22.05.2015

Lean Startup Bewegung trifft Pop-Up Shops: nextSalesroom bietet Ideen Raum

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Hannes Baumgartner hatte die Idee zu einem Pop-Up Shop Konzept.

Der Sprung ins kalte Wasser. Sich trauen. Etwas wagen. Sein Ding durchziehen. Um seinen Traum zu verwirklichen, nehmen viele Gründer ein großes Risiko auf sich. Da wäre es doch hilfreich, wenn man sein Konzept testen könnte. Web-Ideen haben es da einfacher – hier öffnet das Internet zahlreiche Türen. Aber, möchte man beispielsweise einen lokalen Store eröffnen wird es schwierig.

Die Antwort für all jene, die sich fragen, wo und wie sie in einer Art Pop-Up Shop ihr neues Konzept erproben können, gibt es mit nun nextSalesroom. Hier kann man freistehende Geschäftslokale mieten: entweder für mehrere Tagen oder Monate. Es geht darum, temporäre Geschäftsflächen mit der eigenen Idee zu beleben.

Es gibt bereits eine Vielzahl an Geschäftslokalen, die angemietet werden können. Wer in einer besonders exklusiven Gegend starten möchte, dem stehen Räume nahe Stephansplatz – mitten im ersten Bezirk – oder neben dem Wiener Museumsquartier zur Verfügung. Sogar mitten auf der Mariahilferstraße kann man ein Lokal buchen.

Ob wilde Partys-Konzept oder Galerie, Modelabel oder Caféhaus – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Co-Founder Hannes Baumgartner beantwortet dem Brutkasten ein paar Fragen.

Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

nextSalesroom ist eine Buchungsplattform für temporäre Geschäftslokale, so genannte Pop-UP Stores, die über unsere Internet Plattform für einen Zeitraum zwischen einem Tag und sechs Monaten gebucht werden können. Auf der anderen Seite können Geschäfte, Galerien und Einkaufszentren ihre Geschäftslokale bei uns auf der Plattform anbieten und so Leerlaufzeiten z.B. zwischen zwei Mietern vermeiden.

Wie verdient ihr Geld?

Wir erhalten eine Servicegebühr bei erfolgreicher Buchung.

Wer hatte die Idee und wieso?

Ich hatte die Idee Ende 2013. Der anfängliche Plan war es eine Art “lean startup Methode” für offline Geschäftsmodelle zu etablieren. Wir haben jedoch bereits nach einer sehr kurzen Zeit gemerkt, dass unsere Idee zu eng gedacht war und Pop-Up Stores um einiges vielseitiger sind und eine unheimlich weite Palette bieten.

Wie kam es zum Gründer-Team?

Ich kenne Andreas Jungblut vom Sport. Er studiert auch am Institut für Entrepreneurship & Innovation an der Wirtschafts Universität Wien und ist bekannt für seinen Hustle und Einsatz. Ich war ja anfangs noch Vollzeit in einem Angestelltenverhältnis und hatte auch nur wenig Zeit für Termine, da war ein Partner wie er der perfekte Fit.

Eure Marketingstrategie?

Das ist schwer in einem Satz zu beschreiben. Wir haben sehr unterschiedliche Kundengruppen, vom Einpersonen-Modelabel bis zu internationalen Konzernen. Wir sehen uns aber als Onlineunternehmen und halten demnach auch unsere Marketingaktivitäten zu einem Großteil online.

Habt ihr bereits Finanzierung? Wie seid ihr an die Investoren-Suche heran gegangen, Cold Calling oder übers Netzwerk?

Bis jetzt sind wir bootstrapped, bereiten aber gerade die erste Finanzierungsrunde vor. Hier sind wir teilweise direkt an gewisse Investoren herangetreten, teilweise sind sie aus dem Netzwerk, dass wir ohnehin schon für unser Daily-Business aufgebaut haben.

Eure bisherigen Learnings?

Wir arbeiten als Schnittstelle zwischen Immobilienwirtschaft, Marketing und Vertrieb. Das sind ganz unterschiedliche Bereiche mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Es ist wichtig zu verstehen, worauf es wem ankommt.

Auf uns als Unternehmen bezogen ist das größte Learning denke ich die Wichtigkeit eines wirklich guten Teams. Das ist zwar jetzt kein Top-Secret und man bekommt auch immer wieder den Ratschlag das ernst zu nehmen, dass es aber wahrscheinlich sogar das allerwichtigste ist, haben wir anfangs wohl etwas unterschätzt.

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Kurzfristig sind wir gerade dabei unsere Expansion in die Landeshauptstädte in Österreich vorzuarbeiten. Mittel- und langfristig sehen wir uns als eine länderübergreifende Plattform. Gerade viele unserer größeren Kunden wollen mehrere Städte auf einmal “buchen” und das wollen wir natürlich anbieten können.

Danke.

nextSalesroom

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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