria. Die Ausgabe für 2023 ist dabei umfangreicher als bisher und soll die wachsende Relevanz des Sektors unterstreichen. Die insgesamt 142 Einträge zeigen dabei nicht nur einen Anstieg bei den angebotenen Tools und Anbieter:innen, sondern auch in der Bandbreite der LegalTech-Lösungen.

Nicht eine spezielle Lösung, sondern Multifunktionalität

“Jedes Jahr wachsen die Legal Techs in Österreich weiter. Die Juristinnen und Juristen in Österreich haben also in Österreich und auch in einem großen europäisch Markt eine immer größere gute Auswahl für Ihre digitalen Reise”, erklärt die Future-Law-Gründerin Sophie Martinetz. Mit Blick auf die nächsten Jahre würde die aktuelle Map bereits andeuten, dass eine weitere Diversifikation der Kategorien nötig werde. Laut Future-Law sind nämlich multifunktionale Tools die Zukunftslösung vieler Anbieter:innen.

Die Legal Tech Map Austria 2023

Die von Future-Law vorgestellten Tools kommen dabei aus unterschiedlichsten Bereichen wie Startups, öffentlichen Kanzleien oder auch dem Verlagswesen. Das Ziel sei allerdings dasselbe: Eine digitale juristische Arbeitswelt vereinfachen. Für 2023 wird die Map in insgesamt 18 Kategorien aufgeteilt. Zu den Kategorien gehören:

  • Legal Practice Management
  • Legal Tools
  • Legal Tech Builders
  • Law to Students
  • Tech Based Legal Advice Products
  • Legal Recruitment
  • Legal Intelligence
  • Legal Tech Accelerator
  • Legal Tech Property
  • Contract/Document Management
  • Legal Tech Enabler
  • Legal Marketing
  • Lawyers 4 Lawyers
  • Legal Database
  • Whistleblowing
  • Legal Search
  • E-Signatur
  • Lawyer Discovery
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Gründer Oskar Smrzka (vordere Reihe, links) (c) LISAvienna

Das Unternehmen rund um Gründer und Forscher Oskar Smrzka setzt auf eine Lösung für ein bekanntes Problem: Die wiederholte Anwendung von Biologika kann Immunreaktionen auslösen, bei denen Anti-Arzneimittel-Antikörper (ADAs) entstehen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit der Medikamente erheblich.

Ablevia biotech GmbH, mit Sitz in Wien, entwickelte Therapeutika, um solche unerwünschten und krankheitsauslösenden Antikörper gezielt zu entfernen. Für ihren Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems erhielt das Startup am Samstag den Innovation Prize von Boehringer Ingelheim.

Unterstützung von Life-Science-Unternehmen

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize würdigt die Herausforderungen und das Engagement, die mit der Gründung eines neuen Unternehmens verbunden sind. Ziel der Auszeichnung ist es, den Innovationsprozess zu fördern und herausragende Life-Science-Unternehmer zu unterstützen.

Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien, sagt zur Auszeichnung: „Ablevia ist ein hervorragendes Beispiel für die Art anwendungsorientierter Forschung, die wir damit gerne unterstützen. Sie haben einen verblüffend innovativen Ansatz ausgearbeitet, der ein sehr wichtiges Problem grundlegend lösen könnte, welches häufig bei der Entwicklung und klinischen Anwendung von therapeutischen Biologika auftritt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes, die von Ablevia mit überzeugenden Daten untermauert wurden, hat die Jury beeindruckt“.

Im Rahmen der Auszeichnung stellt Boehringer Ingelheim dem Startup kostenfreie Büro- und Laborflächen sowie Mentoring-Programme zur Verfügung. Diese Unterstützung bietet Ablevia „wertvolle Ressourcen, um seine vielversprechenden Ansätze weiterzuentwickeln“, heißt es in der Aussendung.

Entwicklung von Medikamenten im Fokus

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize entstand im Jahr 2015 in Boston. Er verfolgt das Ziel, das Wachstum junger Unternehmen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, sich auf die Entwicklung bahnbrechender Medikamente zu konzentrieren. Seit 2020 wird dieser renommierte Preis auch in Österreich verliehen. Weltweit wurden seither über 20 Unternehmen mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 1 Million US-Dollar ausgezeichnet.

Oskar Smrzka, Gründer von Ablevia, zeigte sich dankbar für die Anerkennung: „Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz der selektiven und schnellen Entfernung von schädlichen und unerwünschten Antikörpern den Patientinnen und der Wissenschaft in vielen therapeutischen Bereichen dienen kann: von der präklinischen Prüfung menschlicher Biotherapeutika im Tierversuch bis hin zur Behandlung seltener Krankheiten und Krebs. Das Unternehmen widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Biotherapeutika für Patientinnen, die mit ADA-Problemen konfrontiert sind, sowie den Bemühungen, den Zugang zur Gentherapie zu verbessern“.

Ablevia entwickelt SADC-Technologie

Das 2018 gegründete Startup Ablevia spezialisiert sich auf präklinische Forschung und Entwicklung. Gemeinsam mit Co-Founder Christof Paparella entwickelte Oskar Smrzka peptidbasierte Verbindungen namens SADC (Selective Antibody Depletion Compounds). Diese ermöglichen es, schädliche Antikörper gezielt zu entfernen, ohne dabei das Immunsystem zu beeinträchtigen. Ziel des Unternehmens ist es, ein therapeutisches Verfahren zu etablieren, das krankheitsverursachende und medikamentenneutralisierende Antikörper schnell und präzise beseitigt.

Das Startup erhielt private Investitionen durch Bundesinstitutionen, die Ablevia dabei unterstützten, seine “SADC-Technologie und Unabhängigkeit in der frühen Seed-Phase aufzubauen”. Ablevia erhielt in der Vergangenheit Förderungen von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Wirtschaftsagentur Wien. Darüber hinaus wurde es durch eine Seed-Finanzierung der österreichischen Förderbank aws unterstützt.

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